(Foto: Richard Stephan - der Stadtfotograf)

John Bryant im Kurzinterview – Über Stats, schwierige Phasen und den kommenden Gegner

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Mit 8.3 Rebounds pro Partie liegt der Mannschaftskapitän der JobStairs GIESSEN 46ers auf Platz eins im ligaweiten easyCredit BBL-Ranking. Zudem lieferte der Center zum ersten Mal in der Gießener Geschichte ein Triple-Double ab und verbuchte in der letzten Begegnung mit 12 Zählern und elf Abprallern ebenfalls ein Double-Double. Wie wichtig ihm diese Werte sind, wie er die schwierige Phase erlebt und warum im Basketball alles möglich ist, gibt es in drei kompakten Antworten geliefert!


In dieser Saison konntest du zum ersten Mal ein Triple-Double verbuchen und auch im letzten Spiel stand wieder ein Double-Double auf deinem Statistikbogen. Das sind in erster Linie nur Zahlen, wie ist denn deine eigene persönliche Einschätzung zu deiner Leistung?

Ja, das stimmt. Ich hatte zwar zuletzt auch ein paar weniger gute Partien, aber gerade im letzten Spiel habe ich mich doch wieder besser gefühlt. Das hat aber zunächst nichts mit den Zahlen auf dem Papier zu tun. Ich arbeite jeden Tag hart an mir und versuche so auch wieder mehr Konstanz und dadurch auch Selbstvertrauen zu bekommen.

Für mich sind die Statistiken sind im Endeffekt auch nur Zahlen. Wenn wir als Team nicht gewinnen, machen es die guten persönlichen Werte auch nicht besser. Das war bei mir schon immer so: Leute haben mich auf meine guten Statistiken aufmerksam gemacht, aber ich habe selbst nie darauf geachtet. Das Wichtigste ist, was man als Team schafft.

Gerade in einer schwierigen Zeit wird der Mannschaft natürlich einiges vorgeworfen und am schnellsten geraten da die Führungsspieler wie du und Brandon Thomas in die Kritik. Wie beurteilst du die Situation im Team und was könnt ihr als erfahrene Spieler machen, um gemeinsam das Team aus diesem Loch zu bekommen?

Natürlich ist man in der Rolle des Kapitäns der erste im Team, der die Verantwortung für die aktuelle Lage übernehmen muss und der für das Team einsteht – das mache ich auch.

Wir haben einfach nicht gut gespielt in letzter Zeit und das gilt es schleunigst zu ändern. Unser Zusammenhalt abseits des Spielfelds ist besonders gut – es ist eines der harmonischsten Teams, in denen ich je gespielt habe. Da stimmt einfach die Chemie. Umso schwieriger ist es dann, wenn es auf dem Feld anders ist. Wir haben viele junge Spieler, die noch am Lernen sind und einige Spieler haben Schwierigkeiten, sich auf neue Situationen einzustellen. Ich glaube aber, dass es jetzt in die richtige Richtung geht. Wir wollen uns Woche für Woche verbessern und aus den Fehlern lernen. Die Grundstimmung ist dann bei so einer Niederlagenserie natürlich immer voller Enttäuschung. Es hat natürlich auch keiner erwartet, dass wir da jetzt stehen, wo wir stehen. Aber da müssen wir jetzt durch. Es gab natürlich auch ein paar interne Meetings und wir arbeiten alle gemeinsam an unserem Weg.

Morgen folgt mit den MHP RIESEN Ludwigsburg gleich die nächste schwierige Aufgabe. Auf dem Papier scheint es eine klare Sache zu sein und zuletzt haben sie auch den FC Bayern Basketball geschlagen. Was ist deine Einschätzung zur heutigen Partie?

Ludwigsburg war schon immer eines der besseren Teams und klarer Playoff-Anwärter. Sie zeichnen sich durch die starke Philosophie des Trainers und die aggressive Defense aus. Sie haben Bayern geschlagen, das ist definitiv eine starke Leistung. Aber so ist das im Basketball – das ist auch immer ein Stück weit von der Tagesform abhängig. Es kommt immer auf die Situation an. Man weiß nie, wie das Gegnerteam drauf sein wird oder wie die Gemütslage im eigenen Team an dem Tag ist. Gerade im Basketball kann man immer für eine Überraschung sorgen. Man weiß nie was passiert, besonders in Heimspielen, da ist das nochmal ganz anders als auswärts, gerade auch wegen der lautstarken Unterstützung der Fans.

Auf dem Papier ist es natürlich eindeutig, ja. Ludwigsburg ist ein ausgeglichenes und sehr gutes Team. Doch wir geben nicht auf und wollen die Dinge umsetzen, die wir uns vorgenommen haben.

Vielen Dank, John!

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