Beide Teams mussten im Duell der Tabellennachbarn auf wichtige Akteure in ihren Reihen verzichten. Auf Gießener Seite fehlten die beiden Guards Max Landis und Mauricio Marin. Auf der Gegenseite hatten die Thüringer den Ausfall von Small Forward Immanuel McElroy zu beklagen. Dennoch entwickelte sich eine ansehnliche Partie in der Sporthalle Gießen-Ost, die die Hausherren mit 84:60 siegreich gestalten konnten. Das starke Teamplay (25 Assists) und die konstante Reboundarbeit über 40 Minuten (43 Rebounds) sollten der Schlüssel für den Erfolg werden. Bei den Gießenern war Kapitän John Bryant mit einem Double-Double (25 Punkte, 14 Rebounds) der Topscorer der 46ers.
46ers-Cheftrainer Ingo Freyer begann die Partie mit Dee Davis, Austin Hollins, Jamar Abrams, Jahenns Manigat und dem Kapitän John Bryant. Sein Widersacher auf der Gegenseite, Headcoach Björn Harmsen nominierte Ex-Gießener Skyler Bowlin, Julius Jenkins, Derrick Allen, Martynas Mazeika und Maximilian Urgai in die Starting-Five.
Trotz aller Personalnot nahm die Begegnung in der Anfangsphase auf 46ers-Seite Fahrt auf. In der ersten Minute ließ es gleich Abrams per Dunking krachen, und nur 30 Sekunden später legte Bryant per Korbleger nach (4:0). Aber die Gäste aus Thüringen fanden ebenfalls schnell in die Partie und sorgten mit Jenkins, Bowlin und Allen für den Ausgleich 6:6 (2.). Doch die Gießener waren von Beginn an präsent – so waren es Bryant mit vier Punkten und Davis mit einem Dreier, die auf 13:6 (4.) stellten. Die Mittelhessen waren absolut beschwingt und der 46ers-Kapitän setzte sich weiter gekonnt in Szene, was zum 15:8 (5.) führte. Nach einem Dreier von Bowlin, sorgte Abrams im Gegenzug mit einem Alley-Oop für das nächste Highlight in der Sporthalle Gießen-Ost (17:11, 6.). Die 46ers versuchten den Anfangsschwung weiter zu halten, aber Jena war nun druckvoller in der Verteidigung und behielt durch Jenkins die Übersicht in der Offense (19:14, 7.). Der eingewechselte Mahir Agva war es dann, der das fünfte Mannschaftsfoul der Gäste per Freiwürfe ausnutzte (21:14, 8.). Science City tat es den Gießenern aber gleich und Brandon Spearman brachte weitere Zähler auf das Tableau (21:16, 9.). Die Mittelhessen zeigten sich aber weiter entschlossen und so brachten Manigat, sowie der gutaufgelegte Bryant jeweils mit Layup die Gießener mit einem 25:18 in die Viertelpause.
Das zweite Viertel begann wie der erste Abschnitt mit Punkten von Abrams (27:18, 11.). Die Gäste kamen ebenfalls schnell auf Touren und sorgten mit einem Mazeika-Dreier für den Anschluss zum 27:21 (11.). Die in blau gekleideten Thüringer wurden immer besser, Jenkins sorgte per Floater für die erste Auszeit auf Seiten der Gießener (27:23, 13.). Diese schien zu fruchten und ein Fastbreak, initiiert von Davis und abgeschlossen von Hollins, brachten wieder Schwung ins Gießener Spiel. Dieses beflügelte auch Bryant von der Mitteldistanz, der nach Pass von Davis auf 31:23 (14.) erhöhte. Aber Jena ließ sich nicht abschütteln und zwei erfolgreiche Würfe von jenseits der Dreipunktelinie von Urgai und Bowlin schmälerten die Gießener-Führung auf 33:28 (15.). Nach einer Auszeit der Gäste war es der junge Aufbauspieler Bjarne Kraushaar, der mit einem beherzten Zug zum Korb zum Erfolg kam (35:28, 17.). Der 18-Jährige machte in diesen Minuten weiter und legte mit zwei Freiwürfen nach (37:28, 17.). Die Endphase wurde heiß in diesem Viertel, aber die beiden Teams konnten sich aus ihren ergebenen Chancen kein Kapital schlagen, was 46ers-Cheftrainer Ingo Freyer zu einer Auszeit bewegte (18.). Die 46ers-Defense war weiter sehr präsent und der agile Davis sorgte mit einem And-One für das 40:28 (18.). Auch das Teamplay machte Spaß auf Gießener-Seite, so war es Lischka, der Bryant unter dem Korb bediente, und dieser für das 42:30 sorgte. Letztendlich gingen die GIESSEN 46ers mit 42:32 zum Pausentee.
Die Mittelhessen gingen mit der gewohnten Starting-Five Davis, Hollins, Abrams, Manigat und Bryant in den zweiten Abschnitt. Auch die Gäste boten die gleiche Startformation wie zu Beginn des Spiels auf. Der erfahrene Jenkins schnappte sich den Steal und sorgte für die ersten Zähler im dritten Viertel. Abrams und Bryant auf der eine und Bowlin für drei auf der anderen Seite, legten weitere Zähler nach (46:37, 22.). Der Veteran Jenkins kam immer gezielter zum Abschluss, aber auch der 46ers-Center Bryant brachte auf beiden Enden des Feldes mit Rebound und Punkten seine Farben weiter voran (50:40, 24.). Der Gießener Kapitän war nun in dieser Phase omnipräsent und bediente Abrams per Alley-Oop-Anspiel mustergültig (52:50, 25.). Jena-Headcoach Harmsen reagierte sofort und beraumte ein Timeout ein. Bowlin schien die Worte seine Coaches verinnerlicht zu haben und markierte für seine Farben von Downtown zum 43:52 (26.). Spearman war es dann, der auf einen 6:0-Lauf für die Gäste stellte (46:53, 26.). Zu diesem Zeitpunkt vergaben die Gießener zu viele freie Würfe, die dann Benjamin Lischka mit starken Durchsetzungsvermögen unter dem Korb und mit einem persönlichen 4:0-Run wieder weg machte (58:48, 28.). Dennoch waren Allen & Co. nun da und verkürzen den Abstand durch einen Dreier von Reyes-Napoles auf 53:59 (19.). Nach zwei unsportlichen Fouls auf den jeweiligen Seiten und einem 4:0-Run von Davis, mit gleichzeitigem Buzzerbeater, ging es mit einem 63:54 in das letzte Viertel.
Der letzte Abschnitt startete optimal für die Gießener. Lischka verwandelte alle seine drei Freiwürfe und es stand 66:54 (31.). Bryant, der schon zu diesem Zeitpunkt ein Double-Double aufweisen konnte, konnte nach klasse Anspiel von Hollins auf 68:54 (31.) erhöhen. Harmsen ließ sofort eine Auszeit folgen, um den Lauf der Gießener zu stoppen. Die Defense der 46ers war weiterhin beständig und Bryant wühlte sich gelungen unter dem Korb zum Erfolg (70:56, 33.). Das gekonnte Teamplay der Mittelhessen fand immer wieder den Kapitän, der auf 72:56 (34.) stellte. Auch die robuste Reboundarbeit zahlte sich immer weiter aus und Manigat sorgte per Layup zu der 74:56-Führung (37.). Der Kanadier war von der guten Osthallen-Stimmung sichtlich angetan und schenkte den Fans einen Dreier zum 77:58 (37.). Die Gäste blieben trotz Rückstand bissig, was aber auch für Freiwürfe auf Gießener-Seite sorgte, die Hollins verwandelte (79:60, 38.). In der Schlussphase blieben die Hausherren konzentriert bei der Sache und siegten letztendlich verdient mit 84:60.
Ingo Freyer (Cheftrainer GIESSEN 46ers): „Der Schlüssel zu unserem Sieg war heute, dass wir aggressiver waren, mit einer hohen Intensität und sehr konzentriert gespielt haben. Dass der Sieg dann verhältnismäßig hoch ausfällt, spielt keine Rolle. So ist das manchmal im Basketball. Normalerweise hebe ich keine Spieler raus, aber John Bryant hat heute ein sehr gutes Spiel mit einer hohen Effektivität gemacht. Außerdem hat mich gefreut, dass Bjarne Kraushaar als NBBL-Spieler in seinen zwölf Minuten Einsatzzeit sehr couragiert gespielt hat.“
Björn Harmsen (Science City Jena): „Glückwunsch an Ingo und seine Jungs, sie haben mehr als verdient gewonnen, weil sie mit mehr Energie gespielt haben. Wir waren heute nicht so fokussiert, wie wir uns das gewünscht haben. Wir hatten zwar trotzdem gute Phasen, aber insgesamt waren wir nicht smart genug. Für uns kommt die Pause nun zum richtigen Zeitpunkt.“
GIESSEN 46ers – Science City Jena 84:60 (42:32)
Viertelergebnisse: 25:18, 17:14, 21:22, 21:6
GIESSEN 46ers: Bjarne Kraushaar (4 Punkte), Mahir Agva (2), Dee Davis (11, 7 Assists), Benjamin Lischka (10), Austin Hollins (6), Jamar Abrams (17, 6 Rebounds), Jahenns Manigat (9, 4 Rebounds), John Bryant (25, 14 Rebounds, 4 Assists)
Science City Jena: Martynas Mazeika (2), Maximilian Ugrai (3), Ermen Reyes-Napoles (3), Oliver Clay, Julius Jenkins (13), Sykler Bowlin (18, 6 Assists), Derrick Allen (7), Moritz Schneider, Brandon Spearman (11), Oliver Mackeldanz (3)
Zuschauer: 3.314
Nächstes Spiel: Freitag, 01.12.2017, 19.00 Uhr: ALBA BERLIN – GIESSEN 46ers