Auf der Driving Range und später auf der Terrasse des Golfparks Winnerod eröffnen die JobStairs GIESSEN 46ers die neue Saison
Nikola Stanic ging erst einmal in Deckung. „Am besten ziehe ich einen Helm auf“, scherzte der Co-Trainer der JobStairs GIESSEN 46ers in Richtung einiger seiner Jungs, die sich auf der Driving Range des Golfparks Winnerod redlich mühten, den 46 Gramm schweren Bällen einigermaßen Länge zu verleihen.
Roland Nyama, Linkshänder des Basketball-Zweitligisten, der mit rechts wirft, aber mit links puttet, hatte seine Frau Jennifer und Töchterchen Aurelie, die sichtlich ihren Spaß hatten, als sich der Nationalspieler Kameruns vor lauter Schwung einmal um die eigene Achse drehte, dabei. Dejan Kovacevic brachte seinen Hund Brady, eine Mischung aus Golden Retriever und Pudel, mit zum Grün, auf dem der nicht untalentierte Simon Krajcevic nicht nur ob seines Hole-in-one über rund 70 Meter begeisterte. Golftrainer Sven-Patrick Lauer, ein Mann mit Engelsgeduld, mühte sich redlich, Big Man Stefan Fundic die richtige Schlägerhaltung näherzubringen. Robin Benzing war begeistert von sich selbst: „Das waren mindestens 100 Meter …“
Duane Wilson traf keinen Ball, als Fundic ihn minutenlang mit seinem Handy filmte, „schließlich wollen meine Eltern in den USA ja auch mal sehen, was ich den ganzen Tag so treibe.“ Cheftrainer „Frenki“ Ignjatovic kramte einen Uralt-Witz, den jeder Golfer kennt, hervor. Und Luca Kahl sowie Luis Figge bespielten zusammen mit den Gesellschaftern Uwe Hess und Wolfgang Greilich den 9-Loch-Kurzplatz, wohl wissend, dass sie nicht zum ersten Mal Putter, Driver, Fairwayholz oder Pitching Wedge in ihren Händen hielten.
Bei der Saisoneröffnung am Freitag auf der sonnenüberfluteten Anlage im Osten der Gemeinde Reiskirchen kamen alle auf ihre Kosten. Trainer. Team. Staff. Aufsichtsrat. Gesellschafter. Sponsoren. Und dies nicht nur ob der Kaltgetränke, Bratwürstchen, Puten- und Schweinesteaks, die die Betreiber des Golfparks Winnerod zusammen mit Kartoffeln, Gemüse und Krautsalat kredenzten. Denn bei der schon obligatorischen Talkrunde, abermals von Simon Schornstein locker und informativ moderiert, bekamen die rund 120 geladenen Gäste auf der idyllischen gelegenen Terrasse des Parkrestaurants Informationen satt.
Jonathan Kollmar, Geschäftsführer des letztjährigen Playoff-Halbfinalisten der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA, ließ durchblicken, „dass wir im Sommer richtig Gas gegeben haben, um eine tolle Saison spielen zu können.“ In der Zeitschrift BIG habe sein Team das höchste Ranking, „doch Vorsicht, jeder Ball muss erst einmal in den Korb.“ Cheftrainer „Frenki“ Ignjatovic, nach eigener Aussage „kämpfender Pessimist“, legte die Messlatte hoch und sprach davon, dass es „unser Ziel sein muss, das Ergebnis des Vorjahres noch einmal zu toppen.“ Vier Profis habe er behalten können, „also liegt es an den Neuen, wenn es nicht laufen sollte“, scherzte der Serbe.
Transfercoup Robin Benzing, mit 167 Länderspielen ganz oben im Regal des Unterhauses, verriet, er wolle seine Karriere nicht in der 2. Liga beenden, der Aufstieg sei jedoch kein Selbstläufer: „Die ProA ist attraktiv, sie hat ein unheimlich hohes Niveau.“ Luis Figge verriet, dass Benzings Wohnung bei den Kartenspielern im Team schon sehr beliebt sei. Für Physio Ronald Delius wird es das Größte sein, die FRAPORT SKYLINERS zu besiegen. Der aus Bremerhaven an die Lahn gekommene Simon Krajcevic hat sich bereits bestens eingelebt, „weil das Wetter hier viel besser ist als im Norden.“
Duane Wilson „hat einfach nur richtig Bock darauf, wenn es endlich losgeht.“ Stefan Fundic gab zu, die WM-Finalniederlage seiner serbischen Landsleute unlängst gegen Deutschland „lieber zu Hause ganz alleine“ verfolgt zu haben. Und Dejan Kovacevic freut sich wie bolle auf die „Bombenstimmung, die ich als Gast in Gießen schon mehrfach erleben durfte.“
Auch wenn der Abend hinter dem Teich an Loch 18 von den Temperaturen her etwas unterkühlt endete, so zeigten die Aussagen den Protagonisten, dass die Partien in der „Osthölle“ (Jonathan Kollmar) heiß werden …
16.09.23