Eine tolle erste Halbzeit zeigte das NBBL-Team der ROTH Energie BBA GIESSEN 46ers beim Tabellenführer von der Internationalen Basketball-Akademie München. Dennoch unterlagen die Mannen von Sherman Lockhart am Ende mit 55:90. Besser lief es für das JBBL-Team beim Auswärtsspiel in Weinheim. Gegen die Rhein-Neckar Metropolitans gewannen die U16-Spieler ein Kampfspiel mit 64:50.
Verbesserungen reichen gegen starke IBAM nicht
NBBL: Internationalen Basketball-Akademie München – ROTH Energie BBA GIESSEN 46ers 90:55 (36:33)
Nach der langen Anreise nach München starteten die ROTH Energie BBA GIESSEN 46ers furios ins Spiel bei der Internationalen Basketball-Akademie. Mit 24:16 gewannen sie das erste Viertel und zeigten die Dinge, die sie im Training der letzten Woche erarbeitet hatten. Doch die Münchner zeigten ab dem zweiten Viertel ihre Klasse und zogen nach einem knappen Halbzeitstand im dritten Viertel davon. Am Ende gab es beim 55:90 die siebte Niederlage der Saison.
Ohne Finn Döntgens ging die Reise nach München, sodass Sherman Lockhart Carl Chromik, Chris Herget, Tristan Göbel, Hannes Bergmann und Philipp Kreile in die Startformation beorderte. Nach dem 0:2 war die BBA-Starting Five das Team des Viertels. Mit hoher Effektivität aus der Zweierdistanz, alle neun Würfe fanden ihr Ziel, gingen die Mittelhessen voraus. Die Mischung aus Inside- und Outside-Spiel passte und die Spieler fanden die freien Mitspieler. Nach der 11:7-Führung gelang dann sogar ein 9:0-Lauf und auch Center Philipp Kreile versenkte einen Dreier. Mit acht Punkten und zwei Assists war aber Chris Herget der Anführer der Gießener Offensive. Zum Ende des Viertels war es dann vor allem Center Mansour Deng, der mit sieben Punkten die IBAM im Spiel hielt. 24:16 endete eines der besten Viertel der Saison. Auch danach blieb die Führung noch in mittelhessischer Hand, aber sie schmolz etwas mit sinkender Wurfquote. Phil Kreile kam mit zwei Fouls belastet aufs Parkett und musste nach seinem dritten rasch wieder auf die Bank. Doch auch ohne echten Center agierten die Nachwuchs-46ers engagiert am Brett und gewannen das Reboundduell bis zur Halbzeit. Bis zum 28:26 hatte die Führung bestand, ehe die Münchner einen 10:0-Lauf aufs Parkett legten. Doch die Moral in der Lockhart-Truppe stimmte und mit den letzten fünf Punkten der Halbzeit blieben sie zur Pause beim Stand von 33:36 im Spiel.
Doch direkt nach dem Seitenwechsel gab es den Wendepunkt im Spiel. Nachdem Marco Frank keinen seiner vier Dreier in der ersten Halbzeit getroffen hatte, netzte er drei contestete Distanzwürfe in Serie ein und sorgte für ein kleines Polster. Die Akademie-Jungs reagierten auf den Rückstand nicht im gewünschten Format, die Aktionen zum Korb wurden nicht mehr so klar. Dazu fasste auch die IBAM-Verteidigung nochmal zu und zwang ihre Gäste zu sieben Ballverlusten im dritten Viertel. Erst nach 15 Gegenpunkten in Serie kamen sie wieder aufs Scoreboard, dass bei 51:33 schon nicht mehr freundlich aussah. Die Chance, das Spiel noch zu drehen wurde mit aggressiver Verteidigung gesucht, doch die Linie der Schiedsrichter machte einen Strich durch die Rechnung. Mit 61:42 ging es ins Schlussviertel. Auch dort ergaben viele Fouls ein klares Freiwurfplus für die Gastgeber, die insgesamt 35 Würfe hatten, während Gießen nur achtmal an der Linie stand. Die Bürde des Rückstands war zu hoch und so ging das Spiel mit einem weiteren 0:16-Lauf endgültig verloren, ehe die letzten Minuten für den 55:90-Endstand sorgten.
Sherman Lockhart: „Wir haben in der ersten Halbzeit die beste Halbzeit der gesamten Saison bisher gespielt. Wir haben schön als Mannschaft zusammengespielt und den Ball laufen lassen. Die Jungs haben die freien Mitspieler gefunden und dann auch die Würfe gut getroffen. Da hat sich unsere Schwäche hervorgetan, wir haben versucht wieder heranzukommen, aber unter Druck falsche Entscheidungen getroffen. Außerdem mussten wir druckvoll verteidigen, um den Rückstand aufzuholen, aber das endete zu oft mit einem Foul. Kommunikation mit den Schiedsrichtern über ihre Linie war leider kaum möglich. Das war aber nicht mehr spielentscheidend. Wir stehen wieder mit leeren Händen vor einer langen Rückfahrt und müssen lernen, dass das Spiel nicht nur 20 Minuten geht, sondern müssen nochmal 20 konstante Minuten draufpacken. Dennoch bin ich sehr zufrieden mit der ersten Halbzeit gegen einen starken Gegner.“
ROTH Energie BBA GIESSEN 46ers: Philipp Kreile (9 Punkte, 1 Dreier), David Sann, Lorenz Klippel, Detwan Andrews (2), Carl Cromik (6, 3 Steals), Vincent Sucke (2), Tristan Göbel (13, 8 Rebounds), Erik Lindenstruth, Lorenz Kohl (5), Hannes Bergmann (6), Lennox Burghard (4), Christopher Herget (8, 5 Assists)
JBBL holt Kampfsieg in Weinheim
JBBL: Rhein-Neckar Metropolitans – ROTH Energie BBA GIESSEN 46ers 50:64 (29:31)
Auch ihr zweites Relegationsspiel gewinnt die JBBL der ROTH Energie BBA GIESSEN 46ers dank einer guten Defensive. Beim 64:50 gegen die Rhein-Neckar Metropolitans ging es hart zur Sache. Während Christian Mann als Topscorer fungierte, war es aber die starke Defensive um Ben Klingelhöfer, die den Topscorer der Gastgeber aus dem Spiel nahm und erneut nicht mehr als 50 Punkte zuließ.
Da Marcus Krapp verhindert war, übernahmen Manuel Grün und Jan Schneider das Coaching in Weinheim. Ohne den verletzten Roman Keilmann und die schon länger ausfallenden Spieler waren zehn Spieler mit an die hessisch-baden württembergische Grenze gereist. Dabei war es vor allem einer der beiden echten Big Men, die in der Anfangsphase für Gießen punkteten. Nach zwei schnellen Dreiern von den Metropolitans-Topscorern Chris Becht und Koray Kocak lagen die Gäste allerdings das erste Viertel über im Hintertreffen. Einige Ballverluste gegen die tief stehende Verteidigung machten ihnen das Leben schwer. Jasper Hegele und Ben Klingelhöfer sorgten vor der Viertelpause zwar noch für jeweils zwei Punkte, doch es blieb beim 12:20 nach zehn Minuten. Doch mit Beginn des zweiten Durchgangs war Elvin Mehovic hellwach und sorgte mit sechs Punkten unter anderem für den 22:22-Ausgleich. Aber nicht nur offensiv kam Leben ins BBA-Spiel, defensiv kümmerte sich Ben Klingelhöfer um Koray Kocak und so kam der Metropolitans-Kapitän nach sieben Punkten in den ersten sieben Minuten, nur noch auf vier weitere. Viele Körbe fielen im zweiten Viertel nicht, nach dem Ausgleich wechselten sich beide Teams allerdings zunächst ab. Ein kleiner Zwischenspurt der BBA durch Till Heyne, Ben Klingelhöfer und Max Brodt sorgte aber für die knappe 31:29-Halbzeitführung.
Ein Offensivspektakel wurde auch das dritte Viertel nicht. Über vier Minuten waren gespielt als Till Heyne von der Freiwurflinie das 34:31 erzielte. Gemeinsam mit Peja Strobl und Christian Mann legte der Kapitän aber nach und so stand es zwei Minuten später 42:31. Nach der Verletzung von Max Brodt blieb mit Christian Mann nur ein echter großer Spieler bei der BBA übrig, der kurz zuvor sein viertes Foul kassiert hatte. Ein kurzes Aufbäumen der beiden Führungsspieler der Gastgeber verkürzte nochmal auf 42:37, doch erneut konterten Elvin Mehovic und Jasper Hegele die Bemühungen. Bis zum Ende des Viertels bauten sie den Vorsprung wieder auf 50:41 aus. Offensiv gelang der Start ins Schlussviertel nicht, drei Minuten lang fiel kein eigener Korb. Aber Jan Schneider und Manuel Grün konnten sich auf die Verteidigung ihrer Jungs verlassen, die nur das 50:45 zuließen. Christian Mann, der zum Topscorer avancierte, traf für zwei und leitete den 12:0-Endspurt ein. Beim 62:45 war das Spiel vor den letzten beiden Minuten entschieden und mit 64:50 gab es den vierten Sieg für die Relegationsphase. Vor dem Duell gegen die punktgleichen Verfolger aus Würzburg liegen die ROTH Energie BBA GIESSEN 46ers weiter auf dem zweiten Platz der Gruppe 3.
Jan Schneider: „Wir haben das Spiel über die Defensive gewonnen. Es war ein ekliges Kampfspiel, das nicht schön anzusehen war. Defensiv haben wir an die gute Leistung gegen Hanau angeknüpft, offensiv hatten wir aber immer wieder Probleme gegen die tiefe Verteidigung. Wir hatten durch viele angeschlagene Spieler keine gute Trainingswoche, unter den Umständen sind wir sehr froh über den Sieg!“
ROTH Energie BBA GIESSEN 46ers: Peja Strobl (7 Punkte), Elvin Mehovic (10, 5/6 aus dem Feld), Till Heyne (12), Jasper Hegele (8), Ole Thormeier, Gabriel Noyal (2), Laurin Immisch, Max Brodt (4), Ben Klingelhöfer (5), Christian Mann (16, 10 Rebounds, 7/7 Zweier)