Nach der deutlichen Niederlage am vergangenen Wochenende beim Klassenprimus aus Würzburg wollen die GIESSEN 46ers am kommenden Samstag (20 Uhr) im Heimspiel gegen das TEAM EHINGEN URSPRING wieder in die Spur finden. Allerdings geht die Mannschaft von Coach Denis Wucherer angeschlagen in die Partie, zudem lief besonders das Offensivspiel in den vergangenen Spielen alles andere als rund. Für die 46ers sind die Punkte gegen das Tabellenschlusslicht jedoch nahezu Pflicht im Hinblick auf die Tabellensituation.
Nach der Niederlage der Vorwoche rutschten die Mittelhessen auf den dritten Tabellenrang und haben zwei Punkte Rückstand auf die zuletzt bärenstarke Mannschaft von rent4office Nürnberg. Zudem drücken von hinten vier bis fünf Mannschaften, die sich alle in Lauerstellung befinden. Eine Niederlage kann sich die Wucherer-Truppe also kaum leisten.
Hoffnung macht dem Coach die laufende Trainingswoche: „Die Jungs haben sich unmittelbar nach dem Spiel in Würzburg intern zusammengesetzt und verschiedene Dinge angesprochen. Nun ist wieder ein anderer Zug im Training. Sie haben gemerkt, dass in den letzten Wochen der eine oder andere Spieler vielleicht etwas bequem war. Mit dieser Woche bin ich bisher sehr zufrieden. Wir müssen wieder zu einer besseren Form finden.“
Die Leistung in Würzburg war ein Stück weit alarmierend. „Klar kannst du in Würzburg verlieren, die Art und Weise war aber einfach nicht gut.“ Besonders in der Offensive ist der Motor zuletzt mächtig ins Stocken geraten, in der Vorwoche reichte es lediglich zu 54 Punkten. „Wir treffen einfach den Korb nicht“, redet Wucherer nicht um den heißen Brei herum. „In der Zeit, in der wir unseren besten Basketball gespielt haben, waren wir nur zu acht. Die Rollen waren klar verteilt, jeder wusste genau, was auf ihn zukommt. Mit den Verpflichtungen von Chacha und Aaron sind nun zwei Spieler dazugekommen, die Spielzeit wird plötzlich anders verteilt.“ Ein Umstand, mit dem die Spieler umgehen lernen und dabei zeitgleich die offensive Durchschlagskraft wieder steigern müssen. „Das wird am Samstag, aber auch in den nächsten Wochen, ein Schlüssel sein, damit alles wieder flüssiger läuft.“
Am Samstag gastiert eine Mannschaft in der Sporthalle Gießen-Ost, die nach zwei Niederlagen in Serie wieder auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht ist und sechs Zähler Rückstand zum rettenden Ufer hat. „Dementsprechend fokussiert werden sie sicherlich bei uns auflaufen“, will Wucherer den kommenden Gegner nicht unterschätzen. „Für sie ist jedes Spiel ein Endspiel. Das ist vielleicht vergleichbar mit dem letzten Heimspiel gegen Leverkusen, bei dem wir uns auch nicht so leicht getan haben.“
Auswärts konnte die Mannschaft von Trainer Michael Spöcker, die sich traditionell durch viele Nachwuchsakteure der Basketball-Akademie der Urspringschule speist, bislang erst eine Partie gewinnen. Dies jedoch im letzten Spiel in der Fremde: 76:64 in Vechta. Es folgten aber zwei Heimniederlagen gegen Hamburg (73:81) und Chemnitz (77:94).
„Die Verantwortung lastet auf vier bis fünf Schultern“, analysiert der 46ers-Coach die Ehinger. Jarrad Weeks und Devin Moore (beide 12.3 Punkte pro Spiel) sind die Topscorer, gefolgt von Mahir Agva (11.6) und Patrick Simon (11.4). „Einerseits haben sie viele Optionen, auf die man alle vorbereitet sein muss. Andererseits haben sie aber auch Tage, wo nichts greift. Darum sind sie Letzter. Ich finde sie aber trotzdem nicht ungefährlich.“
Besonders der erst 18-jährige deutsche U20-Nationalspieler Agva machte wieder am letzten Spieltag von sich reden. 23 Punkte und 19 Rebounds waren eine Message an die Konkurrenz. Es war sein achtes Double-Double im Saisonverlauf. Trotzdem sieht Wucherer sein Team gerüstet. „Agva spielt mit viel Herz und ist auf dem Feld ein ehrlicher Arbeiter, der technisch aber noch eher unausgereift ist. Wir haben ihn im Hinspiel schon weitestgehend unter Kontrolle bekommen. Ich sehe eher andere Spieler, die wir stoppen müssen.“
Personell gibt es jedoch einige Fragezeichen im Kader der Mittelhessen. Mit Eric James Palm (Hexenschuss) und Björn Schoo (Magen-Darm-Infekt) steht der Einsatz von gleich zwei Spielern auf der Kippe. „Björn hat es Dienstagfrüh richtig erwischt, Eric kann sich auch nicht richtig bewegen. Ob sie bis Samstag wieder fit sind, werden wir sehen.“
Der Coach wird allerdings wieder auf Benjamin Lischka zurückgreifen, nachdem er in Würzburg auf die Dienste des 25-Jährigen verzichtete. „Wir haben mit Benni gesprochen, er gelobt deutliche Besserung. Wir müssen gemeinsam an einem Strang ziehen, so wie alle anderen auch. Er hat versprochen, dass er in den kommenden Wochen funktioniert.“
Unabhängig von der personellen Situation ist das Team aber gewillt, eine deutliche Leistungssteigerung zu zeigen. „Wir haben uns nun das zweite Mal in Folge auswärts nicht gut verkauft. Jetzt brennen alle darauf, sich wieder besser zu präsentieren. Es würde uns die Sache vereinfachen, wenn früh ein paar Würfe fallen. Das wird keine einfache Aufgabe, die Jungs werden aber hochmotiviert und vorbereitet sein.“
Am Samstag öffnet die Osthalle wieder um 18:46 Uhr. Die 46ers bitten dabei diejenigen, die ihr Ticket an der Abendkasse (Öffnung um 18:30 Uhr) kaufen möchten, sich frühzeitig auf den Weg zu machen, um die Belastung der Kassen zu verteilen. Darüber hinaus bietet sich natürlich die Gelegenheit an, die Tickets bereits im Vorverkauf über die Vorverkaufsstellen sowie den Online-Ticketshop zu erwerben.