Die GIESSEN 46ers konnten in der Preseason-Partie gegen medi bayreuth lediglich auf acht Spieler zurückgreifen. Mit Max Landis, Darwin Davis, Bjarne Kraushaar und Anthony Okao mussten gleich vier Spieler auf die Reise nach Oberfranken verzichten. Cheftrainer Ingo Freyer konnte aber wieder auf Marco Völler zurückgreifen, dessen Sperre seit diesem Monat abgelaufen war. Zudem gab Mahir Agva sein Debüt für die Mittelhessen. In einem kräfteraubenden Spiel unterlagen die 46ers mit 72:96. Bester Werfer auf Seiten der Lahnstädter war Mauricio Marin mit 21 Punkten.
Die Starting Five der Gießener waren Benjamin Lischka Austin Hollins, Jamar Abrams, Mauricio Marin und Marco Völler. Bayreuth brachte Assem Marei, Gabe York, James Robinson, Nate Linhart und De´Mon Brooks zu Beginn auf das Parkett.
Nach 13 Sekunden war Marin schon für die 46ers per Freiwürfe erfolgreich. In der Anfangsphase setzten die Gießener auf Zonenverteidigung, die Marei mit vier Zählern für die Gäste durchbrach (4:4, 2.). Völler hingegen brachte seine Farben per Dreier wieder mit 7:4 (3.) in Front. Die Mittelhessen attackierten aggressiv in der Zone, aber Brooks & Co. mit Würfen von jenseits der Dreierlinie fanden die richtigen Antworten für die Oberfranken zum 12:6 (4.). Nach fünf Minuten kam es dann zum ersten Auftritt von Mahir Agva, der zusammen mit Alen Pjanic in die Partie gekommen war. Eben jener Pjanic verkürzte für die Lahnstädter auf 8:12 (6.). Ballverluste der schwarzgekleideten Gäste ließen die Mannen von Cheftrainer Raoul Korner auf 18:8 (7.) davonziehen. Der US-Amerikaner Abrams markierte anschließend das 10:20, was Andreas Seiferth mit einem And-One zum 21:10 (8.) konterte. Agva, Hollins und Leon Okpara ließen im Anschluss einen 9:0-Run folgen, was zum 19:21 (8.) führte. Nun nahm Bayreuth Headcoach Korner folgerichtig eine Auszeit, um die gute Phase der Gäste zu unterbrechen. Durch ein hervorragendes Pick-and-Roll-Spiel, markierte Seiferth nach der Auszeit, wieder Punkte für die Gastgeber zum Viertelendstand von 23:19.
Schnelle Hände von Hollins in der Defense und ein Coast-to-Coast-Dribbling verhalfen den 46ers zum 21:23 (11.). Dann waren wieder die Gastgeber in Person von Seiferth wieder dran, der vier Zähler in Folge produzierte und 46ers-Cheftrainer Freyer zu einer Auszeit zwang (27:21, 12.). Die Gießener zeigten sich danach weiter in der Verteidigungsarbeit sehr aggressiv, aber den gutaufgelegten Seiferth bekamen sie zu diesem Zeitpunkt nicht unter Kontrolle (31:21, 14.). Hollins fand aber schnell per Dreier die passende Antwort und brachte die Mittelhessen wieder auf 24:31 (14.) ran. Die weiteren Bemühungen in der Offensive waren bei den Gießenern nicht von Erfolg gekrönt, sodass Freyer beim Stand von 24:33 (16.) eine weitere Auszeit beantragte. Diese konnte das Offensivspiel der jungen 46ers-Garde, um Pjanic und Okpara, noch keine Treffsicherheit geben. So gelang es den Bayreuther in der Folgezeit auf 39:26 (18.) wegzuziehen. Die Jungspunde ließen sich aber nicht entmutigen und erzielten durch Pjanic Punkte zum 28:41 (18.). Während York zwei Dreier für die Gastgeber erzielte, war Abrams und wieder Pjanic mit einem guten Drive zum Korb erfolgreich. Mit diesen letzten Gießener Zählern im 2. Viertel, ging es für die 46ers mit einem 32:47 in die Halbzeit.
Die zweite Hälfte ging Freyer mit Marin, Hollins, Abrams, Lischka und Völler an. Während Robinson und York für die Oberfranken trafen, war es Abrams, der die ersten Zähler für die Mittelhessen markierte (34:51, 23.). Schleichend machte sich die kurze Rotation bei den Lahnstädtern bemerkbar und die Tiefe der medi-Bank drückte sich in Zählbares aus. Seiferth und Linhart erhöhten die Führung für die Gastgeber auf 57:34 (25.). Die Kräfte schwanden, aber Agva & Co. fanden immer wieder Mittel, um sich auf das Scoreboard zubringen und nach einem kleinem 4:0-Lauf, stand es 40:59 (27.). Agva mit einem fantastischen Block, den er auf der anderen Seite des Spielfelds in Punkte ummünzte (42:59, 27.). Die Gießener legten durch ein And-One-Spiel von Marin in diese Phase weiter nach, was Korner zur einem Timeout bewog (45:59, 27.). Der Guard schien jetzt heiß gelaufen zu sein und ließ drei weitere Zähler folgen (48:61, 28.). Agva mit Durchsetzungsvermögen und Okpara mit Lay-up, egalisierte Doreth zum 67:52-Viertelende.
Der US-Amerikaner Abrams begann das letzte Viertel mit einem Dreier. Anschließend war es Agva nach Anspiel von Pjanic der mit einem Layer zum 60:69 (32.) verkürzte. Die Korner-Truppe fing sich aber wieder und legte einen 10:0-Lauf auf das Parkett. Marin durchbrach diesen Lauf mit einem Wurf jenseits der Dreierlinie, den York postwendend zum 82:63 (34.) beantwortete. Dann waren die jungen Pjanic und Okpara mit einem guten Zusammenspiel da, was das 65:82 (35.) bedeutete. Marei war es dann überlassen, der gemeinsam mit York, einen 6:0-Run für die Bayreuther zum 88:65 (37.) startete. Der Gießener Substanzverlust wurde nun immer deutlicher und konnte durch Lischka mit einem Dreier zum 69:90 (37.) nur geringfügig durchbrochen werden. Marin bescherte die letzten Zähler für die 46ers zum Endstand von 72:96.
Ingo Freyer (Cheftrainer GIESSEN 46ers): „Insbesondere die deutschen Spieler haben viel Spielzeit erhalten und gelernt unter diesen Umständen zu spielen. Auch Mahir hat seinen Teil beigetragen, was so nicht zu erwarten war. Wir konnten einige Fehler erkennen, die wir weg bekommen müssen. Die jungen Spieler haben ihre Sache gut gemacht. Insgesamt müssen wir von der Körpersprache noch stabiler werden und kompromissloser agieren.“
medi bayreuth – GIESSEN 46ers 96:72 (47:32)
Viertelergebnisse: 23:19, 24:13, 20:20, 29:20
Medi bayreuth: James Robinson (12 Punkte), Nico Wenzl, Nate Linhart (9), Bastian Doreth (6), Andreas Seiferth (19), Steve Wachalski, Robin Amaize, Jevon Perschnik, De´Mon Brooks (11), Gabe York (21), Marius Adler, Assem Marei (18)
GIESSEN 46ers: Mahir Agva (13), Alen Pjanic (6), Leon Okpara (6), Benjamin Lischka (3), Austin Hollins (9), Jamar Abrams (9), Mauricio Marin (21), Marco Völler (5)
Zuschauer: 1.124
Nächstes Spiel: Freitag, 08.09.2017, 19.00 Uhr: MLP Academics Heidelberg – GIESSEN 46ers