LTi 46ers erleiden knappe Niederlage

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Die LTi GIESSEN 46ers sind mit einer Niederlage in das neue Jahr gestartet. Bei Phoenix Hagen verloren die Mittelhessen am Samstagabend mit 65:68 (28:39). In der mit 3013 Zuschauern ausverkauften Phoenix-Halle sorgte Hagens Aufbauspieler Michael Jordan drei Sekunden vor der Schluss-Sirene mit einem erfolgreichen Dreipunktewurf für die Entscheidung.

Bei den LTi 46ers ging David Teague nicht in bester gesundheitlicher Verfassung in die Partie. Der Shooting Guard kam in Hagen rund 27 Minuten und damit so kurz wie noch nie zuvor in dieser Saison zum Einsatz. Nicht zuletzt weil er von der gegnerischen Verteidigung exzellent „zugemacht“ wurde, suchte der Mann mit der Trikotnummer 23 das ganze Spiel über vergeblich seinen Rhytmus. Mit einer Ausbeute von lediglich fünf Punkten (2 von 11 aus dem Feld) blieb Teague deutlich unter seinen Möglichkeiten. Anstelle des Topscorers der Beko Basketball Bundesliga stand Max Weber neben Lorenzo Williams, Maurice Jeffers, Kevin Johnson und Jannik Freese in der Startformation der 46ers.

„Wir wollten Chase Griffin aus dem Spiel nehmen. Das ist uns durch Max Weber auch gelungen. David (Teague) hat wegen körperlicher Beschwerden die ganze Woche über nicht trainiert und auch gestern nur eine halbe Trainingseinheit absolvieren können. Wahrscheinlich ist das auch der Grund dafür, dass er heute unter seinen Möglichkeiten geblieben ist“, erklärte Cheftrainer Vladimir Bogojevic nach der Partie in der Pressekonferenz.

Bei den von rund 200 mitgereisten Fans lautstark unterstützten 46ers lief im Angriff zunächst nur wenig zusammen. Nach acht Minuten waren lediglich ein Mitteldistanztreffer durch Maurice Jeffers und zwei Korberfolge nach jeweils erfolgreichem Nachsetzen (Tip-in) von Jannik Freese und Joe Werner zu verzeichnen. Hagen war zu diesem Zeitpunkt bereits auf 16:6 enteilt. Der Phoenix-Truppe um den glänzend aufgelegten Aufbauroutinier Michael Jordan gelang es in Hälfte eins immer wieder, durch Penetrationen in das Herz der Gießener Verteidigung vorzudringen und die Center-Spieler in Korbnähe in Szene zu setzen.

Ein krachender Dunking von Joe Werner nach Anspiel von David Teague zum 8:16 in Minute neun war dann so etwas wie ein Weckruf für die Gießener Fünf. Die Bogojevic-Truppe präsentierte sich in der Folge offensiv verbessert, ließ den Ball mit deutlich mehr Tempo durch die eigenen Reihen laufen und brachte auf der anderen Seite des Feldes mit konsequenterer Defensive Hagen auch mal dazu, einen 24-Sekunden-Regelverstoß zu begehen. Der in der siebten Minute eingewechselte Center Bradley Strickland erzielte in der elften Minute aus der Nahdistanz seine ersten Punkte für die 46ers, brachte die Mannen in den rot-weißen Trikots so auf 14:16 heran.

Die Gießener profitierten vor der Pause von zehn Ballverlusten des Liga-Neulings, kamen dadurch nicht nur einmal per Schnellangriff zum Erfolg (Lorenzo Williams zum 19:22/14.). Eine großartig positive Auswirkung auf den Zwischenstand ließ indes auf sich warten, da auch die LTi 46ers viel zu viele Eigenfehler produzierten. Elf Ballverluste standen zur Halbzeitpause für die auf dem Weg zum gegnerischen Korb oftmals zu überhastet agierenden Gäste zu Buche. Hagen nahm die Einladungen gerne an und zog auch deshalb wieder deutlicher (39:26/20.) davon, weil die Schützlinge von Coach Bogojevic weiterhin zu selten ein Mittel fanden, um die Vorstöße von Michael Jordan (legte 9 seiner 12 Assists vor der Pause auf) in die Zone und seine anschließenden „Durchstecker“ zu den Centern zu stoppen.

Wie schon so oft zuvor in dieser Saison zeigten die LTi 46ers jedoch auch in Hagen, dass sie in der Lage sind, einen klaren Rückstand aufzuholen. Nach dem Seitenwechsel deutlich konzentrierter in der Vorwärtsbewegung agierend als in Hälfte eins, kämpften sich die Jungs um den diesmal 39:23 Minuten auf dem Feld stehenden Point Guard Lorenzo Williams wieder zurück in die Partie. Nur drei Ballverluste unterliefen den Gästen in den zweiten 20 Minuten. Maurice Jeffers gefiel in Viertel drei durch seine Treffsicherheit von den Außenpositionen: Der 30-jährige Flügelspieler brachte seine Farben Mitte des zweiten Viertels mit zwei Dreiern binnen einer Minute wieder in Schlagdistanz (45:48/27.).

Wenige Sekunden später sorgte Neuzugang Bradley Strickland bei seinem zweiten Einsatz im 46ers-Dress für einen spektakulären Moment, als er dem bereits zum Eins-gegen-Null-Korbleger davongezogenen Michael Jordan hinterher eilte, in dessen Rücken absprang und den Lay-up-Versuch des Hagener US-Guards tatsächlich noch blockte. Auch sonst stellte der 2,06 Meter große Center seine Qualitäten unter Beweis. Der 24-Jährige, der schon recht gut in das Offensivspiel eingebunden war, verhalf dem Gießener Team in der zweiten Halbzeit mit seinen „schnellen Händen“ zu drei Ballgewinnen und hatte so maßgeblichen Anteil daran, dass auch der zwischenzeitliche 56:64-Rückstand nach Dreiern von Jordan und Griffin (36.) wettgemacht werden konnte.

Anderthalb Minuten vor dem Ende der Begegnung waren die 46ers nach einer erfolgreich abgeschlossenen Penetration von Lorenzo Williams zum Phoenix-Brett erneut auf Tuchfühlung zum Gegner (63:65). Nach einigen misslungenen Offensivaktionen auf beiden Seiten war es Kevin Johnson, der 23 Sekunden vor dem Ende per Tip-in den Ausgleich (65:65) besorgte. Hagen hatte den letzten Ballbesitz. Gießen war zu diesem Zeitpunkt erst mit drei Teamfouls im letzten Viertel belastet. Es bot sich also die Chance, ein weiteres Foul begehen zu können, ohne dass der Gegner dadurch Freiwürfe zugesprochen bekommen hätte. Zu einem Foul sollte es in der Restspielzeit jedoch nicht mehr kommen: Michael Jordan konnte die Uhr herunterspielen und schließlich aus rund acht Metern Entfernung zum Gießener Korb abdrücken. Der Wurf saß, 65:68, nur noch 2,9 Sekunden verblieben auf der Uhr. Head Coach Bogojevic nahm seine letzte Auszeit in diesem Spiel. Ohne Erfolg. Nach einem Einwurf von der Mittellinie verfehlte der letzte Wurfversuch von David Teague aus ebenfalls rund acht Metern das Ziel.

„Vladi“ Bogojevic: „Es war das erwartete Duell zweier Teams, die schon jetzt gegen den Abstieg kämpfen müssen. Beide Mannschaften waren nervös. Und hat das in der ersten Hälfte noch etwas mehr gelähmt als Phoenix. Wir haben zu lange gebraucht, um unseren offensiven Rhythmus zu finden und es vor der Pause versäumt, unsere Zone zuzumachen. Nach dem Wechsel haben wir den Energie-Level steigern können und einen deutlichen Rückstand aufgeholt. Am Ende hat uns in der Situation, als wir unser viertes Teamfoul hätten nutzen können, die Cleverness gefehlt. Michael Jordan hat uns mit seinen zwei Dreiern im letzten Viertel richtig weh getan. Er hat seinen Wert für Phoenix heute eindrucksvoll unter Beweis gestellt.“

Bereits am kommenden Dienstag (5. Januar, Spielbeginn um 20 Uhr) geht es für die LTi 46ers in der Beko Basketball Bundesliga weiter. Dann empfangen die Gießener in der Sporthalle Gießen-Ost den Mitteldeutschen BC in einer Nachholpartie des 17. Spieltages, der bereits am letzten Mittwoch stattgefunden hat.

Punkteverteilung:

LTi GIESSEN 46ers: Jacovic (n. e.), Williams (14), Johnson (11), Theilig (n. e.), Lischka (2), Weber, Teague (5), Freese (5), Tapuskovic (n. e.), Jeffers (12), Werner (9), Strickland (7).
Phoenix Hagen, beste Werfer: Kale (18), Pryor (13), Turek (12), Kruel (10), Jordan (8/12 Assists).

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