Ohne den Ex-Tübinger Mauricio Marin, der kurzfristig wegen eine Grippe die Segel streichen musste, und Benjamin Lischka, der über Kniebeschwerden nach dem Warm-up klagte, fanden die GIESSEN 46ers bei ihrem Gastspiel in Tübingen gut in die Partie und siegten am Ende mit 106:83. Dabei waren vor allem Austin Hollins mit 27 Punkten und Johan Bryant mit einem Double-Double (25 Punkte, 14 Rebounds) die Erfolgsgaranten für den Auswärtssieg. Bei den Gastgebern war besonders Reggie Upshaw mit 24 Zählern für die Gegenwehr verantwortlich.
Die Rückkehr des letztjährigen Tiger Mauricio Marin fiel krankheitsbedingt ins Wasser. Aber mit Mahir Agva war ein Ex-Tübinger in der Gießener Mannschaft vertreten. Neben dem gebürtigen Reutlinger standen in der Starting-Five noch Dee Davis, Max Landis, Jamar Abrams und der Top Performer des Monats „Februar“ John Bryant. Für die Gastgeber begannen Jared Jordan, Reggie Upshaw, der ehemalige 46er Barry Stewart, Sid-Marlon Theis und Mathis Mönninghoff.
Das erste Viertel begann schleppend für beide Teams, trotz schneller Punkte durch Agva für die Gießener. Die Tübinger übernahmen durch Theis und Jordan zunächst einmal die Führung (2.). Dabei agierten sie in der Folgezeit hellwach in ihrer Defense und bauten durch Steals ihren Vorsprung auf (10:6, 5.). Doch Bryant & Co. regierten mit Forcierung des Inside-Spiels, was durch Korbleger von Agva und dem 46ers-Kapitän zum 10:10 (6.) führte. Anschließen waren die Gastgeber wieder am Drücker, was durch die Eingewechselten Jacob Mampuya und Malcom Lee zur einer 21:16-Führung mündete. Einmal mehr wendete sich das Blatt und die Phase der 46ers wurde wieder eingeläutet. Austin Hollins und Jeril Taylor beendeten den 9:0-Run mit ihren jeweiligen Dreiern, welche so die 25:21-Viertelführung einbrachten.
Die ersten Minuten im zweiten Viertel waren geprägt von Jamar Abrams. Der Forward zeigte zunächst in der Defensive mit einem Block seine Sprungstärke und krönte dann seine Verteidigungsleistung mit einem Distanzwurf zum 28:21 (11.). Daraufhin reagierte der Tiger-Headcoach Fischer und nahm die Auszeit. Doch die Gießener fanden schnell ihren Offensivfluss – Landis und Agva vermochten ansehnliche Spielzüge für ihre Farben per Layup und Mitteldistanzwurf zu vollenden (32:23, 13.). Während der Tabellenletzte unter dem Brett teilweise unglücklich agierte, waren die 46ers durch Hollins und Landis per Freiwürfe zur Stelle. So stand nach 15 Minuten erstmals eine zweistellige 35:25-Führung für die 46ers auf dem Tableau. Davis mit einem Korbleger und Bryant mit einem Tip-In sowie einem Layup erhöhten den Abstand auf 41:28 (16.). Weiterhin waren die Tübinger in der Offensive zu ungefährlich und dies führte durch Hollins von Downtown, sowie Abrams verwandelte Freiwürfe zum 47:33 (18.). Die Gäste aus Mittelhessen drückten diesem Viertel eindeutig ihren Stempel auf und gingen dank Hollins Offensivpower mit 53:36 in die Halbzeitpause.
Aus dieser waren die Tigers durch Upshaw´s And-One zur Stelle, doch Abrams fand mit Offensivrebound und anschließendem Korbleger die passende Antwort (55:39, 22.). Die rotgekleideten Gäste setzten nach und bauten den Vorsprung durch Bryant´s Dreipunktespiel auf 58:42 (24.) aus. Immer mehr wurde die Überlegenheit der Gießener unter dem Korb deutlich, die die Baden-Württemberger konterten durch Distanzwürfe von Upshaw (52:62, 25.). Mitte des dritten Viertels ähnelte das Spiel einem wahren Schlagabtausch. Die 46ers bewiesen dabei sowohl im Inside-Play, als auch von jenseits der Dreierlinie Geschick – Bryant traf per Korbleger und Taylor aus der Ferne zum 71:55 (27.). Der 46ers-Kapitän hatte zu diesem Zeitpunkt mit 18 Punkten und elf Rebounds bereits schon ein Double-Double auf seinem Konto. Nach einem Centerwechsel zu Agva, ließ dieser sich nicht lumpen und produzierte ein Dreipunktespiel für seine Farben (74:55, 28.). Doch die Gastgeber gaben nicht auf und angeführt vom starken Upshaw kamen die Tigers Zähler für Zähler wieder ran (63:77, 29.). Dennoch gingen die Gießener durch ein Fastbreak-Spiel, abgeschlossen durch Abrams, mit 81:64 ins Schlussviertel.
Der letzte Abschnitt startete ähnlich seinem Vorherigen, und zwar mit Punkten durch Upshaw. Diese wurden aber postwendend durch den treffsicheren Hollins beantwortet (83:67, 31.). Die Tigers waren aber weiterhin gewählt, den Abstand zu verkürzen, und so waren es Upshaw und Theis, die auf 73:83 stellten (34.). Doch die zuvor genommene Auszeit von 46ers-Cheftrainer Ingo Freyer schien zu wirken. Abrams generierte von der Freiwurflinie wieder Zähler für die Mittelhessen. Auch Bryant fand den Weg, trotz starker Bedrängnis, zum Korb (87:75, 35.). Landis & Co. agierten in der Folgezweit mit Bedacht. Zunächst war ein Set-Play durch einen Hollins Dreier erfolgreich, anschließend kam Landis mit einem Dreipunktespiel zu Punkten (93:75, 36.). Der US-Amerikaner Hollins schraubte mit einem weiteren Dreier an seiner Punkteausbeute. Dazu angestachelt wurde dann auch sein Kompanie Landis, der einen weiteren Distanztreffer folgen ließ (99:75, 38.). Nach dem die Hundertpunktemarke durch ein Layup von Davis geknackt wurde, kamen die Mittelhessen nicht mehr in Bedrängnis und siegten mit 106:83.
Über die Osterfeiertage kommt es für die 46ers am kommenden Gründonnerstag zum Hessenderby bei den FRAPORT SKYLINERS. Nur zwei Tage später am Samstag, den 31.03.2018 um 18.00 Uhr treffen die Mittelhessen im Heimspiel auf medi bayreuth.
Ingo Freyer (Cheftrainer GIESSEN 46ers): „Für uns war es heute kein einfaches Spiel. Wir hatten unter der Woche Probleme im Training, da wir einige Ausfälle hatten. Mauricio Marin ist immer noch krank im Hotel, Benjamin Lischka konnte wegen Knieproblemen nicht spielen, dazu hatten wir weitere angeschlagene Akteure. Durch eine gute Teamleistung konnten wir aber weite Phasen der Begegnung bestimmen. Das war der Grund, warum wir das Spiel dann doch klar gewinnen konnten.”
Mathias Fischer (WALTER Tigers Tübingen): „Glückwunsch an Coach Freyer zu diesem verdienten Sieg. Ganz klar, wir hatten heute einen gebrauchten Tag. Wir wollten die Emotionen aus dem Spiel gegen Ulm in diese Partie mitnehmen, dies ist uns aber nicht gelungen. Vor allem in der Verteidigung haben wir viel zu viele Fehler gemacht und konnten nicht dagegen halten. Dazu hat uns John Bryant immer wieder durch Punkte und Rebounds weh getan. Gießen hat zudem gut aus der Distanz getroffen. Wie gesagt, es war ein gebrauchter Tag von uns.“
WALTER Tigers Tübingen – GIESSEN 46ers 83:106 (36:53)
Viertelergebnisse: 21:25, 15:28, 29:28, 18:25
Walter Tigers Tübingen: Malcom Lee (8 Punkte), Robert Zinn, Sid-Marlon Theis (11), Jared Jordan (8, 9 Assists), Felix Sieghörtner, Mathis Mönninghoff (12), Philipp Heyden (2), Barry Stewart (7), Reggie Upshaw (24), Jacob Mampuya (11)
GIESSEN 46ers: Jeril Taylor (8), Mahir Agva (13), Alen Pjanic Max Landis (13, 5 Assists), Dee Davis (4, 6 Assists), Leon Okpara, Benjamin Lischka, Austin Hollins (27, 8 Rebounds), Jamar Abrams (16, 7 Rebounds), John Bryant (25, 14 Rebounds, 6 Assists)
Zuschauer: 2.100
Nächstes Spiel: Donnerstag, 29.03.2018, 19.00 Uhr: FRAPORT SKYLINERS – GIESSEN 46ers