Das nächste schwäbische Wochenende liegt hinter den Mannschaften der ROTH Energie BBA GIESSEN 46ers. Während am Samstag die Regionalliga-Mannschaft in einem Crunchtime-Krimi gegen den MTV Stuttgart verlor, reiste die NBBL am nächsten Morgen nach Ulm und unterlag dem Primus der B-Division. Die JBBL hatte spielfrei und startet erst nächste Woche in die Playdowns, ebenfalls gegen die schwäbischen Young Tigers Tübingen.
Fehlenden Erfahrung in der Crunchtime
1. Regionalliga Südwest: ROTH Energie BBA GIESSEN 46ers – MTV Stuttgart 65:68 (30:29)
Ohne den krankheitsbedingt verhinderten Trainer Ivica Piljanovic übernahm Assistent Tobias Bender das vorletzte Heimspiel der Saison. Dabei musste er auch auf Point Guard Jon Ukaj verzichten.
Tristan Göbel eröffnete für die Gastgeber mit einem Distanztreffer. Donnie Tillman sorgte mit einem Anspiel dafür, dass Finn Döntgens per Dunk das erste Highlight der Partie setzte. Die Schwaben hielten mit einem Dreier von Vaseleios Lampropoulos dagegen, sodass erst ein Fastbreak-Dreier von Orkun Mehmed nach einem Tillman-Steal wieder die Gießener Führung brachte. Der amerikanische Neuzugang sorgte dann auch an der Freiwurflinie für den 16:14-Stand nach dem ersten Viertel.
Die Gießener starteten mit einer offensiven Schwächephase in den zweiten Abschnitt, an der auch eine Bender-Auszeit zunächst nichts änderte. Liga-Topscorer Lampropoulos versenkte zwei schwierige Distanzwürfe und per Fastbreak erhöhte Hugo Mounier auf 21:26. In der Endphase der Halbzeit spielte aber Till Heyne groß auf. Mit drei Dreiern, davon zwei von Donnie Tillman vorbereitet und einen mit dem Ablauf der Wurfuhr, brachte der junge Point Guard sein Team zur Pause mit 30:29 in Führung.
Kapitän Orkun Mehmed eröffnete den zweiten Durchgang mit einem Dreier und Donnie Tillman fügte Inside-Punkte zum 35:31 dazu. Mit zwei Dreipunktespielen eroberten die Schwaben allerdings die Führung zurück und legten leichte Fastbreak-Punkte drauf, sodass sie bis auf 41:51 davonzogen. Mit dem Buzzer zum Ende des dritten Viertels verkürzte Detwan Andrews aber wieder auf 45:51.
Das BBA-Team startete gut in den Schlussabschnitt. Nachdem Donnie Tillman per Dreier den Ausgleich erzielt hatte, fand Tristan Göbel den cuttenden Finn Döntgens, der mit einem Dunk die 55:53-Vorteil besorgte. Vaseleios Lampropoulos hielt allerdings mit einem weit offenen Dreier, einem Fastbreak und einem Vierpunktespiel innerhalb einer Minute dagegen. Aber auch bei den Gastgebern spielte in der Folge ein Spieler auf, Finn Döntgens brachte sein Team mit fünf Punkten zum 63:62 erneut in Front. Durch Layups von Lampropoulos und Tristan Göbel ging es mit 65:64 in die letzte Minute, wo dann Hugo Mounier mit einem Stepback-Wurf aus der Mitteldistanz 17 Sekunden vor dem Ende das 65:66 erzielte. Nach einer Auszeit kamen die Mittelhessen nicht in ihr System und verloren den Ball, sodass das Spiel mit 65:68 endete.
Tobias Bender (Assistenztrainer ROTH Energie BBA GIESSEN 46ers): „Wir haben gegen Stuttgart, einen guten Gegner, heute ein gutes Spiel gemacht. Zum Schluss hat uns mal wieder die Erfahrung gefehlt, das Spiel im letzten Angriff nach Hause zu bringen. Aber man sieht bei den Jungs von Spiel zu Spiel eine Entwicklung.“
ROTH Energie BBA GIESSEN 46ers: Chris Herget (5 Punkte), Detwan Andrews (5), Donnie Tillman (13, 11 Rebounds, 7 Assists), Erik Lindenstruth, Fabian Giebel, Finn Döntgens (15, 8 Rebounds), Orkun Mehmed (8), Till Heyne (12), Tristan Göbel (7), Yahel Hadas
Ausgebremste Playoff-Generalprobe
NBBL: ratiopharm ulm – ROTH Energie BBA GIESSEN 46ers 85:72 (40:30)
Nach einer Vollsperrung kurz vor Ulm kamen die Nachwuchs-46ers erst eine Viertelstunde vor dem Spiel im Orange Campus an und mussten zudem die Reise bereits ohne Jon Ukaj, Christian Mann und Carl Chromik antreten. Dennoch starteten sie wach ins Spiel und hatten nach einem Steal von Chris Herget die 3:0-Führung in der Hand, vergaben aber den Layup und Ulm scorte im Gegenzug. Während die Defensive solide stand, hatte das Team offensiv Probleme gute Abschlüsse zu finden und durch einige Ballverluste setzte sich Ulm im Laufe des ersten Viertels ab. Dreier von David Sann und Till Heyne konnten zwar schlimmeres verhindern, aber nach zehn Minuten stand es dennoch 13:22.
Der zweite Abschnitt begann allerdings mit weiteren Ballverlusten und vergebenen Chancen im Abschluss. Zur Mitte des Viertels sendeten David Sann mit einem energischen Drive und Finn Döntgens mit einem Block allerdings Zeichen für Verbesserungen. Aus dem 14:31 machten die Schützlinge von Headcoach Sherman Lockhart mit schönem Teamplay, wie dem von Finn Döntgens auf den cuttenden Chris Herget, bis zur Halbzeit noch ein 30:40.
Die Gäste kamen nach dem Seitenwechsel weiterhin mit einigen guten Fastbreaks und einem schönen Give-and-Go von Tristan Göbel und Till Heyne aus der Kabine. Eine Ulmer Auszeit brachte die Schwaben aber wieder in die Spur und mit guter Ballbewegung versenkten sie einige Dreier, die ihren Vorsprung vor dem Schlussviertel auf 45:63 erhöhten.
Auch wenn David Sann erneut von Downtown traf, konterte Ulm und streckte die Führung über die Marke von 20 Punkten. Beim 48:69 zog Chris Herget dann aber gut zum Korb und vollendete mit einem Dreipunktespiel. Auch Finn Döntgens traf trotz Foul und Elvin Mehovic erzielte weitere Punkte im Fastbreak. Das Gießener Team arbeitete sich so noch zu einem 72:85-Endergebnis.
Voraussichtlich am 12. März beginnt die Playoff-Serie beim Team Ehingen, die sich in der A-Division als Hauptrundensieger vor Teams wie Bayern München, Ludwigsburg oder Bamberg behaupteten. Ein Wochenende später wird dann das Heimspiel der Best-of-three-Serie in der Osthalle steigen.
Sherman Lockhart (Headcoach ROTH Energie BBA GIESSEN 46ers): „Wir mussten uns erstmal akklimatisieren und die Müdigkeit vom Regio-Spiel loswerden. Dann haben wir im zweiten und vierten Viertel besser als Team zusammengespielt und die Rebounds kontrolliert. Alle haben gespielt, alle haben auf den Korb geworfen und fast alle gepunktet. Das lässt uns mit einem guten Gefühl in die Playoffs gehen.“
ROTH Energie BBA GIESSEN 46ers: Christopher Herget (8), David Sann (11), Detwan Andrews, Elvin Mehovic (2), Erik Lindenstruth (10), Finn Döntgens (11, 9 Rebounds), Lorenz Kohl (7), Niklas Bertram, Till Heyne (10), Tristan Göbel (13, 10 Rebounds)