Vier der letzten fünf Spiele wollen die Licher Zweitliga-Basketballer noch gewinnen, um den sportlichen Klassenerhalt in der Pro-A-Liga noch unter Dach und Fach zu bringen. Am Sonntag steht dem Tabellenletzten eine schwierige Aufgabe bevor, LTi Lich empfängt um 17 Uhr den Tabellenvierten BG Karlsruhe in der Dietrich-Bonhoeffer-Halle.
Eine andere Entwicklung in der Pro-A-Liga könnte jedoch die angespannte Situation der Licher im Kampf um den Klassenerhalt etwas entschärfen. Der FC Schalke 04 hat angekündigt, in der nächsten Saison nicht am Pro-A-Spielbetrieb teilzunehmen. Diese Entscheidung würde Auswirkungen auf die Abstiegsfrage haben, wie Nicolas Grundmann, der Geschäftsführer der „AG 2. Basketball-Bundesliga“ bestätigte: „Wir müssen noch abwarten, die Frist, in der man die nötigen Unterlagen für die Pro A einreichen muss, ist noch nicht abgelaufen. Sollte der FC Schalke 04 aber bei seiner Entscheidung bleiben, dann würden sie als technischer Absteiger feststehen, es würde dann nur noch eine Mannschaft anstatt zwei sportlich absteigen. Für Schalke würde dies auch entsprechende Auswirkungen auf das Punktesystem, welches ab nächster Saison eingeführt wird, haben.“ Für LTi Lich würde dies, wenn Schalke tatsächlich auf eine Pro-A-Teilnahme verzichtet, bedeuten, dass man nur noch den USC Heidelberg hinter sich lassen müsste, um den sportlichen Klassenerhalt zu schaffen.
Für Lich ändert sich eine Tatsache dadurch jedoch nicht: Die Mannschaft muss Spiele gewinnen. „Wir wollen unbedingt gegen Karlsruhe gewinnen, müssen clever und geschickt verteidigen. Vor allem Rouven Roessler darf nicht heiß laufen, muss permanent bearbeitet werden“, sagt Alexander Biller, der Trainer der Licher. LTi Lich wird am Sonntag jedoch aller Voraussicht nach auf seinen wertvollsten Spieler verzichten müssen: Johannes Lischka wird nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Corey Rouse eine größere Rolle bei den Gießen 46ers einnehmen und soll für den BBL-Abstiegskampf geschont werden. Ein Einsatz von Jannik Freese für LTi Lich ist dabei weitaus wahrscheinlicher, da Freeses Einsatzzeiten bei den Gießenern in der Regel nicht über 15 Minuten pro Spiel hinausgehen.
Ansonsten hat Biller keinerlei personelle Ausfälle zu beklagen. Neben Rouven Roessler warnt der Licher Headcoach vor allem vor der Ausgeglichenheit der BG Karlsruhe: „Die haben mittlerweile eine gute Rollenverteilung im Team gefunden. Sie haben keinen herausragenden Scorer, fast jeder macht Punkte.“ In der Tat haben die Karlsruher mit Rouven Roessler, Justin Howard, Al Elliott, Anton Kazarnovski, Igor Simin und Dima Rastatter gleich sechs Akteure, die in fast jeden Spiel zweistellig punkten. Eine Siegchance wird Lich gegen diese Truppe nur haben, wenn man das mannschaftliche Zusammenspiel der Gäste geschickt stören kann, die Außenschützen verteidigt und den Brettspielern der BG so wenig Raum wie möglich lässt. Karlsruhes Powerforward Justin Howard strahlt zudem zusammen Rouven Roessler gerade bei Fastbreak-Angriffen große Gefahr aus, weil er trotz seiner Größe sehr schnell am anderen Ende des Spielfeldes auftauchen kann.