Ein perfekter Abend zum letzten Heimspiel der regulären Saison: Vor einer ausverkauften Kulisse mit 3.752 Zuschauern in der Sporthalle Gießen-Ost errangen die GIESSEN 46ers am Freitagabend einen umkämpften Sieg gegen die abstiegsbedrohte BG Göttingen. Insbesondere der Gießener Topscorer Braydon Hobbs (18 Punkte, 6 Rebounds) und Gabriel Olaseni (Double-Double mit 17 Punkten und 10 Rebounds) trugen zum Endergebnis bei. Der Sieg lässt die Möglichkeit weiter offen, am letzten Spieltag noch auf Platz acht zu springen und somit in die Playoffs einzuziehen.
Yorman Polas Bartolo, Eric James Palm, Suleiman Braimoh, Cameron Wells und Gabriel Olaseni wurden in dem letzten Hauptrundenheimspiel in die Startformation beordert. Aufbauspieler Wells eröffnete für die 46ers, in der für ihn charakteristischen Weise, aus der Halbdistanz, musste aber mit seinen Teamkameraden zunächst zuschauen, wie Göttingen die Führung erspielte (2:5, 3.). Doch die motivierten Niedersachsen wurden im weiteren Verlauf immer wieder zu Fehlern gezwungen, während in der Gießener Offensive vor allem der Brite Gabriel Olaseni brillierte: erst mit einem Drei-Punkte-Spiel, anschließend mit einem äußerst sehenswerten „Put-Back-Dunk“ (16:12, 7.). Dauerbrenner Braydon Hobbs, gerade eingewechselt, versenkte im Anschluss einen Dreier zur souveränen Sieben-Punkte-Führung, mit der beide Mannschaften in die erste Viertelpause gingen (19:12, 10.).
Göttingen kam jetzt deutlich wacher aufs Feld, punktete wieder konzentrierter, wurde aber von Hobbs weiter auf Distanz gehalten (26:19, 13.). Innerhalb von knapp drei Minuten legten die „Veilchen“ dann aber eine 8:0-Serie hin (26:27, 15.) und zeigten so, dass sie den 46ers heute alles abverlangen würden. Die Führung wechselte mehrfach hin und her, wobei Braimoh, Hobbs und Wells die Punkte für die Gastgeber erzielten (32:30, 18.). Zu häufig fanden die erfolgsversprechenden Angriffe auf den Göttinger Korb nicht ihr Ziel. Immerhin gelang es TJ DiLeo wenige Sekunden vor dem Halbzeitpfiff, die eigene Führung zu sichern und seine Mannschaft mit einem knappen 34:31 in die Kabine zu führen.
Der 46ers-Kapitän war es auch, der die ersten Zähler der zweiten Halbzeit besorgte (36:31, 21.). Kontinuierlich erspielten sich die Gießener um Hobbs und Olaseni wieder eine sicherere Führung (40:37, 24.), die Eric James Palm mit drei Punkten weiter ausbauen konnte (43:34, 25.). Gästecoach Johan Roijakkers reagierte mit einer Auszeit und konnte tatsächlich wieder für mehr Sicherheit in die Offensivbemühungen seiner Truppe sorgen (45:42, 26.). Den Fastbreak-Qualitäten von Polas, sowie Wells’ Distanzwurf, war es zu verdanken, dass die 46ers trotzdem die Oberhand behielten (52:44, 28.) und die letzten zehn Minuten mit sechs Punkten Vorsprung in Angriff nehmen konnten (52:46).
Ausgeglichen gestaltete sich der Beginn des Schlussviertels: Braimoh punktete von der Freiwurflinie und auch Karsten Tadda konnte sich endlich mit zwei Zählern aufs Scoreboard bringen (56:48, 32.). Doch die Niedersachsen gaben sich bis zur letzten Sekunde nicht auf, kämpften für einen wichtigen Erfolg im Abstiegskampf, leisteten sich in der Mitte des Viertels aber zu viele Ballverluste. Der Gießener Ethan Wragge nutzte diese Phase, um zu beweisen, dass er nicht nur aus der Distanz treffen kann, sondern auch unter dem Korb zu punkten weiß. Ergänzt durch den glänzend aufgelegten Braydon Hobbs, der gleich zwei schnelle Konter erfolgreich zu Ende brachte, sowie durch Eric James Palms nächsten Dreier, holten sich die Spieler von Denis Wucherer die zweistellige Führung (66:54, 36.). Ein letztes Aufbäumen der Gäste durch den Topscorer der Partie Ian Hummer (19 Punkte) sollte nichts mehr einbringen (66:57, 37.). Mit weiteren spielerischen Highlights und Punkten von Wragge, Hobbs und Olaseni ließen die Mittelhessen nun nichts mehr anbrennen, und fuhren den am Ende verdienten 74:66-Sieg ein.
Somit kann, aufgrund der zeitgleichen 89:93-Niederlage der s.Oliver Baskets Würzburg gegen Bayern München, weiterhin vom Last-Minute-Einzug in die Playoffs geträumt werden. Dazu benötigt es am kommenden Sonntag einen eigenen Sieg bei ALBA BERLIN und eine Würzburger Auswärtsniederlage beim heutigen Gegner der 46ers, der BG Göttingen.
Denis Wucherer (Trainer GIESSEN 46ers): „Es war das erwartet schwere Spiel. Göttingen ist unbequem und hat Jungs, die schwer zu stoppen sind. Sie haben uns vor allem mit ihrer ganz kleinen Aufstellung vor erhebliche Probleme gestellt, da hat uns heute die Liebe zum Detail gefehlt. Der Abschluss war nicht konsequent genug, der letzte Pass nicht scharf genug, so dass es eng blieb. Natürlich bin ich aber glücklich, dass wir das letzte Heimspiel der regulären Saison gewinnen konnten.“
Johan Roijakkers (Trainer BG Göttingen): „Ich gratuliere Gießen und dem Coach zum Sieg. Ich denke, wir haben über das gesamte Spiel gesehen, dass es heute ein Klassenunterschied war. Wir waren immer dran, aber irgendwie auch nicht. Wir hatten nie die großen Würfe oder guten Stopps. Gießen hat das gesamte Spiel kontrolliert. Mit nur acht Punkten in Gießen zu verlieren ist ein sehr gutes Ergebnis für uns.“
GIESSEN 46ers – BG Göttingen 74:66 (34:31)
Viertelergebnisse: 19:12, 15:19, 18:25, 22:20
GIESSEN 46ers: Achmadschah Zazai (0 Punkte), Braydon Hobbs (18), Yorman Polas Bartolo (6), Anthony DiLeo (4), Eric James Palm (9), Benjamin Lischka (2), Suleiman Braimoh (4), Karsten Tadda (2), Cameron Wells (7), Gabriel Olaseni (17, 10 Rebounds), Ethan Wragge (6), Björn Schoo
BG Göttingen: Robert Kulawick (6 Punkte), Terrell Everett (16), Dominik Spohr (5), Andrew Onwuegbuzie, Malte Schwarz (3), David Godbold (5), Mathis Mönninghoff (2), Harper Kamp (3), Ian Hummer (19), Nick Boakye, Ruben Boykin (7)
Zuschauer: 3.752 (ausverkauft)
Nächstes Spiel: Sonntag, 01.05.2016, 17:00 Uhr: ALBA Berlin – GIESSEN 46ers (34. Spieltag)