GIESSEN 46ers bringen Würzburg erste ProA-Heimniederlage bei und sich in eine gute Ausgangslage für den Titel

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Im Hinspiel des Finales der 2. Basketball-Bundesliga ProA gewinnen die GIESSEN 46ers die Partie bei den s.Oliver Baskets Würzburg knapp mit 77:76. Die Mannschaft von Trainer Denis Wucherer, die mit einer couragierten Leistung den Sieg in der gegnerischen Halle einfuhr, hat sich somit in eine gute Ausgangslage für das Final-Rückspiel in der Sporthalle Gießen-Ost am kommenden Sonntag (17 Uhr) gebracht.

Mit gut 20 minütiger Verspätung konnte an diesem Abend das Spiel erst starten. Hintergrund waren Probleme mit einer Korbanlage. So kam es zu der seltenen Gelegenheit, dass sich zwei Teams auf ein und denselben Korb warmmachten.

Als es dann losging, benötigte die Partie, die am Ende 13 Führungswechsel zu verzeichnen hatte, nur wenig Anlaufzeit. Die ersten drei Würfe des Spiels fanden direkt den Weg in den Korb, Ruben Spoden stellte aus der Distanz auf 5:3 aus Würzburger Sicht (2.). Kurz zuvor war es TJ DiLeo, der die ersten Gießener Zähler, ebenfalls aus der Distanz, einnetzte (3:2, 1.). Es ging also flott los. Als Cameron Wells durch die erste Abwehrreihe der Unterfranken dribbelte, hochging und abschloss, stand es 9:11 (5.). Gießen legte durch drei Punkte von Benjamin Lischka auf 12:11 nach und eroberte sich die Führung zurück (7.), Wells erhöhte von außen sogar auf 15:11 (8.), doch eine Minute später war der Punktestand wieder ausgeglichen (15:15, 9.). Auch nach dem ersten Viertel stand ein Gleichstand auf der Anzeigetafel (18:18, 10.).

Eric James Palm war der Mann der Anfangsphase des zweiten Viertels. Durch zwei Freiwurftreffer und einen Dreier brachte er sein Team auf 23:20 vor (11.). Besnik Bekteshi legte einen weiteren Treffer vom Perimeter nach (26:20, 12.), Aaron Hawley tat es ihm gleich (29:20, 12.). Gießen erhöhte in dieser Phase außerdem den Druck in der Verteidigung und konnte Würzburg einen Ballverlust nach dem anderen abringen. Dann traf auch Yorman Polas Bartolo von außen (35:27, 17.), Palm legte aus gleicher Distanz nach (38:30, 18.). Es war der achte Distanztreffer im zwölften Versuch der Mittelhessen bis zu diesem Zeitpunkt (67%). Polas setzte sich dann unter dem Korb durch und erhöhte gar auf 40:30 (19.), es war die erste zweistellige Führung der Partie, die Björn Schoo an der Freiwurflinie sogar noch weiter erhöhte (42:30, 20.). Doch die letzten Sekunden der ersten Hälfte gehörten den Baskets, die durch einen Kunstschuss von Samuel Givens den 38:42 Halbzeitstand herstellten.

Zwar sah es zunächst so aus, als würden die Baskets besser nach der Halbzeitpause zurückkommen, doch Gießen blieb vorne und baute die Führung knapp aus (50:42, 24.). Die Partie wurde nun allerdings ein wenig hitziger und nicklicher, die Teams wollten unbedingt den Sieg. Jason Dourisseau brachte die Gastgeber aus der Distanz auf 49:50 heran, doch Yorman Polas Bartolo wusste die Antwort (53:49, 27.). Würzburg ging trotzdem zwei Minuten später wieder in Führung (55:53, 29.). Nach dem dritten Viertel lag Gießen knapp mit 53:56 hinten.

Doch die 46ers kamen wieder zurück. Ein 5:0-Lauf, den TJ DiLeo per Dreier abschloss, mündete in einer Würzburger-Auszeit (58:56, 32.). Wenig später traf Cameron Wells den nächsten Distanztreffer zum 63:59 (34.), doch es waren Sebastian Betz und Carlos Medock, die ihre Farben wieder in Front brachten (66:65, 35.). Nach einem Zuckerpass von DiLeo auf Björn Schoo hatten die 46ers wieder die Nase vorn (67:66, 36.). Dann vollstreckte der Kapitän wieder selber (70:66, 37.). Würzburg blieb aber auf Tuchfühlung (72:73, 38.) und ging nach erneuten Medlock-Zählern wieder in Front (74:73, 40.). DiLeo antwortete aber wiederum knapp 40 Sekunden vor dem Ende, ehe Betz wieder traf (76:75, 40.). 16.1 Sekunden vor dem Ende war es aber Cameron Wells, der auf 77:76 stellte. Würzburg hatte zwar noch die Chance zum Sieg, doch Ruben Spoden traf unmittelbar vor der Schlusssirene nur den Rahmen. Gießen gewann am Ende nicht unverdient mit 77:76 und brachte somit den s.Oliver Baskets im saisonübergreifend 35. ProA-Heimspiel die erste Niederlage in der s.Oliver-Arena bei.

Denis Wucherer (Trainer GIESSEN 46ers): „Ich bin stolz auf meine Jungs. Es ist nicht einfach hier zu spielen, das haben wir schon im Hauptrundenspiel erlebt. Heute waren wir bereit für die Partie. Es wurde ein sehr physisches Spiel zugelassen, daher war es sehr intensiv, auch für die Coaches. Das vierte Viertel, wie es da hin und her ging, das hat Spaß gemacht. Im Endeffekt ist nicht viel passiert, aber es ist ein netter Beigeschmack hier als einzige Mannschaft gewonnen zu haben.“

Douglas Spradley (Trainer s.Oliver Baskets): „Glückwunsch an Gießen und Denis. Gießen war heute bereit für den Kampf, hat das gut gemacht und das Spiel verdient gewonnen. Insgesamt hatten wir zu viele Ballverluste. Wir werden das Spiel nun analysieren und bereit sein für Sonntag.“

s.Oliver Baskets – GIESSEN 46ers 76:77 (38:42)

Viertelergebnisse: 18:18, 20:24, 18:11, 20:24

GIESSEN 46ers: Andre Marhold (2 Punkte), Besnik Bekteshi (3), Yorman Polas Bartolo (9, 7 Rebounds), Anthony DiLeo (13, 3 Steals), Eric James Palm (14), Benjamin Lischka (6), Jonathan Malu, Aaron Hawley (3), Cameron Wells (17, 6 Assists), Björn Schoo (10, 7 Rebounds)

s.Oliver Baskets: Jason Dourisseau (14 Punkte), Carlos Medlock (17), Constantin Ebert, Max Ugrai, Ruben Spoden (9), Christian Hoffmann, Sebastian Betz (9), Jermaine Mallett, Dominik Schneider, Jeremy Dunbar (7), Darren Fenn (7), Samuel Givens (13)

Zuschauer: 3.026

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