GIESSEN 46ers reisen am Ostermontag trotz Auftaktsieg mit Raum für Verbesserungen nach Heidelberg

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Kaum hat die Playoff-Serie gegen die MLP Academics Heidelberg begonnen, schon geht es richtig zur Sache. Nur zwei Tage nach dem wichtigen 77:64-Heimerfolg in Spiel 1 reisen die Lahnstädter am morgigen Ostermontag zum Auswärtsspiel an den Neckar. Um 17 Uhr ist Tipoff der zweiten Partie dieser Serie. Die 46ers könnten sich mit einem weiteren Sieg den Matchball für Spiel 3 am kommenden Freitag sichern, stellen sich aber auf eine größere Gegenwehr von Beginn an ein und wollen selber „über einen längeren Zeitraum auf hohem Niveau spielen“, wie 46ers-Coach Denis Wucherer am Ostersonntag erklärte.

Letztendlich war der 16-Punkte-Vorsprung nach dem ersten Viertel zuviel für die Academics, die 46ers verteidigten die Führung mit Bravour, der Sieg war niemals wirklich gefährdet. Ein ähnlicher Spielverlauf darf für Montag aber wahrlich nicht erwartet werden, schließlich gestalteten die Heidelberg über drei Viertel eine offene Partie und bewiesen, dass sie zu Recht in den Playoffs stehen und gewillt sind, den Mittelhessen Paroli zu bieten. Die Academics werden in der eigenen Halle Wiedergutmachung betreiben wollen.

„Durch unser starkes erstes Viertel war der Sieg nie gefährdet, da kam schon während des Spiels ein relativ gutes Gefühl auf“, erinnert sich 46ers-Coach Denis Wucherer. „Aber es ist eben nicht wirklich viel passiert. Wir haben den Ball an Heidelberg rübergeschoben, sie stehen nun ein bisschen unter Druck. Das wollen wir nutzen.“

Nur 64 zugelassene Punkte sprechen einmal mehr eine deutliche Sprache und drücken die Qualität der Gießener Verteidigung auch in Zahlen aus. Dazu kam eine wiederum starke Quote aus fast allen Wurfbereichen, 20 Assists zeugen zudem von tollem Teamspiel. Dennoch: „Über drei Viertel haben wir vorne als auch hinten noch eine Menge Raum für Verbesserungen offenbart. Wir müssen gucken, in wie weit wir in Heidelberg, wenn man vielleicht nicht direkt hoch führt, über einen längeren Zeitraum auf hohem Niveau spielen.“

Dabei will der Coach nicht verhehlen, dass es manchmal eben auch psychologische Dinge sind, die einen Einfluss auf die Spieler nehmen können. „Es ist immer schwer zu sagen, was in den Köpfen los ist, wenn man so früh so hoch führt. Ich bin aber guter Dinge, dass wir, wenn es eine enge Partie wird, sowohl hinten als auch vorne eine Schippe drauf legen können.“

Mut kann dem 41-Jährigen darüber hinaus die Leistung mancher Leistungsträger, die zuletzt nicht ihren besten Basketball abriefen, machen. So zeigte Aufbauspieler Cameron Wells wieder eine tolle Partie, auch wenn die Wurfquote aus der Nah- und Mitteldistanz unterdurchschnittlich blieb. Mit 10 Punkten, 7 Assists und 7 Rebound bewies er trotzdem seine Vielseitigkeit und Qualität. „Cam hat über weite Strecken sehr souverän gespielt, auch in der Verteidigung“, zeigte sich der Coach zufrieden mit seinem „Floor General“.

Nach einem schwachen Spiel in Baunach war es auch Eric James Palm, der mit drei Treffern bei drei Versuchen aus der Dreierdistanz seine Wurfqualität unter Beweis stellte. „Wenn Eric wieder ein paar Würfe trifft, dann hilft uns das natürlich.“ Centerspieler Björn Schoo überragte zudem mit acht Treffern bei acht Versuchen. „Ich war überrascht, dass er dann trotzdem zwei Freiwürfe daneben wirft“, flachste der Coach in Richtung seines Routiniers, der an diesem Abend für die nötige Präsenz am Korb sorgte. „Besonders in der Verteidigung hat er ein tolles Spiel gemacht und uns sehr geholfen.“

Doch der Coach sieht auch in personeller Hinsicht Verbesserungspotenzial. „Von Yorman (Polas Bartolo) wird morgen sicher wieder mehr kommen. Außerdem können sich die Jungs von der Bank die Intensität abgucken, die wir in den erste sechs oder sieben Minuten an den Tag gelegt haben. Wir haben also noch auf vielen Ebenen Verbesserungsmöglichkeiten.“ Der Sieg gibt den 46ers jedoch die nötige Ruhe, um diese Dinge ohne Druck besprechen und optimieren zu können. Und vor allem um mit dem, in den Playoffs so wichtigen, Selbstvertrauen in Spiel 2 gehen zu können.

Spielbeginn am morgigen Montag ist um 17 Uhr im Olympiastützpunkt zu Heidelberg (Im Neuenheimer Feld 710, 69120 Heidelberg). Tickets für die Partie sind noch erhältlich. Es empfiehlt sich der Kauf über den Online-Ticketshop.

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