Partien zwischen den Kirchheim Knights und den GIESSEN 46ers waren bislang klare Fälle: Die Serie zwischen den Teams steht 3:0 für die Baden-Württemberger, den 46ers gelang bisher kein Erfolg in diesem Duell. Am Sonntag (17 Uhr, Sporthalle Gießen-Ost) steht nun das vierte Aufeinandertreffen in der 2. Basketball-Bundesliga ProA an. Das Team von Denis Wucherer ist natürlich gewillt, den Fluch endlich zu beenden, doch beide Mannschaften haben für die Partie des 17. Spieltages Spielerausfälle zu beklagen.
Trotzdem ist die Stimmung im Gießener Lager aktuell äußerst positiv. „Wir finden langsam wieder unseren Rhythmus“, sagte der 46ers-Coach beim Pressegespräch am Donnerstagmittag im Blick auf die laufende Trainingswoche. „Eine freie Woche während der Saison ist für den Kopf gut, für den Körper allerdings nicht ideal. Das braucht dann einfach seine Zeit.“ So war es nicht überraschend, dass es nach der kurzen Winterpause bei den 46ers in der ersten Hälfte der Partie in Chemnitz noch nicht richtig rund lief. „In der zweiten Halbzeit haben wir dann aber ganz ordentlich gespielt. Auf dieser Leistung haben wir nun aufgebaut. Ich glaube, dass wir am Sonntag spielerisch wieder besser dastehen.“
Während es in Sachsen zu einem am Ende klaren 77:67-Erfolg reichte, stellt sich der Tabellenzweite für die kommende Partie auf eine andere Mannschaft ein, die am Sonntag in der Osthalle zu Gast sein wird. „Kirchheim ist sehr offensivstark und hat Spieler, die punkten können, im Eins gegen Eins nur schwer zu stoppen sind und Qualität mitbringen. Wir müssen schauen, dass wir sie individuell stoppen, zumindest kontrollieren können.“
Dies gelang bislang nicht jedem Gegner, schließlich sind die Knights, bei denen sich Niederlagen und Siege gerne mal im jeweils nächsten Spiel abwechseln, mit 83.3 Punkten im Schnitt das drittbeste Offensivteam der Liga. In einer übersichtlichen Rotation sorgen vor allem Ben Beran (15.3 Punkte im Schnitt), Bryan Smithson (13.4) und Enosch Wolf (12.4) für Gefahr. Außerdem konnten sich die Teckstädter zuletzt mit dem ehemaligen deutschen Nationalspieler Julian Sensley verstärken, der im Wochenverlauf sein Debüt im Ritter-Dress gab und bei der 74:94-Pleite in Würzburg mit 19 Punkten auftrumpfte. Aller Voraussicht nach müssen die Knights aber weiter auf Center Enosch Wolf verzichten, der sich Anfang Dezember eine Knieverletzung zuzog. In Würzburg hatte das Team von Coach Michael Mai, das aktuell Tabellenelfter ist, zudem den Ausfall Jordan Wild (9.4) zu beklagen.
„Wir gehen davon aus, dass Wild wieder dabei ist“, so Wucherer. „Dazu haben sie mit Sensley einen interessanten Mann nachverpflichtet, der eine Menge Qualität mitbringt. Aufbauspieler Smithson ist nur schwer zu kontrollieren. Außerdem haben sie mit Beran einen, der uns immer Probleme bereitet hat.“
Der Respekt ist also groß vor dem Gegner. Im Hinspiel, das Kirchheim mit 77:72 für sich entschied, hatten die 46ers in der ersten Halbzeit allerdings das Zepter klar in der Hand, verloren nach dem Seitenwechsel aber komplett den Faden. „In der ersten Halbzeit haben wir gesehen, dass sie über viel Druck in der Verteidigung und schnellem Offensivspiel sehr verwundbar sind. Sie mögen es hingegen, auf einem hohen Tempo zu spielen und zu attackieren. Wir müssen sie als Mannschaft kontrollieren und den Ball vor uns halten. Da kommt wieder eine Menge Arbeit auf uns zu. Ich bin aber guter Dinge, dass wir da am Sonntag eine Chance haben zu gewinnen und dann auch im vierten Anlauf den ersten Sieg gegen Kirchheim landen werden.“
Der 46ers-Coach muss jedoch am Sonntag die Rotation umstellen. Neben Besnik Bekteshi (Patellasehne) steht der Einsatz von Jonathan Malu auf der Kippe. Der 21-Jährige klagte zuletzt über starke Kopfschmerzen. Grund war ein entzündeter Zahn. „Wir hoffen, dass er zum Wochenende hin wieder beim Training einsteigt, es ist aber fraglich, ob er beim Spiel dabei sein wird.“
Bei Neuzugang Aaron Hawley hingegen sieht es aktuell recht positiv hinsichtlich seiner Spielberechtigung aus. Die benötigten Papiere seitens des Arbeitsamtes sowie der Ausländerbehörde sind auf dem Weg. Aufgrund einer Systemumstellung des Arbeitsamtes in Frankfurt verpasste der US-Amerikaner das Spiel in Chemnitz, Coach Wucherer sieht das jedoch nicht unbedingt negativ. „Vielleicht war es gar nicht so schlecht, dass Aaron in Chemnitz nicht gespielt hat. So hatte er noch mehr Zeit, um sich an die neuen Mannschaftskollegen und das Spielsystem zu gewöhnen. Ich denke, dass er am Sonntag mit einem besseren Gefühl in das Spiel gehen kann, als das in Chemnitz der Fall gewesen wäre.“
Am Sonntag öffnet die Sporthalle Gießen-Ost um 15:46 Uhr. Die 46ers bitten dabei diejenigen, die ihr Ticket an der Abendkasse (Öffnung um 15:30 Uhr) kaufen möchten, sich frühzeitig auf den Weg zu machen, um die Belastung der Kassen zu verteilen. Darüber hinaus bietet sich natürlich die Gelegenheit an, die Tickets bereits im Vorverkauf über die Vorverkaufsstellen sowie den Online-Ticketshop zu erwerben.