(Foto: Daniel Guist)

Kampfgeist ist größer als Verletzungssorgen – 46ers ringen Vechta mit 79:76 nieder

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Die JobStairs GIESSEN 46ers sind das erste Team, das es geschafft hat, RASTA Vechta zwei Mal in dieser Saison zu besiegen. Nachdem Erfolg zum Abschluss der regulären Saison gewinnen die Mittelhessen ein extrem umkämpftes Spiel 2 und erarbeiten sich damit mindestens ein weiteres Heimspiel. Über 3.000 Zuschauer in der Sporthalle Gießen-Ost sehen ein Playoffmatch mit zehn Führungswechseln und sechs Unentschieden, in dem die Hausherren deutlich besser auf den Ball aufpassen (5:19 Turnover) und von der Drei-Punkte- (46%:37%) sowie von der Freiwurf-Linie (75%:60%) die besseren Nerven behalten. Man of the Match war Justin Martin mit 22 Punkten dicht gefolgt von seinen Teamkollegen Nico Brauner (21 Punkte) und Jordan Barnes, dem mit 17 Punkten und elf Assists ein Double-Double gelang. Bester Schütze der Gäste war Joel-Sadu Aminu mit 16 Punkten. Nun gilt es, die positive Energie dieses Heimsieges mit nach Vechta zu nehmen, wo am Mittwoch Spiel 3 ansteht.


Die Mittelhessen – wie der der Großteil der Sporthalle Gießen-Ost in Rot gekleidet – starteten mit Jordan Barnes, Luis Figge, Igor Cvorovic, Justin Martin und Roland Nyama in Spiel 2. Luca Finn Kahl, Enosch Wolf und Stefan Fundic konnten wie bereits in Vechta nur mit motivierenden Worten unterstützen. Der Tabellenerste der Regular Season startete mit Andrew Jones, Tajuan Agee, Ryan Schwieger, Julius Wolf und Joel-Sadu Aminu in den grau-weißen Jerseys.

1. Viertel

Den ersten Korberfolg der Partie erzielte Cvorovic per Hookshot in der Zone nach gutem Anspiel von Jordan Barnes. Zwei hart erkämpfte Layups von Luis Figge sorgten für eine 6:5-Führung nach drei gespielten Minuten. Durch einen Stepback-Dreier von Barnes stand es ausgeglichen 9:9 zur Viertelpause. Nach zwei korblosen und defensiv umkämpften Minuten setzte erneut Cvorovic ein Highlightplay mit dem Slamdunk im Fastbreak zur 11:9-Führung (7.). Der inzwischen eingewechselte Kapitän Nico Brauner versenkte einen Dreier aus der Ecke zur erneuten Führung in der 9. Spielminute, die dann auch die 14:13 Pausenführung zementierte. Bereits sechs Führungswechsel in den ersten zehn Minuten unterstrichen die Ausgeglichenheit der Partie zu diesem Zeitpunkt.

2. Viertel

Fünf Punkte vom Duo Brauner und Justin Martin sorgten für einen kleinen aber feinen 5:0-Lauf in den ersten 74 Sekunden des zweiten Viertels. Wilde Sequenzen mit Dreiern und Turnovern auf beiden Seiten sorgten für ein zwischenzeitliches 25:25 und die erste Auszeit der Hausherren (15.). Erfolgreiche Dreier von Barnes und Martin zeigten, dass sich die Hausherren in der Timeout einen guten Plan zurecht gelegt hatten – auf der Gegenseite konnten die Nordlichter durch Dreier von Andrew Jones und Joel-Sadu Aminu aber zügig wieder ausgleichen (31:31, 16.). Nun kamen die Universitätsstädter so richtig ins Rollen: Barnes, Brauner und Martin verwandelten ihre Distanzwürfe und sorgten mit einem 9:2-Lauf für eine 40:33-Führung zwei Minuten vor der Halbzeit und die nächste Auszeit der Gastmannschaft. Es blieb weiter hitzig – dieses Temperament wussten nun aber die Nordlichter für sich zu nutzen: sie kämpften sich bis zur Halbzeit noch auf 40:38 heran.

3. Viertel

Durch je ein technisches Foul gegen die Gießener Bank sowie Headcoach Ignjatovic startete der zweite Durchgang mit zwei Freiwürfen für die Niedersachsen, von denen Jones jedoch nur den ersten versenken konnte. Der Tabellenvierte der Hauptrunde zeigte sich hiervon jedoch unbeeindruckt und nutzte die nachfolgenden drei Minuten für einen 10:2-Run, welcher mit neun Punkten die bis dato höchste Führung des Matches organisierte und somit die nächste Auszeit von RASTA-Headcoach Ty Harrelson forcierte (50:41, 24.). Doch auch diese Unterbrechung konnte den Lauf nicht stoppen, den Barnes sogar noch um drei weitere Punkte auf 13:2 ausbauen konnte. In den folgenden Minuten gab es nun wieder Spielvorteile für Vechta, die bis auf 58:51 verkürzen konnten und damit für eine weitere Auszeit von „Frenki“ Ignjatovic sorgten (28.). Bis zum Ende des Drittels konnte die Differenz sogar noch auf 61:59 – also nur noch zwei Punkte – eingeschmolzen werden.

4. Viertel

Ein Corner-Dreier von Brauner sorgte abermals für einen positiven Start der Hausherren in einen neuen Durchgang, dennoch konnte Joschka Ferner von Downtown erstmals seit dem ersten Quarter wieder eine Führung für seine Mannen erspielen, was eine weitere Auszeit der Jungs in Rot nach sich zog (64:66, 33.). Es folgten hart umkämpfte und defensiv geprägte Minuten – zwei erfolgreiche Freiwürfe von Barnes stellten zweieinhalb Minuten vor Schluss auf 69:71 und einer Auszeit der RASTAner. Ein Layup von Martin verkürzte Sekunden vor Ende auf nur noch einen Punkt Differenz und Kevin Strangmeyer stellte mit zwei erfolgreichen Freiwürfen mit 58 Sekunden auf der Uhr erstmals wieder auf eine Führung – 75:74. Nach Korbleger von Aminu war wieder Martin von Downtown zur Stelle: mit 78:76 ging es in die letzten 21 Sekunden – Auszeit Vechta. Da die letzten beiden Dreier der Gäste durch Ferner und Agee ihr Ziel verfehlten, konnte Martin an der Freiwurflinie den Endstand von 79:76 besiegeln.


Branislav „Frenki“ Ignjatovic (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Was die Mannschaft heute geleistet hat, übertrifft alles. Wir haben schon am Freitag in Vechta gesehen, dass wir teilweise konkurrenzfähig sind, auch mit dem Ausfall von drei Spielern. Wir haben im ersten Spiel aber zu viele Fehler gemacht. Der Gameplan heute war es die Energie auf dem Parkett zu zeigen, sprich die Körpersprache und die 1-gegen-1-Duelle. Ich glaube, dass wir das heute über weite Strecken gut umgesetzt haben. Wir haben heute gewonnen, weil wir ein Top-Team wie Vechta zu 19 Turnovers gezwungen haben. Wenn man unsere kleine Rotation bedenkt ist das eine grandiose Leistung. Ich kann mein Team für die Leistung nur loben.“

JobStairs GIESSEN 46ers – RASTA Vechta 79:76 (40:38) 

Viertelergebnisse: 14:13, 26:25, 21:21, 18:17                                                         

JobStairs GIESSEN 46ers: Jordan Barnes (17 Punkte, 11 Assists), Till Heyne, Nico Brauner (21), Finn Döntgens, Luis Figge (7), Igor Cvorovic (6), Justin Martin (22), Kevin Strangmeyer (4), Roland Nyama (2), Karlo Miksic

RASTA Vechta: Noah Jänen, Andrew Jones (11), Joschka Ferner (9), Robin Lodders (5), Tajuan Agee (4), Ryan Schwieger (10), Julius Wolf, Kevin Smit (3), Joel-Sadu Aminu (16), Alexander Flanigan (6), Deonte Bohannon (12)    

Zuschauer: 3.012 

Nächstes Spiel: Mi. 24.05.2023, 19.30 Uhr, RASTA Vechta – JobStairs GIESSEN 46ers

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