(Foto: Thore Bischoff)

Selbstbewusst an die Elbe

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Mit den Dresden Titans wartet abermals ein heißer Playoff-Kandidat auf die JobStairs GIESSEN 46ers

96:94 – 89:72 – 89:76: Geht es nach den JobStairs GIESSEN 46ers, so können die Ergebnisse des 3:0-Sweeps Anfang Mai dieses Jahres im Playoff-Viertelfinale gerne ihre Fortsetzung finden. Aber: Der Ligabetrieb ist ein anderer. Und in dem gab es für die Männer von Cheftrainer Branislav Ignjatovic am vierten Spieltag der Saison 2022/23 bei den Dresden Titans eine verdiente 87:90-Niederlage.

„Die ist vergessen, für uns heißt es nach vorne schauen“, ist der 57-Jährige nicht abergläubig, obwohl in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA am Samstag (18 Uhr) an der Elbe abermals Durchgang vier auf dem Plan steht. Besser gesagt: In der Stadt von Zwinger, Semperoper und Frauenkirche treffen der Siebte auf den Achten, also zwei Mannschaften, die mit jeweils zwei Siegen und einer Niederlage zufriedenstellend in die neue Runde gestartet sind und ihre Ambitionen, wie schon im Vorjahr zum Kreis der besten Acht gehören zu wollen, untermauerten.

„Dresden ist ein klarer Playoff-Kandidat. Sie haben sich richtig gut verstärkt“, weiß „Frenki“ Ignjatovic, dass die Busfahrt in die sächsische Metropole alles andere als ein Betriebsausflug werden wird. „Mit dem brandgefährlichen Grayson Murphy haben sie einen überragenden Pointguard dazubekommen“, war der 46ers-Coach etwas überrascht, dass sich der letztjährige Hagener Regisseur für einen Wechsel nach Dresden entschied.

Da auch der von Gießen umworbene Center Till Isemann (Trier) und der australische Pointguard Koen Sapwell (Southern Districts Spartans) zu den „Elbriesen“ gegangen sind, verfügt der erst 29-jährige Cheftrainer Fabian Strauß in seinem vierten Jahr in der rund 3000 Besucher fassenden Margon-Arena über ein Team, das sich sehen lassen kann. US-Shooting-Guard Grant Teichmann ist ebenso geblieben wie der kanadische Power Forward Tanner Graham, Center Georg Voigtmann sowie die weiteren deutschen Stützen Daniel Kirchner, Arne Wendler, Linus Briesemeister, Lucien Schmikale und Sebastian Heck.

Das aktuell zweiteffektivste Team der Liga verfügt über die drittbeste Wurfquote, was die Artland Dragons beim 68:84-Saisonstart gegen Dresden als auch die SparkassenStars Bochum, die an der Elbe mit 84:106 aus der Halle gefegt wurden, leidvoll erfahren mussten. Dass die Titans schließlich vor einer Woche bei den PS Karlsruhe LIONS nach 19 Turnovers 86:91 verloren, glich unter dem Strich einer Sensation, lagen die Männer von Coach Fabian Strauß doch elf Minuten vor dem Ende noch mit 20 Punkten in Führung, ehe sie im Schlussabschnitt mit 11:31 den Faden verloren.

„Wir müssen ihre schnellen Angriffe kontrollieren und aufpassen, dass sie nicht gleich in den ersten zehn Sekunden abschließen“, hofft „Frenki“ Ignjatovic auf eine ähnlich starke Defense seiner Männer wie am Mittwoch beim 74:63 gegen die EPG Baskets Koblenz, die nach der Pause nur noch 29 Zähler zustande brachten. Der Serbe weiß aber auch, dass „uns auswärts 74 Punkte bei immerhin 70 Abschlüssen nicht reichen werden“, war der Gießener Übungsleiter wenig angetan von den Wurfquoten der Seinen, die beispielsweise bei Luis Figge (33 Prozent), Jonathan Maier (38 Prozent) oder dem nach dem Koblenz-Match über Oberschenkel-Probleme klagenden Duane Wilson (39 Prozent) noch Luft nach oben verrieten.

„Wir haben letzte Saison vier von fünf Partien gegen Dresden zu unseren Gunsten entschieden“, weiß „Frenki“ Ignjatovic zwar, dass niemand als Favorit zu den Dresden Titans reist, dass sich sein Team aber auch nicht verstecken muss. Der 3:0-Sweep aus dem letzten Playoff-Viertelfinale hat den 46ers Selbstbewusstsein verliehen.

Dresdens Trainer Fabian Strauß über die 46ers:

„Die Gießener haben natürlich durch die Tour nach Chemnitz und durch das Spiel gegen Koblenz etwas schwerere Beine als wir. Aber Basketball und Sport im Allgemeinen ist zu 90 Prozent eine mentale Sache. Deshalb hat das am Samstag, sobald der Ball hochfliegt, nichts mehr zu bedeuten.“

 

20.10.23

 

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