(Foto: MARCO KESSLER | MEDIASHOTS)

GIESSEN 46ers empfangen am Samstag Tabellenführer ALBA BERLIN

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Es sind turbulente Zeiten für die GIESSEN 46ers. Zwischen Spielerverletzungen, Operationen, Spielernachverpflichtung und Spieltagen liegen aktuell nur wenige Tage. Ab sofort gilt aber die volle Konzentration wieder dem Wesentlichen, denn am Samstag (24.10.2015, 20:30 Uhr) kommt mit ALBA BERLIN der aktuelle Tabellenführer der Beko Basketball Bundesliga in die Sporthalle Gießen-Ost. Der nächste schwere Brocken für das dezimierte Team von Cheftrainer Denis Wucherer. Präsentiert wird die Partie von der Volksbank Mittelhessen.

Das Spiel wird live auf www.telekombasketball.de übertragen.

Es war ein Wechselbad der Gefühle, das die 46ers in den letzten Tagen erlebten. Zunächst verletzte sich Kapitän Anthony „TJ“ DiLeo, der mit einer Mittelfußfraktur acht Wochen ausfällt und damit das 46ers-Lazarett noch weiter vergrößert. Am Mittwoch wurde Centerspieler Ekene Ibekwe an der Nase operiert. Gestern dann der Hoffnungsschimmer, nachdem der Traditionsclub die Verpflichtung von Nationalspieler Karsten Tadda bekanntgeben konnte.

Wucherer fasst das folgendermaßen in Worte: „Nach wie vor ist es schwer zu verdauen, dass mittlerweile vier Jungs mit diversen Knochenbrüchen zuschauen und das Comeback bei einigen Spielern auch erstmal in weite Ferne gerückt ist.“ Neben DiLeo fallen auch Eric James Palm (Fingerbruch) und Ekene Ibekwe (Nasen-OP) aus. Bei Maurice Pluskota ist der Heilungsverlauf seiner Stressfraktur nicht optimal verlaufen, er wird noch zwei bis drei Wochen brauchen. „Insofern ist es umso schöner, dass der Wechsel von Karsten zu uns so kurzfristig funktioniert hat und wir einen Spieler seiner Erfahrung und Qualität dazubekommen haben. Er wird uns nicht nur kurzfristig helfen, sondern auch mittel- bis langfristig eine echte Bereicherung sein. Die Blutung ist aber noch nicht gestoppt.“

Zu allem Überfluss kommt am Samstag mit dem Tabellenführer ALBA BERLIN auch noch eines der absoluten Topteams in die Universitätsstadt. Die Mannschaft von Coach Sasa Obradovic konnte sich in dem kurzen Saisonverlauf schon eine ordentliche Portion Selbstvertrauen holen. Fünf Siege in Serie bei keiner Niederlage stehen für die Albatrosse bislang zu Buche, lediglich im Eurocup mussten die Spreestädter in Ludwigsburg eine Niederlage einstecken (60:79). In dem europäischen Wettbewerb rehabilitierte man sich aber schnell und gewann am Dienstagabend mit 82:76 gegen das italienische Team von Grissin Bon Reggio Emilia.

Personell erlebten die Albatrosse einen Aderlass im Kader, der sich allerdings vorrangig auf die Ausländerpositionen bezieht. Dass das Scouting dabei einmal mehr gut funktioniert hat, zeigen Spieler wie die Guards Dragan Milosavljevic (12.2 Punkte pro Spiel), Will Cherry (12.0, 4.2 ApS), Jordan Taylor (12.0) oder Centerspieler Elmedin Kikanovic (10.8). Dazu wurde zu Saisonbeginn noch der kroatische Nationalspieler Kresimir Loncar (8.3) verpflichtet. Auf den deutschen Positionen bekommen Niels Giffey (9.4), Alex King (5.2) und Akeem Vargas (4.4) die meiste Spielzeit.

„ALBA hat einen großen Umbruch hinter sich“, blickt Wucherer auf den kommenden Gegner. „Spieler wie Reggie Redding oder Cliff Hammonds ersetzt du nicht mal einfach so. Sie haben sehr viel Talent in ihrem Kader, sind aber auch ein junges Team. Spieler wie Cherry oder Taylor brauchen noch Eingewöhnungszeit, um das zu spielen, was der Coach von ihnen erwartet. Aber sie sind tief besetzt und spielen einen sehr harten Basketball mit einem aufwendigen Spielstil. Besonders in der Verteidigung. Bei einem solchen Gegner hilft natürlich ein gesunder großer Kader. Den haben wir aktuell nicht.“

Dafür kam mit Tadda ein echter BBL-Routinier nach Gießen, wo er am Samstag sein 297. Bundesligaspiel absolvieren wird. Sein erster ohne Bamberger-Trikot. „Karsten wird jetzt eins-zu-eins die Rolle von TJ übernehmen“, so Wucherer. „Er hat genug Erfahrung, um direkt eine tragende Rolle zu spielen und viele Minuten auf dem Parkett zu stehen. Dazu kennt er sich auf diesem Niveau bestens aus und hat schon viele Schlachten hinter sich. Insofern wird uns das am Samstag schon sehr helfen.“

Dennoch ist sich der Coach noch nicht schlussendlich über den Gameplan im Klaren. „An der Taktik feilen wir noch, aber es wird nur über Emotionen gehen. Außerdem müssen wir am Leistungslimit spielen. Wenn wir das nicht tun und so auftreten, wie streckenweise in Hagen, werden wir gegen Berlin nicht gewinnen können.“

Sitzplätze für die Partie sind nicht mehr erhältlich. Die Abendkasse, an denen es nur noch Stehplätze geben wird, öffnet am Samstag um 19 Uhr. Zudem sind Tickets über die bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.

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