Am 34. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga eroberten die JobStairs GIESSEN 46ers mit viel Willen und Kampf einen knappen 90:87-Erfolg bei der BG Göttingen. Dabei spielten die Gießener das Zünglein an der Waage und begruben die Hoffnungen der Niedersachsen auf eine Endrunden-Teilnahme. Drei der vier Viertel konnten die Mittelhessen siegreich bestreiten, wobei der offensive Rhythmus insbesondere aus der Distanz (46.2%) nach dem zweiten Quarter gefunden wurde. Mit JD Miller (19 Punkte), Kendale McCullum (15), Phillip Fayne II (12), Bjarne Kraushaar (11) und Nuni Omot konnten gleich fünf Spieler zweistellig scoren. Bei der BG war Harper Kamp mit 24 Zählern Topscorer der gesamten Partie.
Ohne TJ Williams und Captain Dennis Nawrocki starteten die JobStairs GIESSEN 46ers mit Kendale McCullum, Martins Laksa, Florian Koch, Nuni Omot und JD Miller in Göttingen. Die Veilchen beorderten Jeremiah Martin, Harald Frey, Mathis Mönninghoff, Jeff Roberson und Harper Kamp auf das Parkett.
Die Partie begann auf beiden Seiten fahrig, sodass erst die zwei Big Men Kamp und Miller sich auf dem Scoreboard verewigen konnten (2:5, 3.). Ein Fastbreak, eingeleitet durch einen Steal von McCullum, brachte die Gießener durch einen Omot-Dunking auf 4:5 (4.) ran. Die Hausherren fingen sich Mitte des Viertels und agierten gewinnbringend in der Offensive, was wiederum Kamp und Roberson zum 13:4 (5.) nutzten. Eine Auszeit später waren die Angriffe der Mittelhessen durch den Arbeitseinsatz des eingewechselten Phillip Fayne II und einem And-One von McCullum zum 8:13 (7.) auf der Anzeigetafel zu sehen. Der Gießener Point Guard zeigte auch weiterhin seine Künste als Balldieb, was wiederum die Göttinger unter anderem mit einem Dreier von Haris Hujic konterten (19:10, 8.). Mit lediglich sechs erfolgreichen Würfen bei 20 Versuchen aus dem Feld gingen die JobStairs GIESSEN 46ers mit einem 15:24 ins zweite Viertel.
Angeführt von Koch und dessen Korbleger kamen die Gäste mit der ersten Angriffssequenz gut ins das zweite Quarter (17:24, 11.). Die ansprechende Dreierquote der Veilchen, die Akeem Vargas aus der Ecke noch einmal auf 50% verschönerte, wussten die Mittelhessen mit Alley-Oop-Dunking und Layup von Fayne II zu beantworten (21:28, 13.). Das muntere Hin-und-Her beendete ein 4:0-Lauf der Niedersachsen, was ein weiteres Timeout der Mittelhessen bedeutete (32:21, 14.). Tim Uhlemann und Mathis Mönninghoff nahmen sich die kurze Pause zu Herzen und vollendeten im Gleichschritt von Downtown (24:35, 14.). Der Gießener Power Forward bewies sich weiter als Punktelieferant und ließ im Verbund mit Bjarne Kraushaar sowie Laksa den Rückstand in den einstelligen Bereich sinken (31:35, 15.). Auf der anderen Seite war es Kamp mit den persönlichen Zählern 12, 13 und 14, der zwar den 7:0-Lauf der 46ers unterbrach, doch der Offensivrhythmus wurde mit einem Dunking von Miller weiter aufrechtgehalten (33:38, 16.). BG-Headcoach Roel Moors ließ die Szenerie mit einem Timeout unterbrechen und seine Mannen dankten es ihm in Persona Martin und dem umtriebigen Kamp zum 44:36 (17.). Die Würfe von McCullum und Koch aus der Distanz sowie der nervenstarke Laksa von der Straflinie verhalfen den JobStairs GIESSEN 46ers, den Halbzeitrückstand auf 45:49 schrumpfen zu lassen.
Die bis zum Seitenwechsel aufgewertete Feldwurfquote der Gießener auf 47% sollte kompensiert und optimiert werden. In diesem Modus befand sich schon auf Veilchen Seite Center Kamp, der die 20-Punktemarke überschritt und ein munteres Treiben zum 54:49 (22.) eröffnete. In dieser Phase verließ Point Guard McCullum für kurze Zeit mit Achillesfersenproblemen das Parkett. Dem ausgeglichenen Spiel tat es aber keinen Einbruch – Kilian Binapfl und Kraushaar vermochten von Downtown dagegenzuhalten (60:64, 25.). Ein Vierpunktespiel von Martin folgte auf der Gegenseite, was der zurückgekehrte McCullum und ein auftrumpfender Kraushaar zum 65:68 (27.) konterten. In dem intensiv geführten Viertel sollten sich die Teams im Schlussakt um weitere Punkte mühen, wobei Fayne II durch seinen Arbeitseifer in Zusammenarbeit mit einem abschließenden Miller Dreier zur 72:70-Führung kämpften.
Das finale Viertel begann mit Fehlwürfen auf beiden Enden des Feldes, erst dem energischen Einsatz von Fayne II war es zu verdanken, dass Punkte auf das Tableau kamen (74:70, 32.). Jeder Zentimeter wurden weiterhin bissig verteidigt und so waren Zähler von Kamp sowie Frey ausgiebig gefeiert (74:74, 35.). Miller löste den gordischen Knoten bei den Mittelhessen und legte vier Punkte in Folge in die Reuse (78:74, 36.). Die Begegnung blieb weiter eng – Brown und Koch hielten den Abstand zum Start in die Crunchtime auf demselben Pegel (81:77, 37.). Einen zwischenzeitlichen 8:2-Lauf der Hausherren, wo Brown den Führungswechsel mit Korbleger eroberte, wollte Cheftrainer Pete Strobl mit einer Auszeit entgegnen (85:83, 39.). Kraushaar war es aus dem Timeout heraus, der per Dreier einlötete, wobei die Veilchen in einem Bruchteil von Sekunden mit Martin als Hauptakteur den 87:86-Vorteil (39.) zurück generierten. Mit dem letzten Angriff und einem unsportlichen Foul der Göttinger war es Miller mit Nervenstärke von der Freiwurflinie, der den 90:87-Auswärtssieg der JobStairs GIESSEN 46ers ermöglichte.
Pete Strobl (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Natürlich sind wir sehr froh, dass wir dieses Spiel gewonnen haben. Wir als Trainerteam sind froh und stolz, dass unsere Jungs bis zum Schluss gekämpft haben. Es war eine schwierige Saison für uns und dass wir Charakter bis zum Schluss zeigen – ein paar Kleinigkeiten natürlich ausgenommen – macht uns wie gesagt sehr stolz und wir freuen uns, dass wir gewonnen haben.“
Roel Moors (Cheftrainer BG Göttingen): „Glückwunsch an Pete und Gießen. Wir hatten in dieser Saison sehr lange eine Gewinnermentalität, irgendwo haben wir sie verloren. So haben wir auch heute gespielt. Es fehlt etwas, um so ein schwieriges Spiel zu gewinnen Es war auch schon letzte Woche so, dass das Extra, was man braucht, um solche Spiele am Ende in seine Richtung zu drehen, fehlt. Es ist sehr schade, dass wir heute die Chance, die Playoff-Chance bis zum letzten Spiel zu wahren, liegengelassen haben. Ich bin sehr enttäuscht über die letzte Woche dieser Saison.“
BG Göttingen – JobStairs GIESSEN 46ers 87:90 (49:45)
Viertelergebnisse: 24:15, 25:30, 21:27, 17:18
BG Göttingen: Jeremiah Martin (18 Punkte), Harald Frey (2), Jeff Roberson (4), Akeem Vargas (3), Haris Hujic (12), Max Wüllner, Philipp Hartwich (7), Mathis Mönninghoff (8), Harper Kamp (24), Stephen Brown Jr. (7), Nate Grimes (2), Marios Giotis
JobStairs GIESSEN 46ers: Kendale McCullum (15, 7 Assists), Nuni Omot (10), Bjarne Kraushaar (11), Martins Laksa (6), Maximilian Begue, Maximilian Begue, Tim Uhlemann (5), Kilian Binapfl (4), JD Miller (19), Florian Koch (8), Phillip Fayne II (12)
Zuschauer: 2.574
Nächstes Spiel: Mi., 04.05.2022, 19.00 Uhr: ALBA BERLIN – JobStairs GIESSEN 46ers