Am gestrigen Montag besuchte Neuzugang Joshiko Saibou die Geschäftsstelle der GIESSEN 46ers. Nachdem er aus Berlin kommend seine ersten Klamotten nach Gießen gebracht hatte und sich seine Wohnung anschaute, nahm er sich Zeit für ein kurzes Interview. Im Anschluss ging die Reise nach Trier weiter. Der Berliner Junge hat in diesem Jahr ein vollgepacktes Sommerprogramm.
Hallo Joshi. Deine Saison bei der TBB Trier endete ebenso wie unsere im April. Was hast Du seitdem gemacht?
Joshiko Saibou: „Ich bin mit meiner Freundin zunächst zwei Wochen nach Togo gefahren, wo ein Teil meiner Familie lebt. Dann ging es nach Berlin um Zeit mit meinen Freunden und meiner Familie zu verbringen. Während der Saison komme ich ja nur selten dazu, dann genießt man die Zeit umso mehr, wenn man mal wieder daheim ist. Ich habe dann zusammen mit meinem Freund Niels Giffey am Pro Skills Camp in Bamberg teilgenommen. Wieder zurück in Berlin war ich mit Niels zusammen jeden Tag in der Halle. Nun organisiere ich langsam aber sicher meinen Umzug nach Gießen, dann geht es noch mal in ein Trainingslager von Stephan Baeck nach Köln, wo ich dann auch meinen Vater besuchen werde. Danach geht es dann ja schon fast los mit der Saisonvorbereitung.“
Seit dem Saisonende sind mehr als zwei Monate vorbei. Kribbelt es schon wieder?
Joshi: „Definitiv kribbelt es. Unmittelbar nach so einer langen Saison bin ich natürlich erst mal froh ein wenig Ruhe zu haben, aber das hält nicht allzu lange an.“
Was vermisst Du denn am meisten dabei?
Joshi: „Ganz klar die Competition. Ich möchte immer gewinnen und messe mich gern mit anderen Leuten, natürlich besonders gern auf dem Court.“
Wie würdest Du Dich als Spielertypen beschreiben?
Joshi: „Ich bin ein ehrgeiziger und teamorientierter Spieler, der zunächst schaut, was das Team braucht, und versucht, das fehlende Teilchen hinzuzufügen. Dazu bin ich schnell auf den Beinen und zeige das auch in der Defense, die mir immer wieder hoch angerechnet wird.“
In Trier hast Du zuletzt vorrangig auf der Shooting Guard-Position gespielt. Wo siehst Du Dich selber auf dem Feld?
Joshi: „Das war eine ganz neue Erfahrung für mich, denn ich habe bislang immer als Point Guard gespielt. Nicht mehr derjenige zu sein, der den Ball nach vorne bringt, war letzte Saison anfangs schon sehr seltsam. Aber ich glaube, dass mich das im Endeffekt weitergebracht hat, denn es ist schon ein anderes Spiel auf dieser Position. Ich sehe mich aber eher als Aufbauspieler, das passt am besten zu mir.“
Du warst der erste Neuzugang für den 46ers-Kader. Wie kam der Kontakt nach Gießen zustande?
Joshi: „Denis (Wucherer; Anm. d. Red.) hatte mich angerufen und mir von seinem Plan erzählt. Er sagte, dass ich sehr gut in sein Konzept reinpassen würde und bat mich, darüber nachzudenken, ob ich mir vorstellen kann, in der kommenden Saison ProA in Gießen zu spielen. Ich habe mich mit Denis gleich sehr gut verstanden, hatte von Anfang an ein gutes Gefühl und sehe die Situation als eine tolle Herausforderung an. Beim Blick auf die anderen Jungs muss ich sagen, dass mir die Teamzusammenstellung sehr gut gefällt.“
Neben Dir gibt es bislang sechs Neuzugänge. Kennst Du die anderen Spieler bereits?
Joshi: „Ja, mit T.J. (DiLeo) habe ich bei einem U-Nationalmannschafts-Lehrgang zusammengespielt. Er ist ein guter Typ, ein Muster-Teamspieler, wirklich eine tolle Persönlichkeit. An Thierno (Agne) habe ich nicht die besten Erinnerungen (grinst), denn gegen ihn bzw. Urspring habe ich mit ALBA im NBBL-Finale 2008 in Langen verloren. Benni (Lischka) habe ich mal kurz in einem Camp in Berlin gesehen. Myles (Hesson) und Steven (Bennett) habe ich bislang noch nicht kennengelernt.“
Bis zum Saisonstart sind es noch knapp zwölf Wochen. Was erwartest Du von der kommenden Saison?
Joshi: „Wir werden ein hungriges Team sein, das in jedem Spiel das beste geben möchte. Egal ob wir von der Papierform her der Underdog oder der Favorit sind. Das sollte unsere Einstellung für die gesamte Saison sein, denn das ist der Grundstein. Wohin die Reise dann führt, werden wir sehen. Ich hoffe, wir können den Fans guten Basketball liefern, so dass sie gern unsere Spiele schauen. Ich freue mich sehr auf die neue Saison.“