Beim Neujahrsempfang der GIESSEN 46ers im „Moto59“ ist gute Stimmung unter den 150 geladenen Gästen Trumpf.
„Ob einige der Spieler da hinten wirklich glücklich sind, dass ich weitere zwei Jahre bleibe, das wage ich mal zu bezweifeln“, hatte Entertainer „Frenki“ Ignjatovic (wie so oft) die Lacher auf seiner Seite. Zumindest bei denen, die beim Flying Buffet nicht gerade den Mund voll hatten und sich an Burgern, Gnocchi, Pizza oder Panuozzo labten.
Beim Neujahrsempfang der GIESSEN 46ers in der „Moto59 Foodgarage“, deren Betreiber den Basketball-Zweitligisten seit der Eröffnung im vergangenen Sommer tatkräftig unterstützen, war gute Stimmung unter den rund 150 geladenen Gästen Trumpf. Was nicht zuletzt daran lag, dass Guido Heerstraß, der neue Geschäftsführer des Altmeisters, es einige Tage hatte unter der Decke halten können, dass der Cheftrainer und Sportliche Leiter in Personalunion sowie sein kongenialer Assistent Nikola Stanic bis 2027 an der Lahn bleiben, also auch ihre Spielzeiten vier und fünf in der Osthalle verbringen werden. Was die Sponsoren und Gönner der 46ers, die an diesem Samstag (19 Uhr) die VfL Sparkassenstars Bochum zum 103. Pflichtspiel in der Verantwortung des Mannes aus Belgrad empfangen, am Mittwochabend in der Alten Post exklusiv erfuhren.
A propos Belgrad: „Vielleicht war es göttliche Fügung, dass meine Verlängerung fast zeitgleich mit meiner Einbürgerung über die Bühne ging“, zeigte sich Ignjatovic glücklich darüber, endlich auch einen deutschen Pass zu besitzen. Den Einbürgerungstest hatte er schon vor Wochen souverän bestanden, am Mittwochmorgen nun durfte er im Bürgerbüro seines Wohnortes Ober-Ramstadt vor den Toren Darmstadts endlich das begehrte Dokument in Empfang nehmen. Ohne großes Tamtam, in schlichter Verwaltung, dafür aber im guten Gefühl, endlich auch hochoffiziell ein Teil dessen zu sein, das seinen Lebensinhalt bestimmt. Nämlich Basketball, „für den ich jeden Tag immer das Maximum gebe.“
Natürlich auch für die GIESSEN 46ers, die er zurück in die BBL führen möchte. „Dafür bin ich hierhergekommen, dafür bin ich verpflichtet worden.“ Wenn die Verantwortlichen sich in der Lage sähen, ein Fundament für das Oberhaus zu errichten, dann ziehe er natürlich mit. „Gießen muss dauerhaft wieder nach oben, der Aufstieg darf keine Eintagsfliege sein.“ Nicht nur in der Osthalle, nicht nur nach den Partien im VIP-Raum, sondern auch im „Moto59“, in dem eine Fotobox, Zauberer Carsten Skill und das Musik-Trio „The Walk of Fame“ für Kurzweil sorgten, war dem nun offiziell Deutsch-Serben der tosende Applaus des Auditoriums, sofern die Hände befreit waren vom Flying Buffet, sicher.
„Wir brauchen nicht nur solch tolle Locations, in der sich unsere Geldgeber wohl fühlen, sondern wir brauchen auch die Unterstützung der Stadt, die die Osthalle attraktiver machen muss“, richtete Gesellschafter und Neusehland-Geschäftsführer Bernd Vitu einen großen Dank an die beiden „Moto59“-Geschäftsführer Udo Hänold und Dana Förster, aber auch einen eindringlichen Appell an den ebenfalls anwesenden Gießener Bürgermeister Alexander Wright (Grüne). „Ohne euch alle ist Basketball in Gießen nicht möglich.“
In die gleiche Kerbe schlug auch 46ers-Geschäftsführer Guido Heerstraß, der den Blick nach vorne richtete: „Momentan läuft es bei uns sportlich sehr gut. Ich glaube, in dieser Saison ist noch einiges möglich.“ Mittelfristig werde sich auch positiv bemerkbar machen, dass mit Jana Freimuth eine neue Mitarbeiterin im Marketing ihre Arbeit aufgenommen habe und eine LED-Anzeigetafel bessere Vermarktungsmöglichkeiten biete. „Wir sind auf einem richtig guten Weg.“
Den auch Neuzugang Nico Brauner, von Moderator Carsten Schäfer, der Neu-Papa Simon Schornstein („Herzlichen Glückwunsch!“) prächtig vertrat, mitgehen möchte. „Ich habe einfach wieder Bock, Basketball zu spielen“, bekannte der gebürtige Wiesbadener, der sich nach einem Jahr bei den Hamburg Towers, einer Nordamerika-Reise und einem Südostasien-Trip für die restlichen 14 Hauptrunden-Partien wieder seinem alten Arbeitgeber angeschlossen hat. „Aktuell bin ich noch ein wenig eingerostet, das wird aber von Einheit zu Einheit besser“, möchte der Ex-Kapitän bald wieder zum Leistungsträger werden und mit den 46ers in die Playoffs einziehen.
Zu einer Zeit, zu der der Doppelspieltag mit den Rollstuhlbasketballern des RSV Lahn-Dill (15. März) oder die Benefizgala (21. März), die die 46ers in den Räumen des Mercedes-Autohauses Neils & Kraft zusammen mit der HSG Wetzlar, dem RSV und dem Sprintteam Wetzlar ausrichten werden, ebenso der Vergangenheit angehören wie die Sponsoren-Fahrt, die Karl Heyne, Gesellschafter von Service-Reisen, den Anwesenden vorstellte. Vom 10. bis 13. April geht es für alle, die es wirtschaftlich gut mit dem Altmeister meinen, mit dem Zug nach Paris. Inklusive attraktivem Ausflugsprogramm und dem Euroleague-Match von Paris Basketball gegen Alba Berlin am Abend der Anreise.
„Es gibt nach den Olympischen Spielen und der Wiedereröffnung von Notre Dame kaum eine attraktivere Stadt in Europa als Paris“, machte Karl Heyne Lust auf die Stadt der Liebe, die „Frenki“ Ignjatovic an diesem Wochenende mit der Gießener Reisegruppe nicht zu sehen bekommen wird. Im vergangenen Jahr zeigte er den Gesellschaftern noch sein Belgrad, 2025 wird er mit den 46ers-Jungs Vechta, die 34.000 Einwohner zählende Reiterstadt im Oldenburger Münsterland, besichtigen. Wer seinen Vertrag verlängern möchte, der muss halt auch Opfer bringen …