(Foto: MARCO KESSLER | MEDIASHOTS)

Gegnerische Offensive nicht zu stoppen – GIESSEN 46ers verlieren in Ulm mit 71:87

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Vor allem dank einer ganz starken Dreierquote von 54 % des Gegners, müssen die GIESSEN 46ers die Rückreise aus Ulm mit einer Niederlage antreten. Nach dem ersten Viertel hatten die Mittelhessen zwar die Nase vorn, dann setzten sich aber die beherzt auftretenden Gastgeber sukzessive ab und ließen dem Aufsteiger letztlich keine Chance. Gießen bleibt trotz der Niederlage in jedem Fall in Reichweite zum letzten Playoff-Rang und ist nun am kommenden Freitag gefordert, das Heimspiel gegen die abstiegsbedrohten Tübinger zu gewinnen.

Während die GIESSEN 46ers in voller Bestbesetzung nach Ulm reisten, waren die Gastgeber durch die Ausfälle von David Brembly und Augustine Rubit personell dezimiert. Davon sollte man aber über die gesamte Partie wenig zu spüren bekommen.

Die ersten Zähler der Partie erzielte Gabriel Olaseni mit einem Wurf aus der Mitteldistanz (2:0, 1.), Ulm startete aber seinerseits mit fünf Zählern in Folge in die Partie (5:2, 2.). Generell waren es die Gastgeber, die zu Beginn den Ton angaben. Die 46ers hatten Schwierigkeiten in ihren gewohnt flüssigen Offensiv-Rhythmus zu finden und ließen ihre ersten vier Dreierversuche liegen, defensiv konnten sie die Schwaben kaum stoppen (5:12, 5.). Eric James Palm war es dann kurz nach seiner Einwechslung, der den ersten erfolgreichen Distanzwurf einnetzte (8:12, 6.). Ulm erarbeitete sich nicht zuletzt durch eine aufopferungsvolle Spielweise früh einen klaren Reboundvorteil, besonders am offensiven Brett, und zog so weiter vor (18:8, 8.). Dann fanden die 46ers aber ihr Wurfglück. Zunächst war es Ethan Wragge, der den frühen Rückstand durch zwei Distanztreffer herunterschrauben konnte (14:18, 9.). Nach der folgenden Ulmer Auszeit legte Palm einen weiteren Treffer vom Perimeter nach (17:18, 10.). Mit einem verrückten Dreier aus knapp acht Metern, diesmal wieder durch Wragge, gingen die Gießener gar mit einer 20:19-Führung in die erste Viertelpause.

Zu Beginn des zweiten Viertels erarbeiteten sich die Schwaben wieder Vorteile und gingen mit 27:21 in Front (13.). Gießen ließ dabei zu viele offene Würfe zu, auch wenn sie unter dem Korb die Ulmer kaum zur Geltung kommen ließen. Es brauchte aber vier Minuten, bis der erste Gießener Feldkorb des zweiten Viertels erzielt werden konnte (23:27, 15.). Suleiman Braimoh brachte seine Farben dann wieder in direkte Schlagdistanz (25:27), Da´Sean Butler, der in der ersten Halbzeit 22 Punkte sammelte, antwortete aber mit einem Distanztreffer (30:25, 16.). Es blieb dabei, Gießen tat sich mit der Verteidigung der gegnerischen Würfe schwer und lag plötzlich wieder zweistellig zurück (28:38, 18.). Zwar traf Yorman Polas Bartolo vor der Pause noch einen Distanztreffer, dennoch lagen die 46ers zum Ende des dritten Viertels mit 35:45 zurück. Ulm traf bis hierhin ganz starke 57 % ihrer Würfe vom Perimeter.

Die Mittelhessen mussten vor allem die Ulmer Offensive stoppen, um wieder in Schlagdistanz kommen zu können. Danach sah es zunächst aber nicht aus (50:38, 22.). Mit fünf Zählern in Folge verkürzte Braimoh wieder auf 43:50 (25.), Per Günther antwortete jedoch mit dem nächsten Dreier (53:43, 25.). Bei Gießen hingegen fanden beide offenen Würfe aus der Ecke nicht den Weg in das Ziel. Erst als Braydon Hobbs zum Wurf ansetzte, war dieser erfolgreich (48:57, 27.), Achmadschah Zazai traf zudem die folgenden Freiwürfe (50:57, 27.), ehe Chris Babb wiederum die passende Antwort der Ulmer parat hatte (60:50, 28.). Eine weiterhin hohe Dreierquote der Schwaben (55 %) bescherte den Gastgebern somit eine 67:54-Führung vor dem letzten Viertel.

Gießen musste nun an beiden Enden des Feldes eine Schippe drauflegen, um die Partie noch umzubiegen. Es sah jedoch nicht danach aus, dass der Aufsteiger den Bock noch umstoßen könne. Ulm führte knapp sieben Minuten vor Spielende mit 74:58. Palm traf dann einen Dreier, Hobbs legte einen Korbleger nach (63:74, 35.). Doch es war immer wieder nur ein kurzes Aufbäumen, die eigene Fehlerquote war zu hoch, der Gegner punktete zu sicher. Die 46ers waren bemüht aber glücklos. Hobbs verkürzte knapp zwei Minuten vor Ende nochmal per Dreier zum 68:80 (38.), am Ende war dies aber nur noch Ergebniskosmetik.

Denis Wucherer (Trainer GIESSEN 46ers): „Glückwunsch an Ulm für einen sehr verdienten Sieg. Ulm hat heute mit sehr viel Energie, Athletik und Physis gespielt. Das sind genau die Gegner, gegen die wir in dieser Saison eigentlich immer schlecht aussehen. Sobald es physisch wird, schaffen wir es einfach nicht, die Konzentration hoch zu halten und Entscheidungen zu treffen, die sinnvoll sind und uns erlauben, im Spiel zu bleiben. Wir haben bei diesen Spielen eine Tendenz dazu, in Einzelteile zu zerfallen. Das war heute auch leider wieder der Fall. Wir haben mit den Spielen gegen Ludwigsburg und Berlin noch Chancen, uns wie ein wahrer Playoff-Verfolger gegen eine solche Mannschaft zu präsentieren. Mit der Art und Weise, mit der wir heute gespielt haben, haben wir da oben aber nichts verloren.“

Thorsten Leibenath (Trainer ratiopharm ulm): „Wir haben es das ganze Spiel über geschafft, mit einer sehr hohen Physis und Intensität zu spielen. Dies hat dazu geführt, dass wir Gießen bei 71 Punkten gehalten haben und es auch offensiv besser lief. Wir haben 17 Ballverluste forciert und konnten Selbstvertrauen tanken. Deswegen können wir wirklich zufrieden sein, vor allem wenn man bedenkt, dass heute wichtige Spieler bei uns gefehlt haben.“

ratiopharm ulm – GIESSEN 46ers 87:71 (45:35)

Viertelergebnisse: 19:20, 26:15, 22:19, 20:17

GIESSEN 46ers: Achmadschah Zazai (4 Punkte), Braydon Hobbs (13), Yorman Polas Bartolo (3), Anthony DiLeo, Eric James Palm (11), Benjamin Lischka, Suleiman Braimoh (16), Karsten Tadda, Cameron Wells (6), Gabriel Olaseni (9), Ethan Wragge (9), Björn Schoo

ratiopharm ulm: Per Günther (14 Punkte), Joschka Ferner (5), Raymar Morgan (12), Tom Alte, Philipp Neumann, Pierria Henry (2), Da´Sean Butler (27), Chris Babb (21), Taylor Braun (6), David Krämer

Zuschauer: 6.200 (ausverkauft)

Nächstes Spiel: Freitag, 22.04.2016, 20:30 Uhr: GIESSEN 46ers – WALTER Tigers Tübingen (31. Spieltag)

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