Nur zwei Tage nach der Partie in Kirchheim, in der es für die GIESSEN 46ers über zwei Verlängerungen ging, steht für das Team von Trainer Denis Wucherer der Showdown der Hauptrunde auf dem Plan. Am morgigen Sonntag (17 Uhr) gastiert der aktuelle Tabellendritte Science City Jena in der Sporthalle Gießen-Ost. Am 30. Spieltag der 2. Basketball-Bundesliga ProA entscheidet sich der Playoff-Baum für die Viertelfinalrunde. Höchste Spannung ist somit in der Partie, die von Sponsor of the Day KINOPOLIS Gießen präsentiert wird, vorprogrammiert.
Während die Mittelhessen nach einer harten Begegnung erst um 2 Uhr nachts aus Kirchheim zurückkehrten, konnte sich Jena aufgrund einer vorgezogenen Partie in Ruhe auf die 46ers vorbereiten. Somit gehen die Mannschaften mit ungleichen Vorzeichen in das Aufeinandertreffen. Um 17 Uhr darf das allerdings keine Rolle mehr spielen, schließlich geht es für beide Teams um eine möglichst gute Ausgangsposition für die Playoffs.
„Wenn wir gut ins Spiel finden, wird die Müdigkeit kein Thema sein“, hofft Wucherer auf einen guten Start in die Partie. „Wenn von Beginn an die Konzentration und Fokussierung da sind und wir gute Entscheidungen treffen, uns außerdem von der Spielweise des Gegners nicht allzu sehr beeinflussen lassen, dann werden die Jungs erst nach dem Spiel ihre Müdigkeit merken.“
Jena wird allerdings mit großer Sicherheit genau das zu verhindern versuchen, schließlich ist das Team von Trainer Björn Harmsen, der in der Saison 2011/12 bei den 46ers an der Seitenlinie stand, dafür bekannt, über die gesamte Spieldauer mit viel Druck zu spielen. „Sollten sie uns überrennen und wir nicht die richtigen Lösungen gegen ihre Verteidigung finden, dann ist die Gefahr da, dass plötzlich nicht nur der Kopf müde wird, sondern auch die Beine. Deswegen ist es extrem wichtig, gut ins Spiel zu finden: Schaffen wir das, bin ich ganz guten Mutes, dass wir da morgen über 40 Minuten gegenhalten können.“
Schon im Hinspiel hat das Gegenhalten gut funktioniert. Die Männer aus der Lahnstadt waren die Ersten in dieser Saison, die durch ihren 73:71-Erfolg die Punkte aus Jena mitnehmen konnten. „Die spielen ihren Stiefel ohne Rücksicht auf Verluste. Wir müssen uns auf 40 Minuten Press-Verteidigung über das ganze Feld sowie extremes Doppeln im Halbfeld einstellen. Wenn es irgendwo eine Möglichkeit gibt eine Überzahl am Ball zu schaffen, dann sind sie da.“
Doch der Coach sucht genau darin die Chance. „Das bedeutet natürlich auch, dass immer irgendwo einer frei sein muss. Den muss man aber erstmal finden, daher gilt es, den Kopf oben zu behalten, Ruhe zu bewahren und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Dann kann man gegen Jena sehr gut aussehen, wie es in der Vergangenheit einige Teams und auch wir im Hinspiel gemacht haben.“
Jena konnte die vergangenen beiden Spiele nicht für sich entscheiden. Gegen Essen (87:88) und in Paderborn (97:101) verlor das beste Offensivteam der Liga (96.3 Punkte) jeweils. In beiden Partien war Garrett Timothy Sim der Topscorer. Der Aufbauspieler ist mit 22.2 Punkten im Schnitt nicht nur der beste Scorer der Liga, sondern hat mit 5.7 Assists pro Partie auch immer das Auge für den freien Mitspieler. Ihm zur Seite stehen allen voran Dorenzo Hudson (18.1 Punkte) und Dennis Tinnon (14.9 Punkte, 10.6 Rebounds).
„In ihrem Kader steckt eine Menge Potenzial“, blickt der 40-Jährige Wucherer auf den Gegner. „Das ist eine schwierige Aufgabe, gerade nach einem Spiel über 50 Minuten. Viel wird davon abhängen, wie viel Energie wir morgen haben. Wir werden uns auf alle Fälle einen Plan B und C überlegen müssen, für den Fall, dass wir doch ein bisschen müde sind.“
Ein Erfolg gegen Jena könnte nicht nur im Hinblick auf die Tabelle ein Pfund sein, sondern auch für den Kopf. „Wenn man die Herausforderung gegen eine solch starke und tief besetzte Mannschaft erfolgreich gestaltet, dann gibt das Selbstbewusstsein“, versichert Wucherer. „Sie spielen einen einzigartigen Ball in der Liga. Wenn man da besteht, dann schweißt das nochmal zusammen. Und das könnte natürlich im Hinblick auf die Playoffs richtig wichtig sein. Wir wollen mit einem guten Gefühl in das Spiel gehen und dann mit allem, was noch im Tank ist, möglichst morgen gegen Jena gewinnen.“
Die Abendkasse öffnet um 15:30 Uhr, die Sporthalle Gießen-Ost um 15:46 Uhr. Die 46ers bitten dabei diejenigen, die ihr Ticket an der Abendkasse kaufen möchten, sich frühzeitig auf den Weg zu machen, um die Belastung der Kassen besser zu verteilen. Darüber hinaus bietet sich natürlich die Gelegenheit an, die Tickets bereits im Vorverkauf über die Vorverkaufsstellen sowie den Online-Ticketshop zu erwerben.
Nach dem Spiel findet dann die Aftergame-Party inklusive Freigetränke-Aktion, Interviews und Playoff-Ticketvorverkauf im Foyer der Sporthalle Gießen-Ost statt.