Lich überrascht zum Saisonauftakt

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Ungeachtet aller Querelen und dem finanziellen Damokles-Schwert, welches über dem LTi LICH schwebt (ein sechstelliger Betrag an Sponsorengeldern muss bis zum 20. Oktober diesen Jahres gestemmt werden), hat das Licher Basketball-Team am Freitagabend mit einem 90:82-Auswärtssieg bei den BV Chemnitz 99ers bewiesen, dass es rein sportlich gesehen wohl doch in der Pro A mithalten kann. 

Und einen Neuzugang können die Licher ebenfalls vermelden: Der Deutsch-Amerikaner Thomas Tripp hatte sich dem Team aus der Bierstadt vor der Partie in Chemnitz angeboten. Der Flügelspieler (Position drei) verzichtet in Lich auf Gehalt, möchte sich bei dem ProA-Ligisten fit halten und potenziellen Interessenten präsentieren. Für die Licher, die aufgrund der finanziellen Situation derzeit keine Neuzugänge mehr unter Vertrag nehmen können, ein guter Deal, denn der 30-Jährige dürfte der Mannschaft sportlich sicherlich weiterhelfen. Tripp absolvierte in der vergangenen Saison eine Partie für den Mitteldeutschen BC, davor stand er in Nördlingen unter Vertrag, wo er im Schnitt auf zwölf Punkte und fünf Rebounds pro Partie kam. Und auch für den Erstligisten TBB Trier ging er vor einigen Jahren schon einmal für zehn Spiele auf Korbjagd. Im Trikot des LTi LICH kam Tripp in Chemnitz bereits zu einem Kurzeinsatz, steuerte in neun Minuten vier Punkte und zwei Assists bei. 

Die Garanten für den Licher Auftaktsieg waren in der Offensive jedoch eindeutig Center Jannik Freese (31 Punkte, elf von 13 aus der Nahdistanz, dazu elf Rebounds, Effektivität: 43 !!), der amerikanische Shooting Guard Jesse Bunkley (28 Punkte, vier Rebounds, zwei Assists, fünf von neun Dreierversuchen versenkt) und der österreichische Flügelspieler Richard Poiger (16 Punkte, 70-prozentige Trefferquote). Eine sehr starke Leistung zeigte auch der Kapitän und Aufbauspieler Rolf Scholz (sechs Punkte, fünf Rebounds, fünf Assists), der nicht nur als Spielgestalter, sondern vor allem durch starke Verteidigungsarbeit glänzte. 

Die Licher starteten recht nervös in die Partie, Viktor Klassen war schnell mit zwei Fouls belastet, nach vier Minuten lag das LTi-Team mit 5:12 hinten. Eine Auszeit zeigte zunächst keine Wirkung, erst in den letzten drei Minuten des ersten Viertels drehten die Gäste einen 9:15-Rückstand in eine 16:15-Führung um. Nach den ersten zehn Minuten führten die Licher sogar mit 20:19, bauten ihren Vorsprung bis zur 23. Minute auf 29:23 aus. Diese Führung transportierten die Bierstädter auch bis zur Halbzeitpause (46:41). 

Wer nun dachte, die Truppe von Coach Alexander Biller könnte diese Leistung aufgrund des Fehlens der beiden Amerikaner Risper und Hudson, deren Verträge wieder aufgelöst wurden, in der zweiten Halbzeit nicht aufrecht erhalten, wurde eines Besseren belehrt: Lich führte nach 30 Minuten mit 73:60, hatte das dritte Viertel mit 27:19 gewonnen. Im Schlussviertel setzten die Sachsen alles daran, dem Spiel noch einmal eine Wende zu verpassen, kamen auch zwischenzeitlich durch einen Dreier noch einmal auf 82:86 heran. Dies waren jedoch die letzten Punkte, die Chemnitz in diesem Spiel markierte, die Gäste gewannen ihr erstes Saisonspiel gegen ein Team, welches am Saisonende ein direkter Konkurrent im Kampf um den Klassenerhalt sein könnte, mit 90:82. 

Am Sonntag um 17 Uhr trifft LTi Lich in seinem ersten Saisonheimspiel in der Sporthalle der Dietrich-Bonhoeffer-Schule auf den Pro-A-Neuling FC Bayern München, der seine Lizenz von den Düsseldorf Magics übernommen hat. Der Münchner Regionalliga-Meister plant in den nächsten Jahren den Aufstieg in die BBL und hat ein schlagkräftiges Team zusammengestellt. Unter anderem stehen den Bayern am Brett die bekannten Zweitliga-Center Michael Buse und Stuart Robbins zur Verfügung. Auf den Guard-Positionen haben sich die München mit Tim Morris und Gabriel Moore unter anderem zwei hochkarätige Neuzugänge geholt, hinter denen in der Sommerpause auch etliche BBL-Klubs hinterher waren. Bei seinem ProA-Debüt unterlag der FCB am Freitagabend zu Hause dem Mitteldeutschen BC mit 66:81.  

Punkteverteilung LTi Lich: Scholz (6), Klassen (1), Perl (2), Tripp (4), Henke (n.e.), Poiger (16), Benjamin Lischka (2), Bunkley (28), Freese (31), Michalowicz.

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