GIESSEN 46ers gehen nach Blitzstart und 77:64-Erfolg mit 1:0 in Führung

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Das erste Spiel der Playoff-Viertelfinalserie in der 2. Basketball-Bundesliga ProA gegen die MLP Academics Heidelberg gewinnen die GIESSEN 46ers mit 77:64. Die deutliche Führung nach dem ersten Viertel (20:4) verteidigte das Team von Coach Denis Wucherer über die gesamte Spielzeit und geht somit mit 1:0 in Front. Bester Werfer war dabei Björn Schoo mit 18 Zählern und keinem Fehlwurf aus der Mitteldistanz. Schon am Ostermontag folgt Spiel 2 in Heidelberg.

Die Playoffs begannen für die GIESSEN 46ers standesgemäß mit einem Dreier durch Kapitän TJ DiLeo (3:0, 1.). Die Gastgeber legten an diesem Abend los wie die Feuerwehr und gingen früh sehr deutlich in Führung, Heidelberg hatte große Probleme den Ball im Korb unterzubringen. Nach dem zweiten Dreier, den Cameron Wells einnetzte, führten die Mittelhessen mit 10:0 (3.). Heidelberg nahm eine frühe Auszeit, doch Björn Schoo und Benjamin Lischka erhöhten im Anschluss gar auf 14:0 (6.). Heidelberg versuchte es nun auch mal mit dem Kopf durch die Wand, doch es lief nichts zusammen. Die Academics brauchten geschlagene sieben Spielminuten, um die ersten Punkte zu erzielen. Bezeichnenderweise benötigte Bradley Tinsley den zweiten Freiwurf, um das 1:16 zu erzielen (7.). Vorangegangen waren zehn Wurfversuche ohne Erfolg. Und es sollte tatsächlich dabei bleiben, dass die Heidelberger im ersten Viertel keinen Treffer aus dem Feld erzielten. Lediglich an der Freiwurflinie trafen sie ihre Würfe, 15 Versuche aus dem Zweier- und Dreierbereich konnten nicht versenkt werden. So beendeten die 46ers das erste Viertel mit einer komfortablen 20:4-Führung.

Nach Beginn des zweiten Viertels war es dann aber Nico Adamczak, der mit dem ersten Heidelberger Dreier das 7:20 erzielte (11.). Eric James Palm kannte jedoch die passende Antwort (23:7, 11.). Der US-Amerikaner legte wenig später als selber Entfernung nach und ließ die 46ers somit erstmals an der 20-Punkte-Marke kratzen (26:7, 13.). Es war der vierte Dreiertreffer im vierten Versuch der Lahnstädter. Trotz des deutlichen Vorsprungs musste dennoch festgehalten werden, dass die Academics ordentlich spielten und immer wieder zu guten Chancen kamen. Das allein bringt jedoch nichts, wenn der Ball einfach nicht durch die Reuse fällt. Aber auch die gewohnt agile und wache Gießener Defensive machte dem Gegner das Leben schwer. Als dann Aaron Hawley auf den zum Korb schneidenden Björn Schoo passte, und dieser den Ball im Korb unterbrachte, war die Führung tatsächlich auf 20 Zähler angewachsen (36:16, 17.). Doch Heidelberg kam langsam ins Laufen, erzielte in den verbleibenden drei Spielminuten elf Zähler und verkürzte somit zur Halbzeit auf 27:42 (20.).

Nach dem Seitenwechsel erhöhten die 46ers schnell durch Zähler von Wells und DiLeo auf 46:27 (21.). Und auch diesmal benötigten die Gäste über zwei Minuten, bis Kelvin Martin die nächsten Zähler auf das Heidelberger Punktekonto schreiben lassen (29:49, 23.). Doch die 46ers blieben weiter voll konzentriert. Besonders Centerspieler Björn Schoo ließ auch die Gießener lange Garde gut aussehen. Mit seinen Zählern 13 und 14 stellte er auf 55:34 (25.). Heidelberg gab sich aber nicht geschlagen und antwortete mit einem 7:0-Lauf (41:55, 26.). Eric James Palm streute den nächsten 46ers-Dreier ein (58:41, 27.). Eine Minute später legte Achmadschah Zazai per No-Look-Pass auf TJ DiLeo ab, der zum 62:44 traf (28.). Vor dem letzten Viertel betrug der Vorsprung 14 Zähler (62:48, 30.).

Die Führung war komfortabel, aber nicht beruhigend. Die 46ers brauchten auch in den restlichen zehn Spielminuten eine konzentrierte Leistung. Doch Heidelberg verkürzte diesmal schnell auf nur noch 10 Zähler Rückstand (52:62, 31.). Mit vier Punkten in Folge zog Gießen aber wieder auf 66:52 vor (32.). Die Academics agierten nun gerne mal mit einer Zonenverteidigung, die den 46ers, die ihre gute Dreierquote aus der ersten Halbzeit nicht bestätigen konnten, zum Teil Bauchschmerzen bereitete. Cameron Wells fand dann aber das beste Mittel gegen die Verteidigungsart: einen erfolgreichen Dreipunktewurf (69:56, 34.). 13 Punkte trennten die Kontrahenten auch knappe drei Minuten vor Schluss, die 46ers bogen also mit einer ordentlichen Führung auf die Zielgerade ein. Dazu drosselten sie das Tempo in der Offensive nun um Zeit von der Uhr zu nehmen. Außerdem verwandelten sie nun die wichtigen Würfe. So waren es Schoo und Zazai, die ihr Team auf 76:58 in Front brachten (39.). Letztendlich war es die Vorentscheidung in der Partie, die am Ende mit 77:64 ausging.

Denis Wucherer (Trainer GIESSEN 46ers): „Ich bin froh, dass die Jungs genau so rausgekommen sind, wie es einfach elementar wichtig ist, wenn die Playoffs anstehen. Das habe ich genauso erwartet. Klar ist aber auch, dass nicht viel passiert ist. Wir haben ein Spiel gewonnen, das wir gewinnen mussten. Jetzt sind wir Montag schon wieder in Heidelberg, wo uns sicher, besonders im ersten Viertel, ein anderer Gegner erwarten wird. Wir müssen sehen, dass wir die Intensität, die wir heute zu Beginn gezeigt haben, dann über 40 Minuten hinbekommen.“

Branislav Ignjatovic (Trainer MLP Academics Heidelberg): „Das Spiel ist leicht zu analysieren. Wir haben das Spiel praktisch in den ersten zehn Minuten verloren. Es hat so ausgesehen, als wüsste nur eine Mannschaft, um was es heute geht. Wenn das Spiel beginnt, muss man da sein. Das werden wir besprechen müssen. Wenn man den Gegner in den ersten zehn Minuten so aufbaut wie wir, dann ist es verdammt schwer. Drei Viertel konnten wir aber gewinnen, da konnte man sehen, dass wir gegen Gießen mithalten können. Mit dem Auftreten der Mannschaft bin ich nicht zufrieden. Wir werden am Montag alles versuchen, die Serie auszugleichen. Ich hoffe aber vor allem, dass wir dann eine bessere Leistung zeigen werden.“

GIESSEN 46ers – MLP Academics Heidelberg 77:64 (42:27)

Viertelergebnisse: 20:4, 22:23, 20:21, 15:16

GIESSEN 46ers: Andre Marhold (1 Punkt), Besnik Bekteshi, Achmadschah Zazai (6), Yorman Polas Bartolo (4), Anthony DiLeo (11), Eric James Palm (11), Benjamin Lischka (10), Jonathan Malu (1), Aaron Hawley (5), Cameron Wells (10), Björn Schoo (18)

MLP Academics Heidelberg: Kelvin Martin (13), Niklas Würzner, Marco Grimaldi (3), Christoph Rupp, Kai Barth (2), Bradley Tinsley (15), Waverly Austin (6), Lasse Steinort, John Eggleston (15), Nico Adamczak (5), Nils Menck (5)

Zuschauer: 2.715

Nächstes Spiel: Montag, 06.04.2015, 17 Uhr: MLP Academics Heidelberg – GIESSEN 46ers

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