Vor kurzem gaben die Depant GIESSEN 46ers Rackelos bekannt, dass Kapitän Johannes Lischka seinen Vertrag um eine weitere Spielzeit verlängert hat. Der ehemalige deutsche Nationalspieler wird dabei wieder eine tragende Rolle beim jungen Gießener Farmteam übernehmen müssen und darf sich in diesem Zusammenhang über neue Trainingsinhalte von Headcoach Patrick Unger freuen. Wie es zur Verlängerung kam, wie sich der Big Man auf die BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB vorbereitet und inwieweit er seine Verantwortung entgegenfiebert, verrät er im folgenden Interview.
Johannes, du hast deinen Vertrag bei den Rackelos um ein Jahr verlängert. Welche Ziele hast du dir persönlich für die kommende Saison gesetzt?
Persönliche Ziele habe ich eigentlich keine. Ich möchte mit der Mannschaft so viele Spiele wie möglich gewinnen und vor allem Spaß haben. Natürlich möchte ich versuchen mein Level aus den vergangenen Jahren zu halten und so meinen Teil dazu beitragen, dass es wieder eine erfolgreiche Saison wird.
Mit Patrick Unger bekommen die Rackelos einen neuen Headcoach an die Linie und somit auch neue Impulse. Wie war bisher der Austausch zwischen euch beiden? Inwieweit bist du durch deine Erfahrung mit in die Planungen für die Vorbereitung involviert?
Patrick und ich kennen uns schon sehr lange. Wir haben ja damals in Lich zusammengespielt – In der Mannschaft, in der auch Pete Strobl mit dabei war. Wir tauschen uns eigentlich täglich aus und ich freue mich auf einen neuen Input.
Eine Besonderheit in der letzten Saison war der Livestream, durchgeführt von deinem Spielerpaten flashlight Veranstaltungstechnik. Wir wissen ja, dass du damit nach den Spielen nochmal deine eigene Analyse betrieben hast. Wie hat deiner Familie und dir persönlich der Livestream gefallen?
Zuerst einmal muss man flashlight dafür ein riesiges Dankeschön aussprechen. Ich finde sie haben das ganz toll gemacht und, was ich so mitbekommen habe, auch wirklich viel Arbeit hineingesteckt. Das Ergebnis war, dass unser Livestream vielleicht der beste der gesamten ProB war – und das gleich im ersten Jahr. Auch meine Familie und Freunde fanden es natürlich toll die Spiele sehen zu können, gerade weil ein Besuch in der Halle in der letzten Saison nicht möglich war.
Du hast in den vergangenen Spielzeiten herausragende Leistungen gezeigt. Insbesondere in der letzten Saison hast du mit 22.3 PpS und 9.9 RpS starke Werte abgeliefert. Deine durchschnittliche Einsatzzeit belief sich dabei auf über 36 Minuten pro Begegnung. Was für eine Arbeit steht da im Vorfeld an, um so eine Mammutsaison abzuleisten?
Generell arbeite ich im Sommer immer sehr akribisch an mir und meinem Körper. Gerade in meinem „fortgeschrittenen“ Alter ist es wichtig, topfit in eine Saison zu gehen, um schwerwiegende Verletzungen zu vermeiden. Diese Off-Season habe ich nach der Saison zwei Wochen Pause gemacht, bevor es dann wieder mit dem Training los ging. Hier macht mir unser Athletiktrainer Lukas (Lai) die Pläne.
Natürlich wecken solche Statistiken auch Begehrlichkeiten bei anderen Clubs. Doch du hältst weiter deinen Rackelos die Treue. Welche Argumente haben den Ausschlag dafür gegeben?
Eigentlich gab es für mich keine Pläne, nochmal aus Gießen wegzugehen. Vielleicht wenn ein gutes Angebot eines BBL-Clubs gekommen wäre, dann hätte ich schon überlegen müssen, denn nochmal in der BBL zu spielen hätte mich schon gereizt. Ansonsten bin ich sehr glücklich bei den Rackelos und auch sehr dankbar für die letzten vier Jahre hier.
Du wirst auch in dieser Saison wahrscheinlich eine tragende Rolle auf dem Parkett für die Rackelos einnehmen. Wie gehst du mit deinen jungen Mitstreitern um und welche Impulse kannst du ihnen vielleicht weitergeben?
Ich versuche immer mit gutem Beispiel voranzugehen und den jungen Spielern zu zeigen, was es braucht, um ein guter Spieler zu werden. Was die Kommunikation angeht bin ich besser geworden, hier ist aber auf jeden Fall noch Potenzial nach oben. (grinst)
Neben deinem sportlichen Einsatz bist du auch in der Geschäftsstelle der JobStairs GIESSEN 46ers tätig. Welches Zusammenspiel funktioniert denn eigentlich besser, das auf dem Spielfeld oder die Zusammenarbeit mit deinen Kollegen auf der Geschäftsstelle?
Das ist ganz unterschiedlich. Mit dem einen Kollegen oder Mitspieler klappt die Zusammenarbeit besser, mit dem anderen eher weniger gut. (lacht) Generell glaube ich aber, dass beides eigentlich ganz gut funktioniert.
Danke, Johannes!