Am kommenden Sonntag reisen die GIESSEN 46ers nordwärts zu den Hamburg Towers. Um 17 Uhr steht die Partie des 26. Spieltages der 2. Basketball-Bundesliga ProA in der InselParkhalle an. Das Spiel wird live auf www.sportdeutschland.tv übertragen. Während die Mittelhessen nach einem erfolgreichen Doppelspieltags-Wochenende gen Hansestadt aufbrechen, müssen die Gastgeber nach drei Niederlagen am Stück wieder in die Spur finden, um die Playoff-Teilnahme fix zu machen.
Mit 26 Zählern führen die Hamburger das aus drei Mannschaften bestehende Päckchen an, das punktgleich die Ränge 6 bis 8 belegt. Fünf Spieltage vor Ende der Hauptrunde drücken mit den Teams aus Baunach, Vechta und Kirchheim weitere drei Teams auf den Positionen 9 bis 11 nach. Für die Towers gilt es also zum Ende der Premierensaison sich keine weiteren Schnitzer zu erlauben, um in der Post-Season am Start zu sein.
Das Hinspiel konnten die „Türme“ beim Saisonauftakt in der Sporthalle Gießen-Ost denkbar knapp mit 66:65 für sich entscheiden. Schon damals zeigte sich die harte Spielweise der Mannschaft von Trainer Hamed Attarbashi. „Auch im Hinblick auf die Playoffs haben wir am Sonntag einen echten Test vor uns, denn Hamburg spielt sehr physisch. Das ist ihr Markenzeichen“, analysierte 46ers-Coach Denis Wucherer den Gegner. „Sie spielen auf allen Positionen sehr hart. Da müssen wir aufpassen, denn zuletzt haben wir in Essen und Würzburg, wo es auch physischer zur Sache ging, nicht gut ausgesehen.“
Die „ruppige“ Spielweise der Towers belegt auch die Statistik, denn mit 23.4 Fouls pro Partie kassieren die Nordlichter im Ligavergleich die zweitmeisten Pfiffe. „Das ist ein physischer Gegner mit Typen in der Mannschaft, die mit allen Wassern gewaschen sind“, blickt Wucherer vor allem auf Spieler wie Benjamin Fumey oder Daniel Hain.
In der Offensive heißen Will Barnes (14.5 Punkte pro Spiel) und Terry Thomas (13.0) die wichtigsten Stützpfeiler der Türme. Dazu gesellt sich Centerspieler Michael Wenzl (10.0), der im Hinspiel bei den Mittelhessen mit 19 Punkten und 13 Rebounds für das größte Kopfzerbrechen sorgte. „Im ersten Spiel haben wir nicht gut ausgesehen. Da müssen wir uns am Sonntag einfach besser wehren und spielerische Mittel finden, um erfolgreich zu sein“, fordert der 46ers-Coach von seiner Mannschaft, die sich nicht einschüchtern lassen soll.
Auch am Sonntag werden die Mittelhessen auf den Einsatz von Andre Marhold verzichten müssen. „Andre hat einen verbesserten, aber weiterhin erhöhten Kreatinin-Wert. Uns bleibt nichts anderes als abzuwarten, dass der Blutwert sich wieder reguliert“, erklärt Wucherer, der zudem noch ein weiteres Sorgenkind hat. „Cam (Wells) ist angeschlagen und hat heute das erste Mal wieder mit Ball trainiert. Die letzten Wochen waren sehr intensiv für ihn. Wir müssen gucken, ob er Sonntag spielt oder es sinnvoll ist, ihn im Hinblick auf die kommenden Wochen erstmal rauszunehmen und zu schonen.“ Die Entscheidung diesbezüglich wird aller Voraussicht nach sehr kurzfristig fallen.
Mit einem Sieg würden die 46ers den zweiten Tabellenplatz verteidigen, bei einer Niederlage könnte das Team aus Nürnberg, das bereits am Samstag auf RASTA Vechta trifft, wieder an der Wucherer-Truppe vorbeiziehen. Außerdem hätten die Rockets aus Gotha dann die Chance, mit den Lahnstädtern gleichzuziehen. Der Positionierungsplatz für die Playoffs ist fünf Spieltage vor Hauptrundenende in vollem Gange. Ein Erfolg der 46ers bei zuletzt schwächelnden Towers wäre folgerichtig ein guter Schritt für eine gute Playoff-Ausgangsposition.