(Foto: Daniel Guist)

Mit Respekt und Lamar Norman Jr.

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Nach dem 79:73-Pokal-Coup gegen BBL-Team Crailsheim freuen sich die JobStairs GIESSEN 46ers auf den ProA-Saisonstart in Karlsruhe

Die Kür ist Geschichte, die Pflicht ruft: Eine Woche nach dem Pokal-Coup gegen die HAKRO Merlins Crailsheim (79:73) steigen die JobStairs GIESSEN 46ers in den Alltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA ein. Mit Vorfreude. Mit Rückenwind. Vor allem aber: mit Respekt!

„Der Saisonstart wird härter als das, was wir vergangenen Samstag erleben durften“, hebt Cheftrainer „Frenki“ Ignjatovic warnend den Zeigefinger. Wohl wissend, dass die PS Karlsruhe LIONS, die seine Truppe am Samstag um 19.30 Uhr in der Lina-Radke-Halle empfangen, alles andere als Laufkundschaft sind.

„Die spielen einen aggressiven und äußerst schnellen Basketball. Von deren Stil dürfen wir uns nicht anstecken lassen“, verrät der Serbe. „Außerdem ist in dieser kleinen Halle immer die Hölle los. Die Fans machen einen irren Lärm, das wird echt unangenehm. Und die vielen Linien auf dem Spielfeld sind auch gewöhnungsbedürftig“, weiß der 56-Jährige, dass seine Jungs zwar auf dem Papier leicht favorisiert ins Badische reisen, die „Löwen“ aber bissig sein werden. „Auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen, aber für mich ist Karlsruhe ein ganz heißer Playoff-Anwärter.“

Es ist ein Urteil, das Ignjatovic auf den ersten Blick nicht schwerfällt, nachdem die Hausherren die vergangene Runde nach elf Siegen aus den letzten zwölf Partien auf einem überragenden dritten Platz beendeten, in den Playoffs die Artland Dragons 3:1 ausschalteten, dann aber im Halbfinale am späteren Aufsteiger Tigers Tübingen 0:3 scheiterten.

Doch der zweite Blick verrät, dass sich beim Club aus der nach Stuttgart und Mannheim drittgrößten Stadt Baden-Württembergs einiges getan hat. „Sie haben quasi die komplette Mannschaft ausgetauscht“, weiß Branislav Ignjatovic um die Unberechenbarkeit des Teams, das unter anderem Topscorer Maurice Pluskota (EPG Baskets Koblenz), Bazoumana Kone (Würzburg Baskets), Pointguard Lovell Cabill (MKS Dabrova Gornicza/Polen) und Powerforward Ivan Karacic (KK Zagreb/Kroatien) verlor, das aber ordentlich nachrüstete.

Coach Aleksandar Scepanovic steht mit dem erfahrenen Aleksandar Nadfeji (zuletzt Co-Trainer bei ProA-Absteiger Schwenningen) nicht nur ein neuer Assistent zur Verfügung, sondern mit dem flinken Garai Zeeb (RÖMERSTROM Gladiators Trier), dem aus Uganda stammenden Flügel Adam Seiko, Jessy Ani (BG Göttingen), US-Powerforward Dennis Tunstall (Helios Suns/Slowenien) und dem dänischen Big Man Bakary Dibba, der aus Tübingen kam, eine neue Starting Five zur Verfügung. „Da kommt jede Menge Qualität auf uns zu“, glaubt „Frenki“ Ignjatovic.

Nicht mit von der Partie wird Regisseur O´Showen Williams sein. Der 25-Jährige, der im Sommer aus Würzburg kam, zog sich in einem Test einen Schlüsselbeinbruch zu uns muss zwei bis drei Monate pausieren. Aber auch ohne ihren Regisseur wussten die LIONS zuletzt zu überzeugen, hielten das Pokalduell beim 81:93 gegen den Bundesligisten Baskets Würzburg lange offen und gefielen auch in den Vorbereitungsspielen wie beim Overtime-81:83 in Tübingen.

„Wir müssen uns nicht verstecken, müssen aber achtsam, schusssicher und vor allem defensiv stabil auftreten“, fordert „Frenki“ Ignjatovic, der in Karlsruhe endlich alle seine zehn Profis an Bord hat. Für den nach dem Abgang von Kevin Strangmeyer (Bayer Giants Leverkusen) nachverpflichteten Lamar Norman Jr. liegt inzwischen die Spielberechtigung der Western Michigan University vor, so dass der gegen Crailsheim bestens aufgelegte Duane Wilson, der in 36 Minuten 22 Punkte beisteuerte, sowie der slowakische Internationale Simon Krajcovic, der gar 33 Minuten auf dem Feld stand, Entlastung bekommen werden.

 

Karlsruhes Trainer Aleksandar Scepanovic über die 46ers:

„Gießen ist das talentierteste Team der Liga. Sie sind einer der Top-Anwärter auf die Meisterschaft in der nun startenden Saison. Mit der Kombination aus Größe, Schnelligkeit und Erfahrung werden sie in der Liga sehr dominant sein. Häufig hat man Teams, die entweder groß, schnell, jung oder erfahren sind, aber Gießen hat alles. Es wird ein schwieriges Spiel für uns werden. Wenn, wie Gießen am vergangenen Wochenende, ein ProA-Team eine BBL-Mannschaft schlägt und das Spiel über 40 Minuten dominiert, wird das natürlich eine schwierige Aufgabe. Wenn wir unsere Energie und unsere Art des Basketballspiels auf den Platz bringen, haben wir dennoch Chancen, das Match für uns zu entscheiden.“

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