Nach dem Heimsieg gegen RASTA Vechta wollten die GIESSEN 46ers bei ALBA BERLIN nachlegen. Die Mittelhessen konnten bei diesem Unterfangen wieder auf Andreas Obst und Justin Sears zurückgreifen. Zudem war der Neuzugang von den MHP RIESEN Ludwigsburgs Bazoumana Koné mit im Aufgebot. Die Gießener zeigten eine sehr starke kämpferische Leistung und mussten sich in einem wahrhaften Krimi mit einem Punkt den Favoriten aus Berlin geschlagen geben. Bei der 84:85-Niederlage war Dwayne Evans mit 17 Zählern Topscorer auf 46ers-Seite.
Cheftrainer Denis Wucherer ließ folgende Starting Five auf das Berliner Parkett: Cameron Wells, Skyler Bowlin, Dwayne Evans, Joshiko Saibou und Maurice Pluskota.
Die Gießener begannen in der Anfangsphase hochkonzentriert und Evans, sowie Sabiou mit einem Lay-up, besorgten die ersten Zähler (4:2, 3.). Pluskota anschließend mit einem starken Block und der daraus resultierende Fastbreak, wurde durch einen Dreier Bowlin zum 7:2 (4.) beendet. Dragan Milosavljevic per Drei-Punkte-Spiel und Elmedin Kikanovic sorgten aber schnell für den Berliner Ausgleich (7:7, 5.). Nach Foulspiel von Bowlin war die Gießener-Teamfoulgrenze schnell erreicht und Vargas brachte die Albatrosse mit 9:7 (5.) in Front. Evans konnte durch einen Putback-Dunk reagieren und die Mittelhessen wieder auf Kurs bringen (9:12, 6.). Jedoch durch die früh erreichte Teamfoulgrenze der Gäste zogen die Berliner immer wieder zum Korb und bauten ihren Vorsprung auf 18:9 (7.) aus. Daraufhin nahm 46ers-Cheftrainer Wucherer eine Auszeit, um seine Mannen wieder in die Spur zu bringen. Dies schien zu gelingen, der zum ersten mal für die 46ers auf dem Parkett stehende Bazoumana Koné passte auf Sears und der schloss zum 11:18 (8.) ab. Die Gießener blieben in der Schlussphase des Viertels dran und es war wieder Sears, der zum 13:20 (9.) aufschloss. Jedoch ließen die Mittelhessen einfacher Layer in dieser Zeit liegen und so ging es mit einem 13:22 aus dem 1. Viertel.
Berlin kam im zweiten Viertel besser auf und zog eine starke Verteidigung auf, diese wurde auch im Angriff belohnt und so setzten sie sich mit 26:13 (12.) ab. Die Mittehessen wirkten gerade in dieser Phase etwas konfus und konnten keine vernünftigen Aktionen durchführen. Saibou übernahm dann die Verantwortung markierte mit einem Dreier das 16:28 (14.) und läutete die Aufholjagd ein. Nun schienen sich die 46ers wieder zu fangen und Benjamin Lischka streute einen weiteren Dreier nach (19:28, 14.). ALBA-Headcoach nahm sofort die Auszeit um den Gießener-Lauf zu stoppen. Dies gelang am Anfang und die Albatrosse setzten sich wieder mit 32:19 (15.) ab. Die Lahnstädter ließen sich aber nicht den Mut nehmen und so war es Wells, sowie Pluskota die wieder punkteten (23:32, 16.). Evans und Lischka ließen es anschließend bei einem Fastbreak krachen und verkürzten den Rückstand (27:36, 18.). Wieder nahm der ALBA-Coach eine Auszeit, um den aufkommenden Gießener Angriffswirbel im Keim zu ersticken. Jedoch blieben die Mittelhessen bissig und Wells schloss per Layer zum 33:41 (19.) ab. Der Kapitän legte noch einmal einen Dreier nach und der Buzzerbeater von Bowlin markierte den knappen 39:43-Halbzeitstand.
Die zweite Hälfte startete mit Punkten von Kikavonic und Giffey, so dass sich die Berliner wieder mit 47:39 (22.) leicht absetzten konnten. Nun waren es wieder die Mittelhessen die einen 9:0-Lauf hinlegten. Dabei zeigten die Gießener mit Tip-In, Steal, Fastbreaks ihre ganze Bandbreite und gingen mit 48:47 (24.) in Führung. Caki reagierte in dieser Phase sofort und berufte seine Truppe zu einer Auszeit. Die Lahnstädter ließen sich aber nicht beirren und brachten immer wieder durch Ballmovement die Berliner ins Schwimmen. Evans und Saibou brillierten in diesen Momenten und brachten zählbares auf den Videowürfel (54:54, 27.). Aber die Gastgeber zeigten wieder ihr Können und zauberten einen 4:0-Lauf zum 61:56 (27.) her. Nun beorderte Wucherer die Seinen zum Timeout. Doch der gewünschte Erfolg blieb erstmal aus. Die Albatrosse beschafften sich durch Offensivrebounds immer wieder Möglichkeiten zu einem guten Abschluss, der zum 66:60 mündete. Wells schnappte sich in den Schlusssekunden noch einmal den Ball und ging von Coast zu Coast, der per Lay-up zum 62:66 endete.
Der Schlussabschnitt begann mit wachen Gießenern, die aber aus ihrer defensiven Kompaktheit kein Profit schlagen konnten. So waren es die Berliner mit Kikanovic und anschließend Völler für die Gießener, die den Bann mit Punkten brachen (71:66, 34.). Es blieb weiterhin auf Messerschneide und Sears schaffte mit einem Korbleger den 68:71 Anschluss für die Lahnstädter (35.). Die Crunchtime brach an und beide Teams ließen in dieser umkämpften Partie nicht nach. Lischka zog jenseits der Dreipunktelinie ab und fand die Reuse zum 73:75 (38.). Doch Milosavljevic und Gaffney konterten jeweils mit Dreiern für die Hauptstädter, worauf Wucherer eine Auszeit beantragte (81:73, 38.). Die Lahnstädter gaben sich weiterhin nicht auf und Evans mit einem And-One zum 76:81 (38.) verkürzte. Wells legte daraufhin mit zwei verwandelten Freiwürfen nach und so waren es wieder nur drei Punkte Rückstand für die Mittelhessen (78:81, 39.). Wiederum war es der Kapitän gewesen, der die Gießener Hoffnungen noch mehr Nahrung auf einen Sieg schenkte (80:81, 39.). Aber zum Schluss behielten die Albatrosse die Nerven und gewannen den Krimi denkbar knapp mit 85:84.
Denis Wucherer (Cheftrainer GIESSEN 46ers): „Ich bin stolz darauf, wie wir uns hier in Berlin 40 Minuten lang verkauft haben. Am Ende des ersten Viertels hatten wir eine schwierige Phase, in der wir nicht wach genug waren. Aber zum Glück sind wir wieder in die Gänge gekommen und konnten das Spiel bis zum Ende offen halten. Mit etwas mehr Cleverness hätten wir sogar im letzten Angriff Ballbesitz und einen Wurf um den Sieg haben können. Aber das Foul von Bowlin 37 Sekunden vor Schluss hat uns diese Chance genommen. Aber das ist Teil unserer Unerfahrenheit und wir arbeiten daran, dass wir diese Fehler in Zukunft nicht mehr machen.“
Ahmet Caki (Cheftrainer ALBA BERLIN): „Wir sind gut gestartet und haben die ersten 15 Minuten wirklich gut gespielt. Aber dann haben wir den Vorsprung leichtfertig aus der Hand gegeben und Gießen mit vielen Ballverlusten die Möglichkeit gegeben, zurückzukommen. Wir haben heute nicht perfekt gespielt, aber der Einsatz hat bei jedem auf dem Feld gestimmt. In Gießen wird sehr gute Arbeit geleistet und ich bin froh, dass wir unser Auswärtsspiel und das Heimspiel gegen dieses starke Team gewonnen haben.“
ALBA BERLIN – GIESSEN 46ers 85:84 (43:39)
Viertelergebnisse: 22:13, 21:26, 23:23, 19:22
ALBA BERLIN: Niels Giffey (13), Peyton Siva (7), Ismet Akpinar (3), Elmedin Kikanovic (10), Akeem Vargas (4), Malcom Miller (15), Engin Atsür (8), Bodgan Radosavljevic (4), Dragan Milosavljevic (14), Tony Gaffney (7)
GIESSEN 46ers: Joshiko Saibou (14 Punkte), Justin Sears (13), Bazoumana Koné (5), Dwayne Evans (17), Skyler Bowlin (6, 9 Assists), Benjamin Lischka (10), Andreas Obst, Jahenns Manigat, Cameron Wells (15), Maurice Pluskota (2), Marco Völler (2)
Zuschauer: 8.909
Nächstes Spiel: Samstag, 04.02.2017, 20.30 Uhr: GIESSEN 46ers – BG Göttingen