Gut gelaunt präsentierte sich Steven Key am Mittwochvormittag in der Geschäftsstelle der LTi GIESSEN 46ers. Dort warteten bereits die Journalisten, um dem neuen Head Coach der LTi 46ers zunächst zur tags zuvor erfolgten Geburt von Sohnemann Noah Gabriel zu gratulieren und von dem 42-Jährigen anschließend die ersten Eindrücke von der Arbeit mit der Mannschaft und einen Ausblick auf das am Donnerstag (20. Januar) anstehende Auswärtsspiel bei den New Yorker Phantoms Braunschweig (Tip-Off um 19 Uhr, Volkswagen-Halle) zu erfahren.
Die Begeisterung, mit der er seine neue Aufgabe bei dem Beko Basketball-Bundesligisten aus der Lahnstadt angegangen ist, war dem US-Amerikaner während des Gesprächs anzumerken. Stets mit einem Lächeln auf den Lippen, aber immer fokussiert und anschaulich von seiner Arbeit und seinen Zielen mit dem Team erzählend, beantwortete Steven Key die Fragen der Pressevertreter.
Die positive Grundstimmung, die der ehemalige Bundesligaprofi am Mittwochmorgen im Gespräch versprühte, versucht er auch auf seine Spieler zu übertragen. „Ich habe mir die Spiele gegen Hagen und Ludwigsburg sowie noch einige andere Spiele mehr auf Video angeschaut und dabei wie auch im Training viel Talent und Potenzial in der Mannschaft gesehen. Wichtig ist, dass wir uns das zuletzt verloren gegangene Selbstvertrauen wieder zurückerarbeiten und dann wieder das aufs Feld bringen, was in dem Team steckt und was in dieser Saison auch schon zu sehen war“, so Key nach den ersten vier Trainingseinheiten mit der Mannschaft.
Der neue Chefcoach weiter: „Wir müssen auf all die Kleinigkeiten achten, das richtige Positionieren, das richtige Timing, den richtigen Pass, und neben der Konzentration auf das, was wir machen wollen, auch wieder einen Schuss Lockerheit in unsere Aktionen reinbekommen. Die Jungs haben Freiheiten im Angriff, sofern es in die Struktur passt, die wir verabredet haben. Wir müssen zusammenspielen und den kürzesten und schnellsten Weg finden, den Ball in den Korb zu bekommen.“
Wichtig sei jetzt, von Null anzufangen, nicht an die Entwicklung in den letzten Wochen und die Tabellensituation zu denken. „Dann würden wir uns zu viel Druck aufladen. Wir müssen wieder dahin kommen, dass wir raus gehen, guten Basketball spielen und Teams schlagen wollen. Dabei ist es egal, wer der Gegner ist. Düsseldorf hat Bamberg geschlagen, Hagen gegen Berlin gewonnen. Alles ist möglich. Wichtig ist, dass wir die Initiative ergreifen“, gibt Key die Marschroute für den Auftritt bei den in den letzten Wochen sehr erfolgreichen Braunschweigern (neun Siege aus den letzten elf Spielen) vor.
Den Vorteil für sein Team sieht der frühere Point Guard darin, dass die Phantoms nicht wissen, was auf sie zukommt: „Sie werden sich darauf konzentrieren, ihr Ding zu machen. Wir müssen verhindern, dass sie in ihre Komfortzone kommen, dass sie machen können, was sie wollen. Das wird nicht einfach, weil sie aktuell eines der heißesten Teams in der Liga sind. Die Defense war in den letzten Wochen das größte Problem von uns, aber wir haben die Fähigkeiten, die Athletik, um den Rhytmus des Gegners zu brechen, um den Gegner zu stoppen. Wir müssen fighting spirit zeigen.“
Am Ende richtete Steven Key noch Grüße von einem guten Freund aus, der dem Großteil der Basketballfreunde in Gießen noch bestens bekannt sein dürfte: Mike Mitchell. Der Forward, der von 2000 bis 2004 für die 46ers auf Korbjagd ging, hatte von einem weiteren ehemaligen Spieler des Gießener Erstligateams, Tyrone McCoy, erfahren, dass Key das Traineramt in Gießen übernommen hat. Übers Telefon wünschte Mitchell seinem langjährigen Weggefährten gestern Abend viel Glück – die beiden spielten unter anderem in der Saison 1998/99 zusammen für das BBL-Team aus Rhöndorf, in den letzten Jahren war Mitchell dann Key’s Trainerassistent beim WNBA-Klub Chicago Sky.
Steven Key: „Mike wünscht sich, dass die Sache hier gut ausgeht. Auch, weil ich jetzt hier bin, aber vor allem deshalb, weil er lange Zeit selbst zum Team gehörte und immer noch an dem Klub hängt. Das ist auch ein Grund, warum ich den Job übernommen habe. Der Basketball in Gießen hat eine so lange Geschichte. Ich bin stolz, dass ich ein Teil davon sein darf und mithelfen kann, diese Tradition hochzuhalten.“