Auf eine überragende Vorrunde folgten einige schmerzhafte Erfahrungen in der Hauptrunde. Doch trotzdem war die Saison 2019/20 für die JBBL-Mannschaft der ROTH Energie BBA GIESSEN 46ers ein Erfolg. Der Saisonabbruch in der U16-Bundesliga kam vor dem zweiten Playoff-Spiel gegen die Porsche BBA Ludwigsburg. Ersatzgeschwächt hatten die Gießener im ersten Spiel den Favoriten einen großen Kampf geliefert und erst nach Verlängerung verloren.
Die JBBL-Mannschaft war für die meisten Kinder bisher der Einstieg in den leistungsorientierten Basketball. „Es ist immer eine große Herausforderung die Spieler mit ihrer unterschiedlichen Erfahrung zusammenzuführen und zu einem Team zu machen. Wir hatten letztes Jahr fast 40 Spieler im Tryout, die weit über die Region Gießen hinaus zu uns kamen“, blickt Trainer Marcus Krapp zurück. „Unser Ziel ist es immer, die Persönlichkeiten der Spieler zu entwickeln, ihnen die Chance gegeben basketballerisch zu erfahren, wo sie stehen und zu was sie in der Lage sind sowie das richtige Trainieren zu erlernen.“
Als nach dem großen Tryout der Kader feststand, begann die Vorbereitung auf die JBBL-Spielzeit. Dazu bestritt das Krapp-Team einige Turniere und Vorbereitungsspiele. Schon früh zeigten die Spieler der Jahrgänge 2004 und 2005, dass sie die Vorgaben ihres Übungsleiters verinnerlichten. „Mein Ziel war es vor allem in der Defensive druckvoll zu spielen. Offensiv wollten wir die individuellen Stärken fördern, aber trotzdem als Team zusammenspielen.“
Als im Herbst die Saison startete, war die Maßgabe klar: die Hauptrunde und die Playoffs sollten erreicht werden. Das Unterfangen begann in Mainz vor rekordverdächtiger Kulisse von rund 500 Zuschauern. Wie in Rheinhessen gewannen die ROTH Energie BBA GIESSEN 46ers auch ihre nächsten Spiele gegen Leverkusen und Trier souverän. So kam es in Düsseldorf zum vorgezogenen Endspiel um den ersten Vorrundenplatz. Gegen die starken Rheinländer reichte es am Ende nicht, doch einen Tag später brachten die Jung-46ers den Hauptrundeneinzug gegen Bonn in trockene Tücher. Auch in Köln gab es noch einen klaren Erfolg am Ende einer starken Vorrunde.
In der Hauptrunde ging es dann allerdings nicht so erfolgreich weiter. Beim Team Südhessen ließ das Akademie-Team die Chance auf den ersten Sieg liegen. Auch gegen das hochtalentierte Team der FRAPORT SKYLINERS unterlagen die Mittelhessen. Mit einem Buzzerbeater durch Lorenz Kohl brach der Bann dann allerdings in Bonn zum Jahresende. Immer wieder hatte das Team mit Verletzungen zu kämpfen und im Januar gestaltete sich die Lage durch eine Grippewelle schwierig. Trotzdem lieferten die U16-Jungs gegen Düsseldorf die beste Leistung der Saison ab. Doch in den letzten fünf Minuten drehten die Rheinländer durch ihre körperliche Spielweise die Partie.
Dieses Missgeschick verhinderte die Krapp-Truppe zum Rückrundenauftakt gegen Südhessen, die sie souverän mit 71:53 besiegten. Während in Frankfurt und Düsseldorf dann nichts zu holen war, ging es gegen Bonn/Rhöndorf um die Chance auf Heimrecht in den Playoffs. Mit 72:47 erspielten sich die U16-Jungs diese souverän, unterlagen Heidelberg im Entscheidungsspiel allerdings nach schwachem Start. Dadurch standen dann die Ludwigsburger als Gegner für die Playoffs als erster Gegner fest. Die Barockstädter hatten allerdings massive Probleme gegen die Gießener, die ohne ihren Topscorer und ohne Center antraten. 25:7 ging das zweite Viertel an die 46ers, ehe sich Ludwigsburg in die Verlängerung kämpfte. Dort ging das erste, und am Ende einzige, Spiel mit 76:63 an die Schwaben.
„Tristan Göbel und Christopher Herget waren konstant überragend und haben das Team getragen. Aber auch die anderen Jungs haben immer wieder Topspiele abgeliefert. David Sann zum Beispiel gegen Trier, Noah Sann gegen Südhessen und in Ludwigsburg, Philipp Becker in Bonn oder Vincent Stöckel gegen Düsseldorf. Wir haben in der Hauptrunde aber gemerkt, dass den Jungs die Erfahrung auf höherem Niveau fehlte. Das wird für die kommenden Jahrgänge ein wichtiges Ziel bereits in der U12 und U14 werden“, analysiert Trainer Krapp. „Wir sind aber sehr zufrieden mit der Entwicklung in der Saison. Wer weiß, was in der Serie gegen Ludwigsburg in voller Besetzung noch möglich gewesen wäre.“ Der Lehrertrainer dankt dabei seinem Co-Trainer Manuel Grün, genauso wie den Trainern bei den Stammvereinen der JBBL-Spieler. Die gute Zusammenarbeit ermöglichte den jungen Spielern auch dort Einsätze.
Am Ende einer langen Saison geht ein großes Dankeschön an alle Spieler, Trainer, Eltern und Helfer für die Unterstützung, die zum Erreichen der Ziele beigetragen haben. Die ROTH Energie BBA GIESSEN 46ers freuen sich auf die nächste Saison in der JBBL mit einigen Spielern aus dem aktuellen Team.