Schwache Vorstellung: 46ers verlieren 80:89

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Die kleine Heimsiegesserie der GIESSEN 46ers ist gerissen. Nachdem sie zu Hause zuletzt dreimal in Folge siegreich vom Feld gegangen waren, verloren die 46ers am Samstagabend in der Sporthalle Ost gegen die digibu Baskets aus Paderborn mit 80:89 (37:42). Vor 3280 Zuschauern zeigten die 46ers eine ihrer schwächsten Leistungen im bisherigen Saisonverlauf.

Gegen das ohne den verhinderten Center Greg Jenkins angereiste Team aus Ostwestfalen investierten die 46ers vom Sprungball weg zu wenig in die Verteidigung des eigenen Korbes. Und im Angriff konnte die abgesehen von den Langzeitverletzten Tory Walker und Obie Trotter in Bestbesetzung angetretene Mannschaft von Interims-Headcoach Gerald Wasshuber nicht an die Leistung vom letzten Spiel in Oldenburg anknüpfen. Zwar waren die 46ers das ein oder andere Mal mit dem Versuch erfolgreich, das Fehlen von Jenkins auszunutzen und in der gegnerischen Zone zu punkten, doch über das gesamte Spiel hinweg ließen die 46ers-Akteure in der Nahdistanz zu oft die nötige Konsequenz und die letzte Konzentration vermissen – am Ende stand für das Gießener Team lediglich eine 51-prozentige Trefferquote aus der Nahdistanz (23 von 45) zu Buche.

Shawan Robinson zieht energisch zum Korb und erzielt den 37:42-HalbzeitstandUmso ärgerlicher, dass den 46ers in der ersten Hälfte auch von den Außenpositionen kaum etwas gelang. Zur Pause wurde eine Wurfausbeute von 0 von 4 aus der Mitteldistanz und 1 von 6 aus der Dreipunktdistanz notiert. Nach dem 16:16 (9.) ließen die Gastgeber die Baskets um den stark aufspielenden Guard Malik Moore (13 Punkte und 5 Rebounds in Hälfte eins) erstmals etwas deutlicher wegziehen (18:25/12.). In den folgenden Minuten schienen die 46ers dann endlich besser in die Partie hinein zu finden. Shawan Robinson traf den ersten Dreier und verkürzte auf 23:25 (13.). Das Aushelfen in der Verteidigung ließ zwar auch weiterhin stark zu wünschen übrig, was vor allem Gästecenter Marius Nolte dazu nutzen konnte, um bis zur Pause 12 Punkte zu sammeln, doch da die 46ers nun mit etwas mehr Intensität zu Werke gingen und darüber hinaus ihre zahlreichen Freiwurfversuche vor der Pause ziemlich hochprozentig (77 Prozent, 14 von 18) ausnutzten, stand nach den ersten Heimpunkten von Seamus Boxley eine 34:33-Führung für das Bundesliga-Urgestein aus Mittelhessen zu Buche (16.).

Der Höhenflug des Gießener Teams war damit aber auch schon wieder beendet. Im Angriff klappte bis zur Pause so gut wie gar nichts mehr, und auf der Gegenseite ließ man einfache Fastbreakpunkte der Gäste zu, die kurz vor der Halbzeitsirene wiederum mit sieben Zählern (35:42) vorne lagen, ehe Shawan Robinson mit einem energischen Zieher für den 37:42-Halbzeitstand sorgte.

Corey Rouse sorgt per Dunking für das 48:52Zu Beginn des zweiten Durchgangs setzte zunächst Paderborn durch Dreier von Moore und Esterkamp zwei Ausrufezeichen (39:48/22.). Die 46ers zeigten sich davon aber unbeeindruckt und ließen einen 7:0-Lauf zum 46:48 folgen. Zwar schaffte man es weiterhin nicht, den überragenden Moore aus dem Spiel zu nehmen (48:55, Moore-Dreier/25.), doch da in der Verteidigung deutlich mehr geackert wurde als in der ersten Hälfte, blieben die 46ers im Spiel (52:55, Boxley-Fastbreak/27.). Die Führung schien nun nur noch eine Frage der Zeit zu sein, doch zwei unnötige Ballverluste von Patrick Sparks und ein missglücktes Alley-Oop-Zusammspiel von Sparks und Corey Rouse führten dazu, dass das Momentum wieder zugunsten der Gäste kippte, die durch einen Dreier von Alhaji Mohammed und ein Drei-Punkt-Spiel von Tim Black in der letzten Viertelpause mit 63:55 führten.

Als Paderborn diesen Vorsprung zu Beginn des letzten Spielabschnitts gar auf 69:55 ausbauen konnte (33.), schien die Partie gelaufen zu sein, doch nach der Auszeit von Gerald Wasshuber schaffte die 46ers-Truppe eingeleitet von einem Roessler-Dreier ein kaum noch für möglich gehaltenes Comeback. Ed Nelson steuerte im letzten Viertel acht Punkte zur Aufholjagd bei.Vor allem Ed Nelson war nun unter dem Paderborner Brett von Gegenspieler Marius Nolte nicht mehr zu bremsen. Mit zwei Drei-Punkt-Spielen sorgte der Center für den 69:71-Anschluss (36.), im Gegenzug zog er ein Offensivfoul des zum Korb ziehenden Malik Moore. Gerrit Terdenge legte wenig später trotz starker Bedrängnis am Brett zum 71:71 ab (37.). Nachdem Nelson erneut im Duell mit Nolte das 73:73 erzielt hatte (38.), kam die große Zeit des 1,79m kleinen Tim Black. Der Aufbauspieler der Baskets zog zunächst das fünfte Foul von Patrick Sparks, traf daraufhin sicher die fälligen zwei Freiwürfe (73:75) und sorgte nach erfolglosen Abschlüssen von Rouven Roessler und Ed Nelson sowie einem Freiwurftreffer von Teamkollege Moore rund eineinviertel Minuten vor dem Ende mit einem mutigen, aber erfolgreichen Dreierversuch aus knapp sieben Metern für das vorentscheidende 79:73. Nach dem folgenden Roessler-Fehlwurf setzten die 46ers auf schnelle Fouls, doch die digibu Baskets ließen nichts mehr anbrennen und schaukelten den zweiten Saisonsieg an der Freiwurflinie nach Hause.

Punkteverteilung:

GIESSEN 46ers: Umeh (9), Terdenge (8), Robinson (7), Rouse (8), Sparks (0), Nelson (23), Roessler (19), Boxley (6), Hartenstein (0).
digibu Baskets: Edwin (2), Moore (26), Black (20), Mohammed (11), Hackenesch (0), Nolte (12), Esterkamp (7), McDaniel (0), Peavy (11).

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Stimmen zum Spiel:

Gerald Wasshuber (Interims-Headcoach GIESSEN 46ers): „Wir sind leider zu spät erwacht. Normalerweise spielen wir immer mit mehr Energie, wenn wir aus der Kabine kommen, aber heute war das nicht der Fall, schon in den ersten drei Spielzügen hat überhaupt nichts funktioniert. Wir sind ständig einem Rückstand hinterher gelaufen und haben unseren Gameplan nicht so umgesetzt, wie wir uns das vorgenommen hatten. In der Halbzeit haben wir das besprochen und wollten die Fehler abstellen, um das Spiel zu unseren Gunsten zu drehen. Aber das dritte Viertel war dann aus unserer Sicht auch nicht gut. Fünf Minuten guter Basketball sind in dieser Liga einfach nicht genug, um ein Spiel zu gewinnen. Nachdem wir dann im letzten Viertel bei minus 14 endlich die Defense gespielt haben, die ich mir vorstelle, die Penetrationen der Paderborner gestoppt, sie zu schwierigen Würfen von außen gezwungen haben und endlich ins Laufen gekommen sind, hat dann am Schluss auch ein wenig die Kraft gefehlt, das Spiel noch zu unseren Gunsten drehen zu können.

Wir machen in jedem Spiel 80 Punkte. Egal wie. Heute haben wir schlecht von außen und in der Zone geworfen. Auch aufgrund dessen, dass Paderborn richtig gut verteidigt hat und uns kaum einmal freie Würfe gegeben hat. Wir müssen uns aber noch viel, viel mehr auf unsere Verteidigungsarbeit konzentrieren. Da passieren uns einfach noch zu viele einfache Fehler, die wir auf diesem Niveau nicht machen sollten und da müssen wir gezielt daran arbeiten. Dem Gegner müssen wir es viel schwerer machen, gegen uns zu scoren. Das ist der Schlüssel.“

Douglas Spradley (Cheftrainer digibu Baskets): „Wir haben heute eine richtige Mannschaftsleistung gezeigt und auch endlich mal von Beginn an ins Spiel gefunden. Bis jetzt war das für uns immer ein bisschen schwierig gewesen, in der ersten Halbzeit die Beine zu bewegen. Heute waren wir von der ersten Minute an bereit und haben ein gutes Spiel geliefert. Der Dreier von Tim Black zum 79:73 war spielentscheidend. Er übernimmt diese Verantwortung in jedem Spiel und (klopft dreimal auf Holz) bis jetzt hat das gut geklappt. Ich freue mich auch über die gute Leistung von Malik Moore. Er war verletzt und hat jetzt wieder seinen Rhytmus gefunden. Es war wichtig, dass wir endlich wieder einmal komplett trainieren konnten.“

Rouven Roessler (Forward GIESSEN 46ers): „Nach dem Oldenburg-Spiel haben wir wohl gedacht, dass es leicht wäre, dieses Spiel zu gewinnen. Nun sind wir auf den Boden zurückgekommen und müssen weiter an uns arbeiten.“

Ed Nelson (Center GIESSEN 46ers): „Ich denke, dass wir nur sechs oder sieben Minuten lang guten Basketball gespielt haben. Wir haben einfach zu lange gewartet, bis wir angefangen haben zu spielen. Und dann war es einfach zu spät. Man kann ein Spiel nur gewinnen, wenn man auch 40 Minuten lang Einsatz zeigt.“

Patrick Sparks (Guard GIESSEN 46ers): „Heute Abend haben wir keinen Mannschaftsbasketball gezeigt. Sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung haben wir nicht miteinander gespielt. Daran müssen wir unbedingt arbeiten.“

Seamus Boxley (Forward GIESSEN 46ers): „Die Atmosphäre in der Halle ist einmalig. Die Fans sind toll und haben mich super empfangen. Leider haben wir heute Abend verloren. Paderborn war am heutigen Abend einfach besser.“

Gerrit Terdenge (Forward/Center GIESSEN 46ers): „Schlüsselfaktor des Spiels war die erste Halbzeit. Wir haben zugelassen, dass Paderborn ins Spiel kam und einfache Punkte machen konnte. Das hat ihnen Selbstvertrauen gegeben. Und wenn eine Mannschaft erst einmal Selbstvertrauen getankt hat, dann ist sie nur noch schwer zu stoppen. Wir haben sehr unstrukturiert gespielt, die Systeme nur kurz angerissen und dann zu schnell abgeschlossen. Ein Manko war heute sicherlich auch unsere Verteidigung. Wenn die Aufbauspieler zum Korb ziehen, dann müssen die anderen einfach aushelfen. Das Teamplay hat einfach heute gefehlt.“

Bilder: Mediashots Werbefotografie.





 

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