Mit MVP und neuem Trainer

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Es ist eines der Spiele! Volles Haus, gute Stimmung und eine der besten Mannschaften in Deutschland. Immer wenn ALBA BERLIN zu gast in der Sporthalle Ost ist, können sich die Basketball-Fans auf einen gelungenen Basketballabend freuen. Am Samstag, den 12. November 2011 ist es wieder soweit. Um 20 Uhr gibt der ehemalige Serienmeister seine Visitenkarte bei den LTi GIESSEN 46ers ab.

„Alle sind heiß,“ lässt LTi 46ers-Trainer Björn Harmsen wissen und begründet seine Aussage sofort. „Einerseits weil es ALBA ist, andererseits aufgrund des letzten Spiels. Jeder hat eine gewisse Ehre“, gewährt der Coach einen Einblick in die Stimmungslage seiner Mannschaft. Genauso gut weiß der 29-Jährige, dass das Ergebnis vom letzten Wochenende in Bayreuth nicht optimal war. „Es ist passiert und man kann es nicht mehr ändern. Aber man muss sagen, dass man nicht mit 20 Punkten gegen einen direkten Konkurrenten verlieren darf. Das geht nicht und ist inakzeptabel.“ Schon für das Spiel am Samstag verspricht Coach Harmsen ein anderes Auftreten. „Wir werden alles fürs nächste Spiel reinbringen. Nach der letzten Woche ist jedem in der Mannschaft klar, dass wir am Limit spielen müssen, um am Ende gewinnen zu können, egal ob gegen Berlin oder einen anderen Gegner!“ Gegen den ehemaligen Serienmeister gilt dies besonders, um am Ende als Sieger vom Parkett zu gehen.

Acht Jahre ist es nun her, dass ALBA BERLIN die begehrte Meisterschaftstrophäe zum letzten Mal in ihrer sieben Jahre andauernden Dynastie in die Luft gestemmt hat. Zuvor schien es als selbstverständlich, dass am Ende der Saison die Hauptstädter ganz oben stehen. Innerhalb sieben Jahren hatte sich Berlin mit sieben Meisterschaftstiteln in Folge zum Ligaprimus entwickelt. Von diesem Mythos ist nicht mehr viel übrig. Zum ersten Mal seit dieser Zeit ist ALBA nicht mit dem Saisonziel in die Runde gestartet, unbedingt den Titel holen zu müssen. Den Albatrossen wurde der Rang abgelaufen – der gejagte ist nun endgültig Bamberg, Berlin die Jäger.

Für diese Jagd hat Berlin erneut den Kader umgeworfen. Mit Gordon Herbert verpflichtete Berlin einen neuen Trainer, der bereits langjährige Erfahrungen in der Beko BBL vorzuweisen hat. Der Kanadier feierte bereits eine Meisterschaft mit den damaligen Opel Skyliners aus Frankfurt im Jahr 2004. Aus Frankfurt bracht Herbert mit DeShaun Wood auch noch den MVP der vergangenen Spielzeit mit. Wood überragte in der Saison 2010/2011 mit 18,9 Punkten und 5,9 Assists pro Spiel alles. „Es ist ihr neuer Star-Spieler, der das Spiel in der Hand hat. Ihn heißt es, zu kontrollieren“, weiß Harmsen über die Qualitäten Bescheid. In der noch jungen Spielzeit 2011/2012 kommt der US-Amerikaner bisher auf 14,4 Punkte und 5,6 Assists. Neben Wood wissen bisher der ehemalige 46ers-Akteur Heiko Schaffartzik und Neuzugang Kyle Weaver mit jeweils 11,6 Punkte und der ebenfalls ehemalige Frankfurter Derrick Allen mit 10,2 Punkten zu überzeugen. Aber auch danach weißt die Berlin-Offensive noch einige Waffen auf. Ob Bryce Taylor, Torin Francis, Yassin Idbihi, Sven Schulze oder Nationalspieler Lucca Staiger – die Mannschaft aus Berlin hat viele Möglichkeiten, zum Korberfolg zu kommen und jeder kann einen Sahnetag erwischen.

Trotzdem schaffte es ALBA BERLIN erneut nicht, sich über die Qualifikationsrunde für die Euroleague zu qualifizieren und müssen nun wieder im Eurocup antreten. Wie in den vergangenen Jahren hat Berlin auch deshalb erst sechs Spiele absolviert. Die Herbert-Truppe startete mit drei Auswärtsspielen in die Saison, wovon nur eines gegen die New Yorker Phantoms Braunschweig mit 87:68 gewonnen wurde. Gegen die Eisbären Bremerhaven (69:71) und Phoenix Hagen (91:98) setzte es jeweils Niederlagen. Nun schien die Mannschaft von der Spree in die Spur gefunden zu haben und gewann deutlich gegen die WALTER Tigers Tübingen mit 76:56 und auch die FRAPORT SKYLINERS stellten beim 83:57-Sieg keine Probleme dar. Am 7. Spieltag folgte der dritte Sieg in Folge und Berlin schickte die EWE Baskets Oldenburg mit einem 97:67 wieder auf die Heimreise. Die Konstanz fehlte bisher im Spiel der Mannschaft um den MVP 2011, doch so langsam scheint die Maschinerie der Albatrosse ins Laufen zu kommen. „Vor wenigen Wochen waren sie noch nicht in ihrem jetzigen Spielfluss. ALBA hat leider genau jetzt einen tollen Rhythmus gefunden“, ist auch dem Übungsleiter nicht entgangen. Um dies in der Osthalle zu unterbinden, gab Björn Harmsen den LTi 46ers-Anhängern noch eine Marschroute mit auf den Weg: „Wir müssen die Fans von Anfang an hinter uns und gegen ALBA haben, um sie zu verunsichern und so nicht in den Rhythmus kommen zu lassen.“

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