Lichern wehte eisiger Wind ins Gesicht

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Der Auswärtsauftritt in Jena war für den Pro-A-Zweitligisten LTi LICH eine wahre Zitterpartie – und das bereits vor dem Start in die Begegnung. „Die Bedingungen, unter denen dieses Spiel stattgefunden hat, waren nicht korrekt. Die Zuschauer saßen mit dicken Winterjacken und Handschuhen in der Halle“, berichtete Lichs Trainer Alexander Biller. Die Unparteiischen hatten dennoch entschieden, das Spiel zu starten. Jena hatte im Vorfeld zugesichert, den Umbau an der Heizungsanlage der Halle vor dem Spieltermin abzuschließen, technische Probleme hatten dies verhindert. LTi Lich hat vor dem Beginn des Spiels der Form halber Protest eingelegt, alles weitere wird nun die Ligaleitung entscheiden. Gastgeber Jena gewann die Begegnung mit 95:80, Lichs Kapitän Rolf Scholz zog sich in seinem 250. Zweitligaspiel eine leichte Zerrung zu.

Bereits am Freitag bestreitet LTi Lich sein nächstes Heimspiel gegen Chemnitz. „Wenn nun im Laufe der Woche zwei oder drei Spieler mit einer Grippe ausfallen sollten, weiß ich nicht, wie wir für dieses Spiel eine Mannschaft zusammen bekommen sollen“, befürchtet Alexander Biller. Zwei gute Nachrichten gab es für die Licher aber auch zu vermelden. Zum einen hat die Mannschaft spielerisch und kämpferisch auf der ganzen Linie überzeugt, war bis zum Beginn des Schlussviertels drauf und dran, die Führung an sich zu reißen. Zum anderen hatte Lichs Geschäftsführer Jens Gehlhaar die Tatsache, dass der amerikanische Flügelspieler Mark Reed nun doch weiter für das Team aus der Bierstadt auf Korbjagd geht, bewusst verschwiegen: „Das war eine Nacht- und Nebel-Aktion. Am Freitag fiel die Entscheidung, am Samstag kam Mark Reed mit dem Flieger an und musste dann gleich spielen. Wir wollten verhindern, dass Jena davon erfährt und sich entsprechend vorbereiten kann.“

Mark Reed hat laut Aussage von Jens Gehlhaar einen Vertrag bis zum Saisonende unterschrieben, der eine Ausstiegsoption seitens der Licher für Ende Februar vorsieht. „Ein garantierter Vertrag bis zum Saisonende ist bisher finanziell noch nicht machbar, wir haben uns damit die Option offengehalten, noch kurzfristig vor dem Ende der Wechselfrist reagieren zu können, wenn es nicht klappen sollte. Mark Reed kann dann auch noch zu einem anderen Klub wechseln“, erklärt Geschäftsführer Gehlhaar.

Lich hatte Schwierigkeiten, in die Begegnung zu starten, verlor das erste Viertel mit 14:21. „Jena war überlegen, hat sich deutlich abgesetzt, wir kamen wieder ran, nachdem sie ihre zweite Fünf eingewechselt hatten“, so Biller. Zur Halbzeitpause lagen die Gäste mit 35:40 hinten, blieben im dritten Viertel dann nicht nur lange Zeit im Spiel, sondern kamen kurz vor dem Ende des dritten Quarters sogar durch einen Dreier von Mark Reed zum 57:57-Ausgleich. Nach einer Auszeit leisteten sich die Licher zwei Ballverluste in Folge und gerieten bis zur 32. Minute mit 58:70 ins Hintertreffen. „Das konnten wir nicht mehr aufholen, da hatten wir einfach nicht mehr genügend Energie“, beschrieb Biller knapp den Verlauf des Schlussviertels. Ohne den mit Daumenbruch ausgefallenen Jannik Freese standen den Lichern nur sieben Spieler zur Verfügung, der achte Mann Matthias Michalowicz kam nur zu einem Kurzeinsatz. Gastgeber Science City Jena setzte insgesamt zehn Akteure ein, hatte dadurch größere Kraftreserven.

Sciene City Jena: Uhegwu (9/1 Dreier), Björn Blossey (3/1), Seggelke (15/2), Reyes-Napoles (3), Williamson (16/2), Pätz, Black (20), Linke (8/2), von Fintel (n.e.), Fairley (4), DeMichael (17/1), Gregor Blossey (n.e.).

LTi Lich: Scholz (2), Klassen (6), Perl (2), Reed (23/4), Johannes Lischka (19/1), Tarver (12), Benjamin Lischka (16/1), Michalowicz.

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