Die GIESSEN 46ers verteidigen mit dem 79:69-Erfolg gegen die Bayer Giants Leverkusen den zweiten Tabellenplatz nach dem 21. Spieltag der 2. Basketball-Bundesliga ProA. Vor 2.643 Zuschauern in der Sporthalle Gießen-Ost legten die 46ers im ersten Viertel einen Blitzstart aufs Parkett (23:8), ließen den Tabellenvierzehnten aber im zweiten Viertel wieder herankommen (37:35). Durch einen 11:0-Lauf im letzten Viertel sicherte sich das Team von Coach Denis Wucherer dennoch die Zähler vor eigenem Publikum. Eric James Palm erzielte mit 19 Zählern die meisten Punkte der Lahnstädter.
Die 46ers starteten mit einem 6:0-Lauf in das Spiel der Traditionsclubs. Leverkusen vergab die ersten vier Würfe der Partie, es dauerte mehr als drei Minuten, bis die Gäste zum ersten Mal Zähler auf ihr Punktekonto bringen konnten (2:6, 3.). Doch die Hausherren legten nach und erhöhten durch zwei erfolgreiche Distanztreffer von Kapitän TJ DiLeo schnell auf 12:2 (5.). In diesen Minuten feierte Achmadschah Zazai seine Rückkehr auf das Parkett der Osthalle. Der 28-jährige Guard übernahm sofort das Kommando und setzte seine Mitspieler ordentlich in Szene. Mit einem spektakulären Wurf traf der Deutsch-Afghane zum 17:4 (6.), es sollten seine einzigen Zähler des Abends bleiben. Äußerst untypisch für die Mannschaft, die im Ligavergleich die meisten Dreierwürfe nimmt, warf Leverkusen im ersten Viertel lediglich fünfmal von jenseits der 6.75 Meter-Marke, konnte jedoch keinen Treffer verbuchen und tat sich insgesamt schwer. Zudem machte die lange Garde der 46ers schnell klar, dass man sich in diesem Spiel unter dem Korb nicht dominieren lassen wollte und beherrschte diese Statistik mit 16:5. Allein Benjamin Lischka sammelte fünf Abpraller bis zu diesem Zeitpunkt ein. Nach den ersten zehn Spielminuten führten die Gießener folgerichtig verdient mit 23:8.
Gießen wusste zunächst den Vorsprung weiterhin zu behaupten (27:14, 14.). Es war aber plötzlich Giants-Guard Richard Carter Jr., der heiß lief und mit seinen Punkten neun, zehn und elf das 21:27 erzielte (15.). Wenig später ließ Götz Twiehoff zwei weitere Dreier zum 27:29 folgen. Der komfortable Vorsprung der Gastgeber war auf zwei Zähler geschmolzen, eine Auszeit war die Folge. Gießen ließ jetzt die Treffsicherheit vermissen und ging zu nachlässig mit den eigenen Chancen um, außerdem war an der Dreierlinie plötzlich zu viel Platz für die Giants. So erzielten die Gäste wenig später den Ausgleich (29:29, 18.) und gingen urplötzlich durch einen nächsten Dreiertreffer von Carter in Führung (32:29, 18.). Dies schien endlich ein Weckruf für die Gießener zu sein, die durch einen 8:0-Lauf wieder auf 37:32 vor zogen (19.). Zur Pause führten die 46ers knapp mit 37:35.
Nach dem Seitenwechsel dauerte es wiederum über zwei Minuten, bis die ersten Punkte der zweiten Halbzeit erzielt wurden. Cameron Wells war es, der per Korbleger auf 39:35 stellte (23.). Die 46ers ließen in dieser Phase ein Stück weit Struktur und Entschlossenheit in der eigenen Offensive vermissen. Die Gastgeber hatten aber Glück, dass auch auf Leverkusener Seite nichts zusammenlief und die Giants gar in den ersten sieben Spielminuten ohne Treffer blieben. Gießen verpasste es aber sich in dieser Zeit abzusetzen und so fiel die Führung zum Ende des dritten Viertels mit sechs Zählern weiterhin überschaubar aus (52:46).
Leverkusen verkürzte schnell den Rückstand auf nur noch einen Punkt und war in unmittelbarer Schlagdistanz (51:52, 32.). Denis Wucherer beorderte sein Team zu einer Auszeit, auf die ein 11:0-Lauf folgte. Die 46ers stellten somit fünf Minuten vor Schluss auf 63:51 (35.). Trotz der ordentlichen Führung stellte sich aber noch keine Genugtuung ein, zu gefährlich ist die „Wurfmaschine“ aus Leverkusen. Das beste Mittel dagegen sind eigene Dreier. Eric James Palm und Cameron Wells beherzigten dies und führten die 46ers durch Treffer aus der Ecke auf die Siegerstraße. (71:57, 38.). Jetzt machten die 46ers die kleinen Dinge richtig und ließen sich schlussendlich mit dem 79:69-Sieg die Butter nicht mehr vom Brot nehmen.
Denis Wucherer (Trainer GIESSEN 46ers): „Ich bin froh, dass heute der Einbruch schon im zweiten Viertel kam, so konnten wir das in der Halbzeitpause besprechen. Hinten raus haben wir wieder vernünftig gespielt, man kann sich aber gegen Leverkusen und eine von Achim Kuczmann gecoachte Mannschaft nie sicher sein. Ich bin froh, dass wir gewonnen haben.“
Achim Kuczmann (Trainer Bayer Giants Leverkusen): „Glückwunsch zum verdienten Sieg nach Gießen. Nach dem ersten Viertel war ich froh, dass wir nochmal zurückgekommen sind, das war eine klasse Leistung. Zum Ende hat bei Gießen Palm übernommen, er war der entscheidende Spieler. Wir können von Glück sprechen, dass wir heute nur mit zehn Punkten verloren haben.“
GIESSEN 46ers – Bayer Giants Leverkusen 79:69 (37:35)
Viertelergebnisse: 23:8, 14:27, 15:11, 27:23
GIESSEN 46ers: Andre Marhold (4 Punkte), Besnik Bekteshi (2), Achmadschah Zazai (2), Yorman Polas Bartolo (6), Anthony DiLeo (14), Eric James Palm (19), Benjamin Lischka (9), Jonathan Malu (2), Aaron Hawley (2), Cameron Wells (11), Björn Schoo (8)
Bayer Giants Leverkusen: Richard Carter Jr. (26 Punkte), Kai Behrmann, Sören Bich, Olegas Legankovas, Götz Twiehoff (13), Ben Spöler (2), Willy Manigat (7), Jacob Koch (4), Dennis Heinzmann (5), Marc Sonnen (10), Michael Kuczmann (2)
Zuschauer: 2.643
Nächstes Spiel:
Samstag, 14. Februar 2015, 19:00 Uhr: s.Oliver Baskets Würzburg – GIESSEN 46ers