Die GIESSEN 46ers gewinnen das Spitzenspiel bei rent4office Nürnberg mit 85:82. Nach einer bärenstarken ersten Halbzeit, in der die 46ers zum Teil mit knapp 20 Zählern führten, verkürzten die Gastgeber im Laufe der Partie und waren zum Ende hin in Schlagdistanz. Die 46ers behielten aber die Nerven und fuhren einen wichtigen Sieg gegen einen starken Gegner ein. Mit Cameron Wells, Yorman Polas Bartolo (beide 17), Jonathan Malu (12), Benjamin Lischka und Eric James Palm (beide 11) punkteten gleich fünf Spieler zweistellig.
Während die 46ers ohne Johannes Lischka, Deon McDuffie und Niklas Bilski antraten, gab Jonathan Malu nach seiner Knieverletzung sein Comeback im Dress der Lahnstädter. Im Duell der Tabellennachbarn (Nürnberg 5., Gießen 6.) starteten die Gäste mit Cameron Wells, TJ DiLeo, Yorman Polas Bartolo, Andre Marhold und Björn Schoo in die Partie. Letztgenannter musste jedoch noch in der ersten Spielminute das Feld verlassen und im Krankenhaus an der Lippe genäht werden. Das Team von Denis Wucherer ließ sich dadurch aber nicht verunsichern und machte besonders in der Verteidigung von Beginn an einen hellwachen Eindruck. Während sich Polas defensiv gewohnt bissig zeigte, blockte Andre Marhold den zum Korb ziehenden Haukohl spektakulär. Vorne legte Benjamin Lischka zum 8:2 ab (5.) und erhöhte eine Minute später aus der Mitteldistanz zum 10:2 (6.). Wucherer ließ seine Formation ordentlich rotieren und hatte zu diesem Zeitpunkt bereits alle Spieler eingesetzt. So konnte der Druck jederzeit hochgehalten werden. Das zahlte sich aus. Mit einem etwas zu harten Pass über das halbe Spielfeld bediente Besnik Bekteshi den nach vorne stürmenden Polas, der gedankenschnell auf Jonni Malu ablegte. Der Center traf zur 17:7-Führung (9.). Nürnberg nahm direkt seine erste Auszeit der Partie, doch auch nach Ende des ersten Viertels führten die 46ers nahezu zweistellig (20:12).
Die Gießener zeichneten sich durch gutes Passspiel und flinke Hände aus. So traf zunächst der schön freigespielte TJ DiLeo aus der Ecke zum 23:14, ehe Polas den nächsten Ballverlust der Nürnberger erzwang und mit einem Dreipunktespiel auf 26:14 erhöhte (11.). Wenig später musste nach einer Defensivaktion auch Andre Marhold am Fuß behandelt werden, konnte jedoch nach kurzer Behandlungspause weitermachen. Die Mittelhessen waren insgesamt immer einen Schnitt schneller, ob defensiv oder offensiv. Nach Palm´s Dreier stand eine 37:21-Führung auf der Anzeigetafel (17.). Bekteshi legte einen Distanztreffer nach und erhöhte auf 42:23 (17.). Die Wucherer-Truppe beherrschte die Partie nach Belieben. Auch wenn Nürnberg einen Mini-Lauf hinlegte, zog Gießen direkt nach. Zur Pause führten die 46ers folgerichtig und dank Wurfquoten in allen Bereichen über 50 Prozent absolut verdient mit 45:31.
Nach dem Seitenwechsel war die Ausgangsposition klar. Nürnberg musste deutlich mehr investieren als in der ersten Halbzeit. Zunächst hatten die 46ers Probleme, die Wurfquote sank, der Vorsprung ebenfalls. Durch zwei Fastbreak-Treffer durch Polas und Lischka zogen die Universitätsstädter wieder auf 49:35 vor (23.). Spätestens durch den Dreier von Bekteshi schienen die Gießener wieder auf Kurs (52:35, 25.). Dann rasselte Marhold in der Verteidigung mit Erik Land zusammen und musste erneut eine Behandlungspause nehmen. Wieder hatten die 46ers nur zwei Spieler auf der Auswechselbank sitzen. Außerdem arbeitete sich Nürnberg nun Punkt für Punkt heran, bei den 46ers schlichen sich zudem leichte Unkonzentriertheiten ein. Zehn Punkte betrug der Vorsprung vor dem Abschlussviertel (58:48).
Joshua Young schraubte von der Dreierlinie den Rückstand wieder in den einstelligen Bereich herunter (55:62, 33.). Das Momentum war in den Folgeminuten auf Seite der rent4office-Truppe, Gießen wackelte. Nach dem 63:67-Anschluss beorderte Denis Wucherer sein Team bei noch viereinhalb Minuten Spielzeit zur Auszeit. Es schien also doch zu einem weiteren Showdown zu kommen. Eric James Palm traf aus der Ecke einen ganz wichtigen Dreier zum 74:68 (38.). Es war aber vor allem Cameron Wells, der mit guten Entscheidungen und wichtigen Treffern die 46ers auf Kurs hielt (80:73, 39.). Nürnberg hatte sich allerdings in der Zwischenzeit von der Dreierlinie warmgeschossen, verfehlte zum Ende der Partie kaum einen Distanztreffer und blieb somit weiter in Schlagdistanz. Lediglich zwei Punkte waren es nur noch, als sich Jonni Malu knapp 24 Sekunden vor dem Ende einen wichtigen Offensivrebound sicherte und zum 82:78 traf. Nürnberg verkürzte zwar auch zum Ende hin immer wieder, konnte aber den Rückstand nicht mehr umbiegen. So siegten die 46ers nicht unverdient mit 85:82 und zogen somit an Nürnberg vorbei.
Denis Wucherer (Trainer GIESSEN 46ers): „Ich bin natürlich froh, dass wir hier gewonnen haben. Nach der Niederlage in der Vorwoche ist es umso wichtiger, einen Sieg gegen eine sehr starke Nürnberger Mannschaft einzufahren. Die Qualität der Partie war heute sehr ordentlich, die Jungs haben alles gegeben. Die erste Halbzeit haben wir toll gespielt, es waraber klar, dass Nürnberg zurückkommen würde. Ich bin glücklich, dass wir den Vorsprung zum Ende mit Ach und Krach verteidigt haben.“
Ralph Junge (Trainer rent4office Nürnberg): „Ich bin unzufrieden, vor allem mit dem, was wir in der ersten Hälfte geboten haben. Wir haben uns leider erst nach dem Seitenwechsel gewehrt und so gespielt, wie man ein Spiel spielen muss, um es zu gewinnen. Die Bürde war aber im Endeffekt zu hoch.“
rent4office Nürnberg – GIESSEN 46ers 82:85 (31:45)
Viertelergebnisse: 12:20, 19:25, 17:13, 34:27
GIESSEN 46ers: Andre Marhold (3 Punkte), Besnik Bekteshi (6), Yorman Polas Bartolo (17), Anthony DiLeo (8), Eric James Palm (11), Benjamin Lischka (11), Jonathan Malu (12), Cameron Wells (17), Björn Schoo
rent4office Nürnberg: Antonio Pena (2 Punkte), Braydon Hobbs (21), Sebastian Schröder (8), Joshua Young (16), Jud Dillard (2), Sebastian Wyczisk, Stephan Haukohl (12), Erik Land (21), Maximilian Kuhle
Zuschauer: 853
Nächstes Spiel:
Samstag, 29. November 2014, 19:30 Uhr: finke baskets Paderborn – GIESSEN 46ers