Rackelos gehen als Tabellenzweiter ins Ziel – Oldenburg Playoffgegner

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Der sechste Sieg in Folge krönt den Schlussspurt der Depant GIESSEN 46ers Rackelos in der ProB Süd: Mit einem 97:82-Heimerfolg gegen die Bayer Giants aus Leverkusen verteidigten die Mittelhessen am Samstagabend ihren zweiten Tabellenplatz. Gegner im Playoff-Achtelfinale ist somit die Baskets Akademie Weser-Ems aus Oldenburg. „Wir haben gerade physisch erfolgreich dagegengehalten und in der Offensive die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt“, zeigte sich Headcoach Rolf Scholz nach der Partie erfreut. Erneut trug sich jeder Gießener Spieler in die Punkteliste ein, vier scorten zweistellig.

Den 417 Zuschauern bot sich dabei im ersten Viertel ein waschechter Shootout. Bereits nach vier Sekunden zog Dennis Mavin auf dem Weg zum Korb ein Foul und bestellte an der Straflinie die 2:0-Führung. Nach Punkten von Calvin Oldham und Alexander Blessig setzte sich das Team vom Bayer-Kreuz mit 10:6 erstmals leicht ab. Mavin und Nick Hornsby brachten keine halbe Minute später jedoch den Ausgleich zurück. Mit Ablauf der Uhr versenkte Mavin einen sehenswerten Dreier ins Gesicht seines Verteidigers Bruce Beckford. Das temporeiche Spiel des ersten Viertels schien ganz nach dem Gusto des US-Amerikaners, der wenig später einen Korbleger sowie einen weiteren Treffer von Downtown folgen ließ (19:24, 7.). Diese Erfolge bildeten zugleich die Grundlage für einen 17:10-Run, der die Gastgeber bis zum Viertelende mit 33:24 in Front brachte.

Im zweiten Abschnitt ging die Schlagzahl zunächst runter, bevor Leon Okpara das Spielgerät aus den Händen Marvin Heckels stibitzte und per Fastbreakdunk ein Ausrufezeichen setzte. Angeführt von Blessig machten die Farbenstädter nun jedoch Boden gut und verkürzten auf 33:35 (15.). Fünf Punkte in Folge von Hornsby verhüteten aber einen Führungswechsel. Während Leverkusen immer wieder mit einer Zonenverteidigung operierte, konnten sich die 46ers an diesem Abend auf ihre Treffsicherheit aus der Dreipunktedistanz verlassen (50%, 8/16). Hornsby fand so etwa den in der Ecke lauernden Leo Vrkas, der auf 47:41 erhöhte. Umgekehrt das Bild auf der Gegenseite: Nur 23% (6/26) der Leverkusener Würfe von jenseits des Perimeters fanden ihr Ziel. Beckford und Heckel reihten sich in der Schlussminute in diese Symptomatik ein, weshalb die Rackelos mit 48:41 in die Halbzeitpause gingen.

Nach dem Seitenwechsel glückte den Lahnstädtern der bessere Start. In einer sehenswerten Anfangsoffensive fand Bjarne Kraushaar den in die Zone cuttenden Alen Pjanic, der sich mit krachendem Dunk zu bedanken wusste. Unterm Brett kam Johannes Lischka wiederholt zu Zählern, bevor Hornsby zweimal trotz Foul per Korbleger abschloss (60:51, 24.). Der Rekordmeister kämpfte zwar, verlor nicht zuletzt aber durch die besseren Abschlussquoten der 46ers aus allen Positionen über die Stationen 64:53, 69:57 und 73:57 den Anschluss.

Mit einem Dreier Marian Schicks nach Pass von Vrkas lagen die 46ers zu Beginn des letzten Viertels bereits mit 19 Punkten in Führung. Unkonzentriertheiten auf beiden Seiten des Feldes führten dazu, dass sich die Giants erneut auf 66:78 heranrobben konnten. Vrkas knackte die kompakte Ballraumverteidigung der Gäste danach jedoch mit einem Dreier, scorte im Fastbreak trotz Foulspiels, versenkte den Bonusfreiwurf und erhöhte so bei noch fünf zu spielenden Minuten wieder auf 84:66. Erfolgreiche Dreier von Beckford und Heckel kamen für Leverkusen zu spät (78:91, 38.), während Gießen die Führung konsequent verteidigte. Für ein letztes Bonbon sorgte Pjanic, der einen Pass von Benjamin Nick antizipierte, Sekunden später per Dunk vollstreckte und die Fans von den Sitzen riss.

Grund zum erneuten Platznehmen gab es ohnehin nicht: Mit stehenden Ovationen wurden die Depant GIESSEN 46ers Rackelos nach Ende des Spiels gefeiert. Neben neun Siegen in der heimischen Sporthalle Gießen-Ost gehörte der ProB-Novize mit weiteren sieben Erfolgen in der Fremde zu den stärksten Auswärtsmannschaften der Liga – und kann mit stolzer Brust in die anstehenden Playoffs gehen.

Rolf Scholz (Headcoach Depant GIESSEN 46ers Rackelos): „Neben unserer guten Reboundarbeit am Brett war womöglich die Dreierquote ausschlaggebend: Wir haben Leverkusen wiederholt zu schweren Würfen aus der Distanz gezwungen. Das spricht für unsere gute Verteidigung.“

Vor Beginn der Playoffs warten nun zwei Wochen der Regeneration auf die Rackelos. Die Achtelfinals starten für Gießen am 10.03. (20:00 Uhr) mit einem Heimspiel gegen Oldenburg um Kapitän und Ex-Nationalspieler Philip Zwiener.

Depant GIESSEN 46ers Rackelos – Bayer Giants Leverkusen 97:82 (48:41)

Viertelergebnisse: 33:24, 15:17, 25:16, 24:25

GIESSEN 46ers Rackelos: Bjarne Kraushaar (4 Punkte), Alen Pjanic (7, 5 Steals), Leon Okpara (9), Johannes Lischka (23, 10 Rebounds), Marian Schick (5), Dennis Mavin (20), Leo Vrkas (12), Anthony Okao (2), Nick Hornsby (15)

Bayer Giants Leverkusen: Calvin Eugene Oldham Jr (8), Alexander Blessig (10), Benjamin Nick (5), Götz Twiehoff (11), Olegas Legankovas, Tim Schönborn (2), Jacob Engelhardt (3), Bruce W Beckford Jr (11), Michael Kuczmann (10), Daniel Merkens, Marvin Heckel (11), Donovon Matthew Jack (11)

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