Ladehemmung kostet mögliche Überraschung – 46ers mit 59:76-Heimniederlage

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Am 23. Spieltag der easyCredit Baskteball Bundesliga trafen die JobStairs GIESSEN 46ers auf die MHP Riesen Ludwigsburg. Im Duell mit den Schwaben konnten die Lahnstädter zunächst das erste Viertel für sich entscheiden, mussten dann aber im Verlaufe der Partie der durchwachsenen Freiwurf-Quote Tribut zollen. Erneut fanden nur 50% aller Versuche ihren Weg in die Reuse, so dass die Gäste aus Ludwigsburg einen verdienten 76:59-Auswärtserfolg feiern durften. Bei den Mittelhessen war T.J. Williams mit 13 Zählern der Topscorer, ihm gelangen zudem fünf Rebounds. Bei den Gästen aus dem Schwabenland avancierte Justin Simon zum besten Scorer, mit 20 Punkten. Zusätzlich steuerte er drei Assists und fünf Rebounds bei.


Die Hausherren, welche aufgrund der aktuellen Geschehnisse in der Ukraine ausnahmsweise in blauer Spielkleidung aufliefen, konnten im Spiel gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg beinahe personell aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Kilian Binapfl fehlte leicht angeschlagen im Aufgebot der Lahnstädter. Kendale McCullum, Mārtiņš Laksa, Tim Uhlemann, Phillip Fayne II und T.J. Williams bekamen zunächst die Chance sich auf dem Parkett zu beweisen, bei den Gastgebern. Die Gäste aus Ludwigsburg vertrauten zu Spielbeginn auf die Dienste von Justin Simon, James Woodard, Yorman Polas Bartolo, Tremmell Darden sowie Tekele Cotton.

Die 46ers sicherten sich den Sprungball und konnten direkt den ersten Wurf des Spiels durch Phillip Fayne II erfolgreich in der Reuse unterbringen. Kendale McCullum konnte in der nächsten Szene den ersten Steals des Spiels für sich verbuchen, sein Layup-Versuch wurde aber von den Gästen aber stark am Ring geblockt. Im nachfolgenden Angriff machte der US-Amerikaner es dann aber besser und schraubte die Führung für die Lahnstädter auf 4:0 hoch (2.). In der Defensive zeigten sich die Mittelhessen ebenfalls giftig und konnten die ersten Abschlussversuche der MHP RIESEN allesamt verteidigen. Williams baute im Gegenangriff dann den Vorsprung auf sechs Zähler aus (4.). Nach gut vier Minuten ohne Wurfglück konnten sich auch die Gäste aus Ludwigsburg das erste Mal auf dem Scoreboard eintragen. Rawle Alkins hatte für die Barockstädter getroffen, mit einem anspruchsvollen Abschluss über das Brett, zum 2:7 aus Sicht seiner Mannschaft (5.). J.D. Miller konnte immerhin einen seiner zwei Freiwürfe verwandeln von der Linie, im Gegenzug traf Jonathan Bähre dann für die Gäste, zum 4:8 für Ludwigsburg, per Korbleger (6.). Riesen-Chefcoach John Patrick zeigte sich fortan sehr unzufrieden mit dem Auftritt seiner Spieler, wechselte personell bereits früh kräftig durch und ließ seine Mannschaft in der Defensive mit einer Presse über den ganzen Court agieren. Das frühe Stören sollte sich bezahlt machen, Bähre und Alkins konnten auf 8:9 verkürzen (7.). Florian Koch antwortete für den Traditionsclub mit einem schnellen Dreipunktewurf aus der Ecke, zum 12:8 (7.). Auf beiden Seiten fehlte im weiteren Verlauf des ersten Abschnittes oft das Wurfglück, bei den Mittelhessen saßen einige Freiwürfen nicht, die Gäste hatten dagegen Pech bei den Abschlüssen jenseits des Perimeters. In einer eher punktearmen Anfangsphase nutzte J.D. Miller auf Seiten der Lahnstädter die Gunst der Stunde noch am besten und nutzte eine große Lücke in der Verteidigung der Riesen eiskalt aus, zum 15:10 (9.). T.J. Williams per Mitteldistanzwurf für die 46ers und Justin Simon per Dunking für Ludwigsburg setzten die Schlusspunkte zu Ende des ersten Viertels. Mit 18:12 für die Hausherren sollte es in den zweiten Abschnitt gehen.

Zum Start des zweiten Quarters blieb den Gastgebern das Wurfpech von der Linie treu, auch Maximilian Begue konnte nur einen seiner zwei Versuche im Korb unterbringen. Auf der anderen Seite hatte Alkins das Auge für den besser postierten Simon, dieser netzte per Dunk zum 14:19, aus Sicht der Gäste (11.). In der nächsten Szene leistete sich Tekele Cotton dann ein unsportliches Foul bei den Ludwigsburgern, gegen Nuni Omot. Dieser verwandelte den fälligen Freiwurf sicher (12.). Williams ließ direkt einen Layup folgen, die Hausherren lagen dadurch mit acht Zählern in Führung (22:14, 12.). Der immer stärker werdende Simon hatte allerdings die Antwort parat bei den Gästen, stellte mit seinen fünf Punkten in Folge den Anschluss wieder her, beim 19:22 aus Ludwigsburger Sicht (13.). Danach entwickelte sich ein regelrechter Schlagabtausch. McCullum traf für seine Farben doppelt von der Linie. Dann verwandelte der kaum zu bremsende Simon ebenfalls erfolgreich seinen Layup. Das Resultat war ein knappes 24:22 für den Traditionsclub (14.). Danach konnten die Gäste erstmals die Führung im Spiel erobern, durch zwei konsekutive Korberfolge von Tremmell Darden zum 27:24 (15.). Weil dann noch Simon seine Ausbeute auf dem Statsheet weiter nach oben schraubte, zog 46ers-Chefcoach Pete Strobl die Reißleine und gab seinen Spielern neue Instruktionen während einer Auszeit. (24:29, 15.). Begue konnte danach auf 26:29 verkürzen, doch Jonah Radebaugh blieb bei den Riesen sicher von der Linie, stellte den alten Abstand schnell wieder her, beim 26:31 aus Gießener Sicht (16.). Die Gäste fanden in der Schlussphase des zweiten Viertels immer besser ihren Rhythmus, konnten ihre Führung durch Treffer von Darden und Yorman Polas Bartolo bis auf 37:29 ausbauen (18.). Die fehlende Effizienz von der Freiwurflinie sollte den Mittelhessen treu bleiben, auch Williams konnte in der 19. Minute nur einen seiner zwei Versuche verwerten (30:37). Bei den Gästen lief der Ball deutlich schneller in dieser Phase, Simon konnte einen Spielzug erneut vollenden, mit zwei weiteren Zählern (39:30, 19.). Eben dieser Simon setzte auch den Schlusspunkt vor der Halbzeit, zum 41:30 für seine Farben. Mit diesem Ergebnis gingen die beiden Teams in die Kabine.

Nach Wiederanpfiff konnten sich die Hausherren als erstes auf dem Scoreboard eintragen. McCullum fand Miller unter dem Korb, mit einem scharfen Anspiel. Dieser hatte dann keine Mühe mehr zwei leichte Punkte für seine Farben zu markieren 32:41 (21.). Kurz daraufhin durfte Miller sein Glück nochmal an der Freiwurflinie versuchen, traf jedoch lediglich einen Versuch, zum 33:41 (21.). Danach griff der wieselflinke McCullum bei den Lahnstädtern tief in die Trickkiste, dribbelte sich stark durch die gesamte Verteidigung der Gäste und schloss unter Bedrängung zum 35:41 ab (23.). Williams hätte die Führung der Hausherren in der nächsten Szene dann auf acht Punkte ausbauen können, blieb aber zweimal glücklos von der Freiwurflinie. Auf der Gegenseite sorgte Alkins mit einem verwandelten Freiwurf für die ersten Ludwigsburger Zähler im dritten Quarter (42:35, 24.). Miller blieb im Kampf unter der Reuse hartnäckig, traf stark per Layup für die 46ers. Alkins konnte den alten Abstand jedoch schnell wieder herstellen, beim 44:37 aus Perspektive der MHP RIESEN (25.). Offensiv machten es die Hausherren in dieser Spielphase oft zu kompliziert, die Gäste konnten ihre knappe Führung behaupten, durch Alkins, beim 46:41 in der 26. Spielminute. Die Mittelhessen kämpften sich durch einen Korbleger von Williams wieder heran, mussten aber auch zwei verwandelte Dreipunktewürfe in Folge von Bähre verdauen. So stand nach 28 absolvierten Minuten eine Ludwigsburger Neun-Punkte-Führung auf dem Scoreboard, beim 52:43. Radebaugh, ebenfalls von draußen, schraubte die Führung auf zwölf Zähler bei den Gästen (55:43, 28.). Gegen Ende des dritten Spielabschnittes hatte plötzlich keines der beiden Teams mehr genügend Zielwasser getrunken. So gingen zahlreiche Abschlüsse nur auf den Ring oder verpassten ihr Ziel sogar deutlich. Mārtiņš Laksa konnte noch seinen ersten erfolgreichen Dreipunktwurfe verbuchen, dann ertönte auch schon bald die Sirene zum Ende des dritten Quarters (46:55, 30.).

Alkins und Polas Bartolo eröffneten den finalen Abschnitt für die Gäste, jeweils per Korbleger. Auf Gießener Seite war lediglich Nuni Omot mit einem Freiwurf von der Linie erfolgreich (47:59, 32.). Nach einem Foulspiel gegen Polas Bartolo durfte eben dieser zweimal an die Linie gehen und schraubte mit seinen Treffern die Führung der Gäste auf 14 Zähler hoch (61:47, 33.). Auf Seite der Hausherren stemmte sich Fayne II mit einem beherzten Einsatz unter der Reuse gegen den Negativrun (49:64, 34.). Williams ließ nach einer starken Penetration in der Zone zwei weitere Punkte auf das Konto der Lahnstädter wandern (51:64, 34.). Weil die Ludwigsburger dann durch James Woodard erneut zu einfachen Zählern kamen, berief 46ers-Chefcoach Strobl eine weitere Auszeit ein (66:51, 35.). Williams schloss stark am Brett ab, Radebaugh hatte aber sogleich die Antwort, so dass der Vorsprung der Gäste bei 15 Zählern blieb (68:53, 36.). Erst Alkins und danach erneut Radebaugh, nach Alley-Oop-Zuspiel, schraubten die Führung der Riesen weiter in die Höhe, es stand nun ein 72:53 auf der Anzeigetafel, aus Sicht der Gäste (37.). Durch den erfolgreichen Layup von Cotton betrug die Führung der Ludwigsburger dann erstmals mehr als 20 Punkte (74:53, 38.). Fayne II mit vier Punkten für Gießen in Serie konnte dann den Run der Barockstädter brechen und auf 57:74 verkürzen (39.) Nochmal Alkins per Korbleger sowie Laksa von der Freiwurflinie setzten dann die Schlusspunkte des vierten Quarters. Am Ende stand so ein 76:59-Erfolg für Ludwigsburg auf der Anzeigetafel.


Pete Strobl (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Zunächst Gratulation an John Patrick und seine sehr gute Mannschaft. Wir haben gut angefangen und sind auch nach der Halbzeit gut rausgekommen. Insbesondere in der Phase, als Bähre seine Dreier getroffen hat und auch Radebaugh nachgesetzt hat, sind wir eingebrochen. Zudem muss man sagen, dass wir 17 Freiwürfe verworfen haben und am Ende auch mit 17 verloren haben. Das ist sehr enttäuschend. Taktisch haben wir viele Dinge richtig gemacht, aber die einfachen Würfe müssen wir auch treffen. Wir haben die Punkte verschenkt und das ist frustrierend.“

John Patrick (Cheftrainer MHP RIESEN Ludwigsburg): „Gießen hat super angefangen. Sie waren gut auf uns vorbereitet und haben Steals geholt. Wir hatten anfangs ein paar Probleme und haben dann gewechselt. Natürlich war Rawle Alkins gegen sein Ex-Team sehr motiviert, aber auch Jonathan Bähre hat gute Impulse gebracht. Ich war mit unserem Start nicht zufrieden, aber bin sehr stolz, dass wir gewonnen haben.“

JobStairs GIESSEN 46ers – MHP RIESEN Ludwigsburg 59:76 (30:41)

Viertelergebnisse: 18:12, 12:29, 16:14, 13:21

JobStairs GIESSEN 46ers: Kendale McCullum (12 Punkte), Nuni Omot (2), Dennis Nawrocki, Bjarne Kraushaar, Martins Laksa (7), Maximilian Begue (3), Tim Uhlemann (2), JD Miller (9), Florian Koch (5), Phillip Fayne II (6), TJ Williams (13)

MHP RIESEN Ludwigsburg: Justin Simon (20), Johnathan Bähre (10), James Woodard (4), Lukas Herzog, Jonah Radebaugh (9), Yorman Polas Bartolo (8), Jonas Wohlfarth-Bottermann, Rawle Alkins (16), Tremmel Darden (7), Tekele Cotton (2)

Zuschauer: 1.484 

Nächstes Spiel: Mi., 09.03.2022, 18.30 Uhr: medi bayreuth – JobStairs GIESSEN 46ers

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