(Foto: Sven Kuczera)

Rackelos wollen Tabellenführer ärgern – Sonntag letztes Hauptrunden-Heimspiel

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Das dicke Ende kommt noch, heißt es redensartlich. Wer die Bedeutung des Phrasems nicht einordnen kann, dem sei ein Blick auf das Restprogramm der Depant GIESSEN 46ers Rackelos in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB zu empfehlen. Erst geht es am Sonntag (01. März, 18:00 Uhr) in der Sporthalle Gießen-Ost gegen das Nonplusultra der Südstaffel: die scanplus baskets Elchingen. Das Hauptrundenfinale findet eine Woche später dann beim (derzeitigen) Tabellenvierten in Hanau statt. Die Gießener gehen vom dritten Rang aus ins Rennen um eine gute Abschlussposition im Klassement. Support the Rackelos!

Nachdem das Saisonziel – die neuerliche Playoff-Qualifikation – mit dem Sieg über den Ligazweiten aus Würzburg vor zwei Wochen perfekt gemacht wurde, geht es nun in den spannenden Kampf um die finale Abschlussposition in der ProB-Süd. Aktuell führen die Rackelos eine punktgleiche Dreiergruppe bestehend aus Hanau und Baunach an. Der direkte Vergleich macht es möglich: Baunach konnte zweimal bezwungen werden und auch das Hinspiel gegen die Weißflügel aus Südost-Hessen ging mit 77:73 zugunsten der Lahnstädter aus. Dahinter warten mit Speyer und Coburg Teams, die nur zwei Punkte weniger auf dem Konto haben. Um den gegenwärtigen Bronzeplatz zu verteidigen, wartet also viel Arbeit auf das Gießener Team.

Seit unvorstellbaren 15 Spieltagen ist das Elchinger Team verlustpunktfrei. Diese beeindruckende Statistik wird nur durch die Auswärtsbilanz der Baskets getoppt: Auf fremden Parkett musste das Team von Headcoach Igor Perovic noch keine einzige Niederlage quittieren. Das ist in der diesjährigen Spielzeit noch keiner anderen Mannschaft in den vier deutschen Profi-Basketball-Spielklassen gelungen. Selbst der FC Bayern München und ProA-Überflieger Chemnitz bekamen in der Ferne mindestens einmal die Federn gestutzt. Diesen Zustand abzuändern, ist erklärtes Ziel der Rackelos. Doch die Elche stehen nicht umsonst so weit oben, dass ihnen der erste Rang nicht mehr streitig zu machen ist. Ein Blick auf die nackten Zahlen:

Aus dem Feld treffen nur die Franken aus Würzburg besser. Das gilt auch für die insgesamt verteilten Assists. Kein Team erbeutet mehr Steals. Im Rebounding liegt Elchingen gleichauf mit dem FC Bayern II. Absolutes Prunkstück ist aber die Anzahl der zugelassenen Punkte pro Spiel. Schlappe 71,5 Punkte kassieren die bayerischen Schwaben im Saisonmittel – ein absoluter Spitzenwert.

Bereits 2017/2018 wäre Elchingen als Meister der ProB für die zweite Liga qualifiziert gewesen, stellte aber keinen Lizenzantrag. Hauptgrund dafür war die den ProA-Statuten nicht gerechte heimische Brühlhalle. Es folgte eine durchwachsene Saison, die nach verpasstem Heimrecht mit einer Achtelfinalniederlage gegen Oldenburg endete. Die Neuverpflichtungen im vergangenen Sommer ließen dann keinen Zweifel daran, dass es Elchingen in diesem Jahr ernst ist. 

Auf der Trainerbank übernahm der erfahrene Basketball-Lehrer Igor Perovic das Taktikboard. Mit Nicolas Möbus (vorher Ulm), Darian Cardenas Ruda (Rostock), Lamar Mallory (Iserlohn), Jacob Mampuya (Gelsenkirchen, ProA) und Eric Curth (Quakenbrück, ProA) wurde äußerst schlagkräftig neuverpflichtet. 52 Punkte entfallen auf das Sixpack pro Spiel. Unangefochtener Anführer ist Mallory, der früher wie Curth für die Licher BasketBären aktiv war und im Schnitt 15.2 Punkte beisteuert. Vor allem die Flugeinlagen des sehnigen Forwards sind sehenswerte Hingucker. Potentiell zweistellig scoren kann aber prinzipiell jeder im Perovic-Team. Dennoch schnupperten die Rackelos im Hinspiel bis zum Schluss am Sieg, bevor der ehemalige Bundesligist in den letzten Minuten auf 69:61 enteilte. 

Doch auch die Rackelos gehen mit Rückenwind in die Partie. Die spielfreie Woche nach dem Sieg über Würzburg wurde für intensive Trainingseinheiten genutzt. Im ewigen Vergleich liegen die scanplus baskets mit drei Siegen bei zwei Niederlagen knapp in Front. Im Vorjahr konnten die Gießener einen wichtigen 70:69-Steal in Elchingen verbuchen. Der letzte Heimerfolg datiert aus der Premierensaison des Teams: 75:70 hieß es im Januar 2018. Ein bisschen mehr als bloße Zahlenspielerei ist dieses Faktum tatsächlich. Unterm Strich sechs Spieler beider Mannschaften standen sich schon damals auf dem Parkett gegenüber, auf Gießener Seite etwa Tim Uhlemann, Leon Okpara und Kapitän Johannes Lischka. Tim Köpple war ebenfalls mit von der Partie, schnürte damals aber seine Sneaker noch für die Baskets.

Karten sind wie gewohnt an der Abendkasse, in der Geschäftsstelle und im Vorverkauf online im Ticketshop verfügbar. Ein Tagesticket für Erwachsene kostet 10, ermäßigt 8 Euro. Kinder zwischen 6 und 14 zahlen 6 Euro.

Rolf Scholz (Cheftrainer Depant GIESSEN 46ers Rackelos): „Der letzte Sieg hat uns viel Selbstvertrauen gegeben. Da kam die Pause etwas ungelegen, weil wir gerne unseren Rhythmus beibehalten hätten. So oder so brauchen wir gegen eine solche Spitzenmannschaft aber einen absoluten Sahnetag und die Fans im Rücken.“

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