Mit Selbstvertrauen in den hohen Norden

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Mit dem Rückenwind des schwer erkämpften 110:109-Heimsieges gegen die Artland Dragons reisen die LTi GIESSEN 46ers am Wochenende in den hohen Norden. Am Sonntag (23. Oktober) trifft die Mannschaft von Chefcoach Björn Harmsen auf die Eisbären Bremerhaven. Sprungball der Partie des 5. Spieltages in der Beko Basketball Bundesliga-Saison 2011/2012 ist um 16 Uhr in der Stadthalle Bremerhaven.   

Der Sieg im Overtime-Krimi gegen die Dragons hat den Basketballprofis der LTi 46ers sichtbar gut getan. Die Körpersprache seiner Schützlinge sei in dieser Trainingswoche eine andere gewesen, als nach den Niederlagen in den ersten Saisonspielen, meinte Björn Harmsen am Donnerstagmittag in der Geschäftsstelle der LTi 46ers im Gespräch mit Pressevertretern. „Es ist nicht so, dass wir nach den drei Niederlagen zu Beginn der Saison aufgehört haben zu wollen, der Hunger ist eher noch größer geworden. Aber es fällt einem mit frisch gewonnenem Selbstvertrauen sicher einfacher seine Trainingsarbeit zu verrichten, als wenn man an sich selbst zweifelt“, so der Head Coach.

In Bremerhaven wartet nun die nächste Aufgabe eines laut Harmsen schweren Auftaktprogrammes auf das Gießener Team. „Von den vier Mannschaften, mit denen wir es bislang zu tun gehabt haben, war Artland wohl das Team, das noch am meisten seinen Rhytmus sucht. Mit Bremerhaven treffen wir nun auf einen Gegner, der, betrachtet man das individuelle Talent der Spieler, eine starke Mannschaft besitzt. Einige Spieler der Eisbären sind vor einigen Jahren als NBA-Kandidaten gehandelt worden“, warnte Harmsen, der aber auch die Beobachtung gemacht hat, dass bei den Seestädtern bislang vieles von der Tagesform abhängt. 

Nach vier Spieltagen stehen für den Playoff-Viertelfinalisten der Vorsaison zwei Heimsiege (71:69 gegen ALBA BERLIN, 77:63 gegen die BG Göttingen) und zwei Auswärtsniederlagen (56:75 in Trier, 73:84 in Ludwigsburg) zu Buche. Coach Douglas Spradley krempelte sein Team im Vergleich zur letzten Saison vor allem im Frontcourt um und setzte bei der Auswahl seiner Neuzugänge abgesehen von College-Rookie Mike Smith ausnahmslos auf bundesligaerfahrene Spieler. 

Mit Anthony Smith und Zachery Peacock verpflichteten die Eisbären zwei Spieler, die in der letzten Saison noch zu den Leistungsträgern der LTi 46ers gehörten. Von allen Neuzugängen der Eisbären hat „Zack“ Peacock, rein statistisch gesehen, am besten eingeschlagen. Nach vier Spielen ist der Power Forward bei einer durchschnittlichen Einsatzzeit von etwas mehr als 26 Minuten mit 14,5 Punkten pro Spiel erfolgreichster Punktesammler seines Teams und hinter dem im Sommer aus Oldenburg an die Nordsee gewechselten Chris McNaughton auch zweitbester Rebounder der Mannschaft (5,3 RpS). Anthony Smith sammelte in durchschnittlich ebenfalls knapp über 26 Minuten bislang 6,0 Punkte und 2,3 Rebounds pS.

Auf der Aufbau- und den Flügelpositionen wird das schnelle Spiel der Eisbären des Weiteren von Ex-NBA-Akteur Jamison Brewer (5,3 Punkte, 5,3 Assists, 3,8 Rebounds pS), Terrell Everett (9,8 Punkte, 3,5 Rebounds, 2,5 Assists pS) und dem überaus athletischen Torrell Martin (10,0 Punkte, 4,7 Rebounds, 2,3 Assists pS) angetrieben. An den Brettern müssen die LTi 46ers nicht nur gegen Peacock und Nationalspieler McNaughton, sondern auch gegen den aus Braunschweig gekommenen Jason Cain (7,8 Punkte, 2,5 Rebounds pS) dagegenhalten.

„Die Eisbären bestimmen ihre Spiele durch ihre individuelle Qualität. Alle Spieler haben schon bewiesen, dass sie offensiv zu guten Leistungen fähig sind. Unser Ziel muss sein, dass Bremerhaven am Sonntag nicht als Team agiert. Wir wollen sie dazu bringen, dass sie es individuell probieren, und wir wollen sie dann individuell stoppen“, so Harmsen, der hofft, dass seine Schützlinge das Selbstvertrauen aus dem Artland-Spiel mit aufs Parkett nach Bremerhaven nehmen können und dort zudem defensiv besser stehen, als das bei den bisherigen Auftritten in der Saison der Fall gewesen ist.

Auf Gießener Seite ist noch ungewiss, ob Aufbauspieler Achmadschah „ChaCha“ Zazai und Center Elvir Ovcina auflaufen können. Zazai, der am Freitag im Training einen Nasenbruch erlitt und es sich trotzdem nicht nehmen ließ, am Samstag gegen die Dragons mitzuspielen, wurde am Dienstag operiert. Ovcina verletzte sich am Mittwoch im Training. Harmsen: „Bei ChaCha ist noch nicht klar, ob ein Einsatz sinnvoll ist. Wenn es nach ihm geht, wird er am Sonntag spielen. Bei Elvir müssen wir abwarten, wie schlimm die Verletzung ist.“

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