Traditionsduell gegen die Bayer Giants aus Leverkusen: Am letzten Hauptrundenspieltag der ProB-Süd empfangen die Depant GIESSEN 46ers Rackelos am kommenden Samstag (24.02., 19:30 Uhr) den Rekordmeister vom Rhein. Mit einem Sieg können die Mittelhessen dabei aus eigener Kraft ihren zweiten Tabellenplatz verteidigen. Im Fernduell gilt es Rhöndorf und Iserlohn im Auge zu behalten. Gegen Rhöndorf wurde der direkte Vergleich gewonnen, gegen Iserlohn verloren. Bei einem theoretischen Dreiervergleich ginge – Korbverhältnis sei Dank – Gießen auf Rang zwei ins Ziel. Verlieren die 46ers hingegen bei gleichzeitigen Siegen der Konkurrenz, käme dies dem Abrutschen auf Platz vier gleich.
Von einem negativen Druck kann vor dieser Ausgangssituation im Team von Rolf Scholz jedoch keine Rede sein, wie der Übungsleiter unterstreicht: „Wir gehen mit der Auffassung ins Spiel, nur gewinnen zu können. Auch der vierte Platz wäre für uns ein Riesenerfolg. Die Vorfreude überwiegt deutlich. Trotzdem möchten wir natürlich gewinnen, nicht zuletzt, um mit einem positiven Gefühl in die Playoffs zu gehen.“
Faktor Fans – Der Funke soll überspringen
Dabei hofft Scholz zugleich auf lautstarke Unterstützung von den Rängen: „Durch unsere Leistung wollen wir einmal mehr dazu beitragen, dass der Funke auf die Tribüne überspringt.“ Für zusätzliche Spannung garantiert dabei bereits der namhafte Gegner, der Samstag von einem Fanbus begleitet werden wird. Über Jahrzehnte lieferten sich Leverkusen und Gießen in der Beletage des deutschen Basketballs packende Duelle. Besonders gerne erinnert man sich an der Lahn an den 101:58-Auswärtssieg in der Saison 1997/98. Zehn Jahre später musste sich der Serienmeister der 1990er Jahre aus finanziellen Gründen in die Regionalliga zurückziehen. Ein Wiedersehen gab es 2013, als die 46ers zugleich ab und die Giants nach gewonnener ProB-Meisterschaft in die zweite Liga aufstiegen. Dort hielt sich das seit 2011 von Achim Kuczmann trainierte Team drei Spielzeiten, bevor 2016 wieder der sportliche Abstieg in die ProB folgte.
Leverkusen qualifizierte sich im Jahr darauf für die Playoffs, scheiterte aber im Achtelfinale am Hauptrundenfünften aus Bochum. Der Start in die aktuelle Saison verlief mit Siegen über Karlsruhe und die Rackelos (83:75 am dritten Spieltag) positiv. Volatile Leistungen sorgten in den Folgemonaten dafür, dass sich Leverkusen nicht im oberen Tabellendrittel festsetzen konnte. Siege gegen das Spitzenquartett der Liga (Anfang Februar etwa mit einem 80:67-Erfolg gegen den Tabellenersten aus Elchingen) wechselten sich ab mit „Ausrutschern“ gegen vermeintlich leichte Gegner. Zuletzt verlor der Rekordmeister das Derby gegen Schwelm. Headcoach Kuczmann sprach nach dem 59:75 von der schwächsten Saisonleistung seines Teams. Bereits für die Playoffs qualifiziert sind die Giants trotzdem. Mit einem Sieg wäre jedoch noch Platz sieben in Reichweite.
Im tief besetzten Kader des kommenden Rackelo-Gegners stach mit Ron Mvouika ein nachverpflichteter Small Forward heraus. Der Franzose führte seine Farben nach dem Jahreswechsel zu Siegen gegen Karlsruhe und Rhöndorf, verletzte sich Ende Januar jedoch im Gastspiel bei den SKYLINERS Juniors und kam seither nicht mehr zum Einsatz. Unter den Brettern ackert indes ein US-amerikanisches Frontcourtduo: Donovon Matthew Jack und Bruce W Beckford Jr zeichnen sich zusammen für rund 23 Punkte und 13 Rebounds pro Partie verantwortlich. Dahinter lauert eine Achse deutscher Stammkräfte, die jederzeit zweistellig zu scoren in der Lage ist. Dazu zählen mit Tim Schönborn (10.1 Punkte pro Spiel), Alexander Blessig (8.4), Götz Twiehoff (5.8) und Michael Kuczmann (6.7) mehrere Akteure, die bereits in der Vorsaison bzw. seit Jahren unterm Bayer-Kreuz unter Vertrag stehen.
„Spielerisch hat uns Leverkusen zu Saisonbeginn die Grenzen aufgezeigt. Es ist nun ein guter Zeitpunkt, um zu zeigen, dass wir uns seither weiterentwickelt haben“, gibt sich Scholz kämpferisch – und warnt zugleich vor den Stärken der Giants: „Sie sind sehr ausgeglichen besetzt, was die Spielverteilung und das Scoring anbelangt. Darüber hinaus spielen sie sehr physisch und körperbetont, da müssen wir dagegenhalten.“ Glückt dies, dürften sich die Depant GIESSEN 46ers Rackelos bereits über den sechsten Sieg in Folge freuen.
Tickets für das Spiel können online im Ticketshop, an der Geschäftsstelle (Miller Hall) sowie am Spieltag an der Abendkasse erworben werden. Die Osthalle öffnet eine Stunde vor Spielbeginn.