Die Vorrunde neigt sich mit Sieben-Meilen-Stiefeln ihrem Ende entgegen. Am kommenden Sonntag, den 12. Dezember um 16.00 Uhr gastieren die Depant GIESSEN 46ers Rackelos bei den Karlsruher Arvato College Wizards. Offiziell ist es der 12. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB-Süd. De Facto ist es das zehnte Spiel der Gießener Jungspunde, während Karlsruhe bereits die elfte Partie der laufenden Saison austrägt. Die Brisanz entsteht durch die tabellarische Nähe der beiden Mannschaften. Mit einem Sieg könnten die Rackelos die Relegationsplätze verlassen.
Die Wizards haben bislang zwei Siege auf ihrem Konto, bei den Gießenern sind es nach dem jüngsten Sieg über Hanau drei. Punktgleich stehen die Mittelhessen mit Hanau auf Rang 9. Der Rückstand aufs Tabellenmittfeld – dort stehen Frankfurt (5.), Haching (6.) und Speyer (7.) ebenfalls punktgleich – beträgt bereits zwei Siege. Hieraus speist sich die Spannung vor dem anstehenden Duell in der Fächerstadt, das auf YouTube (https://www.youtube.com/channel/UC_YPQFDgCPJpE0g5OJwP60g) übertragen wird.
Gleich zu Saisonbeginn konnte Karlsruhe einen Auswärtssieg in Speyer landen. Danach musste man viele Wochen auf das nächste Erfolgserlebnis warten. Schließlich wurde der gordische Knoten gegen den BBC Coburg durchschlagen, bei dem man hauchdünn mit 81:80 gewann. Es war eine hochdramatische Partie, bei der Zaire Thompson mit der Sirene den Sieg festhielt. Bitter nahm sich aus, dass die Wizards danach mehrmals spielfreie Wochenenden hatten. Am Sonntag schließlich gastierte man in Erfurt, wo es in die Verlängerung ging, in der knapp mit 89:92 verloren wurde. Das knappe Ergebnis bei den Löwen, die in der Tabelle immerhin auf Rang vier stehen, lässt aber aufhorchen. Die Rackelos müssen sich auf einen heißen Tanz einstellen.
Der bereits erwähnte Thompson war aus Koblenz gewechselt. In Karlsruhe legt der deutsche Power Forward mit elf Punkten, 4.3 Assists und knapp fünf Rebounds gute Zahlen auf. Ein Aktivposten ist zudem der im November nachverpflichtete US-Amerikaner Thomas Bruce, der sowohl gegen Coburg als auch gegen Erfurt zweistellig scorte. Der 24-Jährige ist auf der Centerposition beheimatet. Von Bruce erwartete sich Headcoach Zoran Seatovic insbesondere eine Stabilisierung der Defensive. Für den Innenspieler ist es die dritte Auslandsstation in Europa, zuvor war er in Slowenien unter Vertrag.
Damit hatte er – gefühlt – bereits mehr unterschiedliche Vereine als Rouven „Der Ewige“ Roessler. Mit Ausnahme eines zweijährigen Intermezzos an der Lahn, das in die Frühphase von Angela Merkels Kanzlerschaft fiel, war Roessler fast ausschließlich bei verschiedenen Karlsruher Vereinen unter Vertrag. Der 41-Jährige steht noch immer über 37 Minuten auf dem Parkett. Seine Statline (19.5 Punkte, 1.9 Assists, 6.1 Rebounds, 1.4 Steals) spricht nach wie vor für sich, wobei vor allem die Reboundstatistik andeutet, dass Roessler nach wie vor dorthin geht wo es wehtut. Seine Quote aus dem Feld ist mit knapp 37% nicht mehr die Beste, dafür fällt Roesslers Dreier mit stabilen 36% allerdings nicht schlechter als zu seinen besten Zeiten. Bei einer derart langen Vita überrascht es nicht, dass der Small-Forward zu Gießener Tagen gemeinsam mit Johannes Lischka auf dem Feld stand.
Zweistellig scort des Weiteren Christoph Rupp. Über zwölf Punkte markiert der Flügelspieler bei einer Einsatzzeit von 35 Minuten. Der 27-Jährige verteilt zudem 3.4 Assists und 5.6 Rebounds pro Einsatz.
Patrick Unger (Headcoach Depant GIESSEN 46ers Rackelos): „Eine Entscheidung über Playoffs oder Playdowns ist noch lange nicht gefallen. Aber wir haben Schritte nach vorne gemacht. Worauf es ankommen wird ist die Tagesform und die Frage, wie sehr wir Karlsruhe unser Spiel aufdrängen können.“