(Foto: Norbert Schulz)

„Meine Zielsetzung hat sich nicht verändert“

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46ers-Cheftrainer „Frenki“ Ignjatovic über Trier, die kommenden fünf Partien, die Playoffs und das gefährliche Schlusslicht aus Vechta.

Was eine Schnapszahl ist, das weiß „Frenki“ Ignjatovic natürlich. Schließlich kennt sich der Mann aus Belgrad mit manch edlem Tropfen Slivovitz, von ihm für seine Gäste gerne gereicht als Stara Sokolova mit Honig, aus. Dass er inzwischen – ebenso wie sein Assistent Nikola Stanic – 111 Pflichtspiele für die GIESSEN 46ers auf dem Buckel hat, ist dem 58-Jährigen eher nicht bewusst. 71 Siege, 40 Niederlagen. Mit dieser Bilanz kann er leben, auch wenn das letzte, sonntägliche Schnapszahlen-Match in Jena eher nicht dazu angetan war, es mit einem serbischen Pflaumenbrand zu begießen. Geschweige denn zu feiern …

Frenki, du hattest nach der letzten Pleite eine mächtige Krawatte. Ist dein Ärger inzwischen abgeklungen? 

Aber natürlich. Jeder hat das Recht auf einen schlechten Tag. Draufhauen bringt nichts, die nächsten schweren Aufgaben stehen an, wir befinden uns in der Crunchtime der Saison. Und da Kevin McClain angeschlagen in die Partie gegangen war, wir aber alle wissen, welch enorme Bedeutung er für unsere Auftritte hat, hat sich meine miese Laune auch schnell wieder gelegt.

Mit dem Gastspiel des Tabellenzweiten Trier steigt am Samstagabend der dritte ProA-Gipfel für deine Jungs innerhalb von nur zwei Wochen. Was ist drin für euch im Duell des Dritten gegen den Zweiten? 

Klar ist, dass wir wie gegen Crailsheim erneut eine Top-Leistung brauchen. Trier ist ähnlich stark und breit besetzt wie Jena, da heißt es für jeden Gegner, am oberen Rand des Leistungsvermögens zu performen, sonst hast du keine Chance. Mit der Unterstützung unserer grandiosen Fans, die die Osthalle gegen Trier hoffentlich voll machen, ist für uns alles möglich.

Was ist für dich in dieser Saison, die noch fünf Spieltage hat, das Wichtigste? Das Erreichen der Playoffs? Platz sechs für die Teilnahme am BBL-Pokal? Oder sogar einer der Ränge zwei bis vier, um in Runde eins der Playoffs Heimrecht zu haben? 

Meine Zielsetzung hat sich seit September nicht verändert: Wir wollen in die Playoffs, und die zu erreichen, traue ich meiner Mannschaft auch zu. Noch haben wir aber nichts in der Hand, noch ist für uns zwischen Platz zwei und Platz zehn alles möglich. Würden wir noch aus den Playoffs rausrutschen, dann wäre das ein Horrorszenario. Das kann ich mir allerdings nicht vorstellen.

Gib uns bitte einen Ausblick auf die letzten fünf Partien … 

Wenn wir von diesen fünf Matches drei gewinnen und dann 22 Siege hätten, müsste es schon mit dem Teufel zugehen, wenn diese Bilanz nicht für das Heimrecht in den Playoffs, also mindestens für Rang vier, reichen würde. Doch Vorsicht: Mit Trier, Kirchheim und Tübingen empfangen wir ausschließlich Playoff-Mitkonkurrenten, und das letzte Match in Bremerhaven könnte quasi zu einem Finale um Platz drei oder vier werden. Dazwischen reisen wir noch zum Schlusslicht Vechta II, das gibt ein ganz gefährliches Match. Immer gegen die Großen der Liga haben sie nämlich gezeigt, dass sie auch zu einer guten Leistung fähig sind. Die abschließenden fünf Spiele haben es also wirklich in sich.

 

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