Welch ein Kampf, was für eine tolle Leistung! Erhobenen Hauptes können die LTi GIESSEN 46ers auf das Osterwochenende zurückblicken. Gegen das Topteam ALBA Berlin hielten die LTi 46ers in der O2-World das Spiel vor 9554 Zuschauern bis ins letzte Viertel offen, gingen aber am Ende mit 67:80 (38:38) als Verlierer vom Feld. Mit 19 Punkten war Barry Stewart erneut Topscorer auf Seiten der LTi 46ers.
Bereits vor dem Spiel gab es für die LTi 46ers die erste Hiobsbotschaft zu verkraften. Mit Elvir Ovcina musste der Kapitän verletzungsbedingt passen. Zudem war auch Guard Al Nolen aufgrund einer Blessur zum Zuschauen verdammt. Trotz dieser Ausfälle zeigten die Jungs von Björn Harmsen in der Hauptstadt eine starke Leistung und stellten ALBA BERLIN vor große Probleme.
Die Auftaktphase der Partie geriet holprig, erst nach zwei Minuten und fünf Wurfversuchte schaffte Kyle Weaver das 2:0 aus der Mitteldistanz. LTi 46ers-Forward Koko Archibong gelang im Gegenzug der Ausgleich. Mit schnellen sieben Punkten zogen die Gastgeber erstmals auf 9:2 (2.) davon. Björn Harmsen gefiel überhaupt nicht, was er sah und nahm früh seine erste Auszeit. Nach drei erfolgreichen Dreiern von Barry Stewart und Chad Prewitt leuchtete nach sechs Minuten aber auf einmal ein 11:11 von der Anzeigetafel. Die LTi 46ers waren endgültig im Spiel! Die Mannschaft um Koko Archibong kämpfte um jeden Rebound und biss sich in die Partie. Zudem versuchten die Mittelhessen, mit einer Zonenverteidigung die Mannschaft aus der Hauptstadt nicht in den Rhythmus kommen zu lassen. Dies gelang auch: Gleich sechs Ballverluste produzierte die Mannschaft um den ehemaligen LTi 46ers-Akteur Heiko Schaffartzik. Im gesamten Spiel zwangen die LTi 46ers den Gegner zu 17 Ballverlusten. Mit einem Vier-Punkte-Spiel, also einem Dreier mit Foul von Barry Stewart, gelang es den LTi 46ers, das Spiel auch in der zehnten Spielminute wieder auszugleichen (17:17). Ins 2. Viertel startete Gießen sogar mit einem 17:19-Vorteil.
Die aggressiven LTi GIESSEN 46ers-Verteidigung brachte ALBA BERLIN weiter zur Verzweiflung. Nach drei weiteren Ballverlusten der Gastgeber und einer konzentrierten Leistung im Angriff leuchtete eine 26:24-Führung von der Anzeigetafel (16.). Bei dieser bis zu diesem Zeitpunkt starken Leistung erlitten die Lahnstädter aber den nächsten Rückschlag. Bei einem erfolgreichen Fast-Break verletzte sich Guard Radenko Pilcevic und kam das gesamte Spiel nicht mehr zum Einsatz. Einen Abbruch der starken Leistung bedeutete dies aber nicht. Nach einem Dreier von Wayne Bernard gelang es sogar, die Führung eine Minute später auf 33:27 auszubauen. Mit 38:38 ging es in die Halbzeitpause.
Auch nach dem Seitenwechsel gelang es den Gästen aus Mittelhessen, die Intensität auf einem hohen Niveau zu halten. Barry Stewart und ein Dreier von Wayne Bernard sorgten dafür, dass auch noch nach 24 Minuten eine Führung zu Buche stand (45:43). Nach einem technischen Foul gegen Coach Björn Harmsen und einem unsportlichen Foul von Mathias Perl lagen die Gastgeber auf einmal mit 54:49 (28.) in Führung. Gießen blieb aber bis zum Ende des dritten Viertels dran und so ging es mit einem knappen 51:58 ins Schlussviertel.
Mit einem Dreier eröffnete Kyle Weaver den letzten Durchgang und erzielte so mit dem 61:51 die höchste Führung der Partie. Gießen ließ sich aber nicht abschütteln und verkürzte eine Minute später durch den vierten Dreier von dem starken Chad Prewitt auf 56:61 (32.). Vier Minuten vor dem Ende lagen die LTi 46ers zwar nur knapp zurück (63:69), doch die sich mehrfach bietenden Chancen, zurück auf Schlagdistanz zu kommen, ließen die Mannen um den erneuten Topscorer Barry Stewart (19 Punkte) liegen. Über das 63:73 (38.) gingen die LTi 46ers nach großem Kampf am Ende mit 67:80 als Verlierer vom Feld, was auch den größten Rückstand bedeutete. „Berlin hat verdient gewonnen. Sie haben unsere kleine Rotation sehr gut ausgenutzt. Wir waren am Ende müde und haben Fehler gemacht. Ich bin stolz auf meine Mannschaft, sie hat trotz der Verletzungen alles investiert und nicht aufgegeben. Sie haben viel Energie in das Spiel gelegt, trotz des bevorstehenden Heimspiels gegen Trier. Darauf bin ich sehr stolz“, zeigte Björn Harmsen nach dem Spiel seine Zufriedenheit mit dem Gesehenen.
Diese starke Leistung heißt es nun bis zum kommenden Mittwoch zu konservieren. Denn dann geht es in der Beko BBL für die LTi GIESSEN 46ers mit dem wichtigen Heimspiel gegen TBB Trier (20 Uhr) weiter.
LTi GIESSEN 46ers: Stewart 19, Prewitt 16, Bernard 10, Oehle 7, Archibong 8, Zazai 5, Pilcevic 2, Nolen, Perl, Turudic.