Den ersten Part des Doppelspieltags vermochten die GIESSEN 46ers bei den MHP RIESEN Ludwigsburg optimal zu lösen und verbuchten den ersten Erfolg in der easyCredit BBL-Saison 2017/18 auf ihrer Habenseite. In einem wahren Krimi setzten sich die Mittelhessen mit 83:81 durch. Point Guard Max Landis war mit 19 Zählern der Topscorer auf der 46ers-Seite.
Die GIESSEN 46ers beorderten Max Landis, Dee Davis, Austin Hollins, Jamar Abrams und Kapitän John Bryant als erstes auf das Ludwigsburger-Parkett. Die Gastgeber traten zu Beginn mit Thomas Walkup, Johannes Thiemann, Kerron Johnson, Adam Waleskoski und dem Ex-Gießener Justin Sears an.
Die Gießener versuchten es in der Anfangsphase vergeblich von außen, sodass die Ludwigsburger schnell mit einem 6:0-Lauf in Führung gehen konnten (2.). Center Bryant war es dann, der nach drei Minuten die ersten 46ers-Punkte auf die Anzeigetafel brachte, die Davis mit einem Dreier von Downtown noch dekorierte (5:6, 4.). Dann waren es wieder die gelbtragenden Gastgeber, die durch Sears einen 4:0-Run hinlegten (10:6, 5.). Aber die Mittelhessen waren in der Partie und holten sich durch fünf Zähler von Bryant, erstmalig die Führung zum 11:10 (6.). Nun suchten die 46ers auch vermehrt die Zone, wo Mahir Agva nach Zuspiel von Benjamin Lischka weitere Punkte nachlegte (13:12, 7.). Daraufhin beorderte RIESEN-Headcoach John Patrick eine Auszeit an, die mit Zählern von Johnson und Thiemann den gewünschten Erfolg brachte (16:13, 8.). Eine starke Defense war das Fundament für den erneuten Führungswechsel, eingeleitet durch einen Drive Mauricio Marin zum 17:16 (8.). Ein spannendes 1. Viertel ging dann dennoch mit 20:19 an die Hausherren.
In das 2. Viertel kamen die Gäste durch einen Dreier von Jahenns Manigat und einem Dunk von Marco Völler optimal rein (24:20, 11.). RIESEN-Headcoach Patrick beantragte nach diesen gelungenen Gießener-Abschlüssen sofort eine Auszeit, um seine Mannen wieder neu auszurichten. Das Timeout nutzen aber anschließend die Lahnstädter, die durch Landis Freiwürfe auf 26:20 (13.), die Führung ausbauen konnten. Die 46ers zeigten weiterhin eine konzentrierte Leistung und suchten immer wieder den freien Mitspieler, die meist durch Bryant zu Punkten führten (29:22, 13.). In dieser Phase lief es gut für die Gäste, die hinten mit Bryant die Rebounds fischten und in der Offense mit einem Dreier von Landis auf 32:22 erhöhten (14.). Die 46ers-Akteure, die in dieser Spielzeit zum ersten Mal alle beisammen waren, zeigten ihr gesamtes Repertoire – ein Korbleger von Davis, sowie Würfe von jenseits der Dreierlinie von Scharfschütze Landis (37:24, 16.). Die schwarzgekleideten Gießener ließen nicht nach und ein weiterer Dreier von Hollins erbrachte die 40:26-Führung (17.). Diese konterten die RIESEN aber gekonnt, mit einem Putback Dunk von Sears, sowie einem Dreier von Adika Peter-McNeilly, aus (31:40, 17.), sodass 46ers-Cheftrainer Ingo Freyer sich zur einer Auszeit gezwungen sah. Sowohl die Ludwigsburger, als auch die Gießener vermochten in dieser intensiven Phase nur mit viel Körpereinsatz zu Zählern zukommen. Erst setzte sich Peter-McNeilly per Korbleger in der Zone durch, anschließend agierte Point Guard Davis mit einem Jumpshot von Downtown zum 45:35 (18.). In die Halbzeitpause gingen die kämpferischen GIESSEN 46ers mit einem 46:36 im Gepäck.
In den zweiten Abschnitt gingen die Gäste mit Davis, Landis, Völler, Bryant und Hollins. Letztgenannter eröffnete gekonnt mit einem Dreier zum 49:36 (21.). Den nächsten Dreierwurf schweißte der quirlige Guard Davis ein und so hieß es 52:40 (22.) für die Gäste. Der 46ers-Backcourt mit den beiden US-Amerikanern Landis und Davis steuerten weiter die Geschicke in der Offensive und ließen das Punktekonto auf 55:42 (25.) ansteigen. Nachdem Johnson für die Gäste zum 44:55 (25.) verkürzte, nahm der Gästecoach Freyer eine Auszeit. Diese wurde zunächst durch die Barockstädter in Person von Thiemann genutzt 48:55 (26.). Der Power Forward war es auch, der seine Farben auf 50:58 (27.) heranbrachte. Auf der Gegenseite hielt Abrams mit Fadeaway-Jumpshot dagegen (60:50, 27.). Aber die Hausherren kamen jetzt in Fahrt und der Ex-Gießener Dwayne Evans nutzte die auftretenden Unkonzentrietheiten der Lahnstädter zum 57:62 (28.) Anschluss aus. Der Gästecoach reagierte sofort auf die Aufmerksamkeitsdefizite und verlangte die Seinen zum Gespräch. Danach schien wieder Ordnung im Gießener Kader zu herrschen und Bryant war per Mitteldistanzwurf erfolgreich (66:59, 29.). Die letzten Punkte kamen aber durch Sears, sodass die Mittelhessen mit einer knappen 68:63-Führung ins letzte Viertel gingen.
Dieses begann nun optimal für die Ludwigsburger, die durch Peter-McNeilly´s Korbleger auf 65:68 (32.) weiter verkürzten konnten. Als Evans anschließend noch beide Freiwürfe versenkte, waren die RIESEN endgültig wieder dran (67:69, 33.). Nach Auszeit von Ludwigsburg, war es Sears, der den Ausgleich zum 71:71 brachte (35.). Die Gießener schienen sichtlich angeschlagen zu sein und durch Cook wechselte nach langer Zeit die Führung zu Gunsten der RIESEN (73:71, 36.). Die 46ers waren gefordert, aber das Wurfglück schien in dieser Phase nicht auf deren Seite zu sein, was im Gegenzug Johnson und Evans an der Freiwurflinie ausnutzen konnten (75:71, 37.). Dann kam Scharfschütze Landis, der seine Farben mit einem Dreier wieder ins Spiel zurück brachte (74:75, 38.). Es waren dann auch wieder die Gießener, die in Person von Manigat diese spannende Partie wieder drehten (75:75, 38.). Die Crunchtime war angebrochen und dank Davis überlegten Korbleger stand es 80:77 (38.) für die Mittelhessen. Der Krimi in der Schlussminute wog hin und her, so mussten die Nerven entscheiden, die zum Ende auf der Gießener Seite waren. So fuhren die GIESSEN 46ers einen vielumjubelten 83:81-Auswärtserfolg ein.
Ingo Freyer (Cheftrainer GIESSEN 46ers): „In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut gespielt. Wir haben taktisch sehr viel umgesetzt, was ich mir so vorgestellt habe. In der zweiten Halbzeit haben wir dann natürlich zu viele dumme Turnover gemacht, wodurch es am Ende hin und her gegangen ist. Doch letztendlich war das Glück auf unserer Seite.“
John Patrick (Cheftrainer MHP RIESEN Ludwigsburg): „Wir gratulieren Gießen zu dem verdienten Sieg. Sie waren deutlich aggressiver und haben somit am Ende verdient gewonnen. Ich glaube, das war seit 20 Spielen unser erstes Spiel, in dem wir zur Halbzeit keinen einzigen Steal hatten. Gießen hat unser Spiel quasi besser gespielt, als wir selbst.“
MHP RIESEN Ludwigsburg – GIESSEN 46ers 81:83 (36:46)
Viertelergebnisse: 20:19, 16:27, 27:22, 18:15
MHP RIESEN Ludwigsburg: Thomas Walkup (6 Punkte), Kerron Johnson (11), David McCray (3), Dwayne Evans (9), Justin Sears (16, 10 Rebounds), Niklas Geske (1), Adika Peter-McNeilly (9), Adam Waleskowski (6), Elgin Cook (6), Johannes Thiemann (14)
GIESSEN 46ers: Mahir Agva (4), Max Landis (19), Dee Davis (16), Benjamin Lischka (6), Austin Hollins (6), Jamar Abrams (6), Jahenns Manigat (9), Mauricio Marin (2), Marco Völler (2), John Bryant (16)
Zuschauer: 2.627
Nächstes Spiel: Sonntag, 15.10.2017, 20.00 Uhr: GIESSEN 46ers – Eisbären Bremerhaven