Die LTi GIESSEN 46ers haben zum Auftakt der Beko Basketball Bundesliga-Saison 2011/2012 eine Niederlage einstecken müssen. Bei der EnBW Ludwigsburg verlor die Mannschaft aus der Lahnstadt am Montagnachmittag mit 56:73 (33:33). Im ersten Pflichtspiel der Saison gefiel das Gießener Team vor der Halbzeit mit einem couragierten, druckvollen Spiel.
Positives gab es vor dem Sprungball der Begegnung zu beobachten: Maurice Jeffers, dessen Einsatz nach einer Sprunggelenksverletzung im Vorfeld der Partie fraglich war, mischte bei den Aufwärmübungen seines Teams munter mit und gehörte neben Radenko Pilcevic, Wayne Bernard, Koko Archibong und Elvir Ovcina der Gießener Startformation an. Vor 2794 Zuschauern, darunter rund 50 mitgereiste Fans aus der Lahnstadt, zeichnete Elvir Ovcina in der 2. Minute per Dunking nach Vorarbeit von Wayne Bernard für die ersten 46ers-Zähler in der 46. Bundesliga-Spielzeit verantwortlich (3:2).
Gleichzeitig der Beginn eines 10:0-“Runs” der Gäste, die in der Verteidigung von Beginn an mächtig aufs Gaspedal drückten. Mit ihrer aggressiven Gangart sammelten sie in den beiden Vierteln der ersten Hälfte jeweils zwar schnell fünf Teamfouls, stellten die Hausherren bei deren Spielaufbau über weite Strecken der ersten 20 Minuten aber auch immer wieder vor große Probleme und provozierten Ludwigsburger Ballverluste, die in Schnellangriffe umgemünzt wurden.
Nach vier verwandelten Freiwürfen von Maurice Jeffers (Ludwigsburg Guard Mark Dorris hatte ein normales und ein Technisches Foul erhalten) hatten die LTi 46ers in der siebten Minute eine 16:5-Führung inne. Der Playoff-Anwärter aus der Barockstadt fand danach aber besser in die Partie hinein, verkürzte den Rückstand bis auf 16:17, ehe Elvir Ovcina mit einem Mitteldistanztreffer und einem Korbleger, der eine Sekunde vor Ablauf des ersten Viertels durch des Gegners Reuse flutschte, die letzten Punkte im ersten Viertel besorgte (16:21).
Mit viel defensivem Druck und einem variantenreichen Offensivspiel hatte das Team von Björn Harmsen, der wie schon in den Testspielen viel durchwechselte, auch im zweiten Viertel zunächst noch Oberwasser (Ovcina nach Nikagbatse-Vorarbeit zum 18:25/13.). Angeführt von Spielmacher Jerry Green kam das Gastgeberteam offensiv jedoch immer mehr ins Rollen. Die EnBW-Truppe profitierte zudem davon, dass ihr Gegner Probleme beim Sichern des Defensivrebounds hatte – insgesamt konnte das Team aus Ludwigsburg in Hälfte eins sieben offensive Rebounds abgreifen.
In der 16. Minute leuchtete ein 25:26 von den beiden Videotafeln der Arena. In Rückstand gerieten die Mittelhessen vor der Pause jedoch noch nicht. Elvir Ovcina, der am Ende mit 21 Punkten und 10 Rebounds auf ein Double-Double kam, und “Moe” Jeffers arbeiteten einen 33:29-Vorsprung heraus, der aber nicht mit in die Kabine genommen werden konnte (33:33). Negativer Begleitumstand des bis zu diesem Zeitpunkt druckvollen Gießener Spiels: Mit Radenko Pilcevic, Koko Archibong und Wayne Bernard waren zur Pause bereits drei 46ers-Korbjäger mit drei persönlichen Fouls belastet.
Verlief der Start ins dritte Viertel mit Korberfolgen von Jeffers und Ovcina noch vielversprechend (33:37/21.), verschlechterte sich die Ausgangssituation der Harmsen-Truppe in den folgenden Minuten nachhaltig. Über fünf Minuten blieben die LTi 46ers ohne Korberfolg. Ein erfolgreicher Dreier von Wayne Bernard zum 40:45 (27.) aus Gästesicht beendete die Durststrecke des Gießener Teams, das aber auch weiterhin nicht richtig in Tritt kam, zudem defensiv jetzt zu viel zu ließ und in der restlichen Spielzeit des dritten Viertels infolgedessen noch weiter in Rückstand geriet (44:55/30.).
Im letzten Spielabschnitt sorgten die 46ers mit einem 6:0-“Run” nochmal kurzzeitig für Hoffnung bei ihrem Anhang (50:58, Archibong-Korb nach Offensivrebound, 34.). Da es den Mannen in den schwarzen Trikots in den zweiten 20 Minuten aber einfach zu selten gelang, ihr Spiel konsequent durchzusetzen, außerdem die Trefferquote aus dem Dreipunkteland zu wünschen übrig ließ (17 Prozent Trefferquote, 3 von 18), konnte die EnBW Ludwigsburg ihren Vorsprung wieder ausbauen und am Ende mit einem 73:56-Erfolg das Parkett als Sieger verlassen.
„Ludwigsburg hat verdient gewonnen, war in der zweiten Halbzeit die deutlich bessere Mannschaft. Mit den ersten anderthalb Vierteln war ich sehr zufrieden, darauf können wir aufbauen. Da haben wir Intensität aufs Feld gebracht und Stops produziert, Ludwigsburg aus dem Konzept gebracht und uns dadurch Schnellangriffe erarbeitet. Nach der Pause haben wir gegen die wechselnden Zonen- und Mann-Mann-Verteidigungen von Ludwigsburg unseren Rhytmus verloren, sind dann auch nicht mehr ins Laufen gekommen. Insgesamt gesehen haben wir zu wenige Offensivrebounds geholt, phasenweise zu wenig Drang zum gegnerischen Korb entwickelt. Man hat gesehen, dass Ludwigsburg die eingespieltere der beiden Mannschaften gewesen ist“, sagte LTi 46ers Head Coach Björn Harmsen nach der Partie.
Am kommenden Samstag (8. Oktober) bestreiten die LTi 46ers ihr erstes Saisonheimspiel in der Beko BBL-Saison 2011/2012. Zu Gast in der Sporthalle Ost sind die s.Oliver Baskets aus Würzburg, Tipoff ist um 20 Uhr.
LTi GIESSEN 46ers: Stewart (0), Ovcina (21), Perl (0), Zazai (0), Djurasovic (2), Oehle (4), Pilcevic (3), Jeffers (12), Archibong (3), Nikagbatse (1), Bernard (10).
EnBW Ludwigsburg, beste Werfer: Green (16), Dorris (13), Lischka, Zavackas, A. Harris (je 10).