Den Startschuss des 27. Spieltags gestalteten die GIESSEN 46ers in der ersten Halbzeit durch variables Spiel und starken Wurfquoten aus dem Feld und führten verdient mit 64:45. Doch auf die starke erste Hälfte folgten bissige und entschlossene Basketball Löwen Braunschweig in der zweiten Halbzeit. Sie behielten in der heißen Phase die Nerven und das Momentum auf ihrer Seite, sodass sie am Ende mit 105:101 den Sieg einstreichen konnten. Das spannend erwartete Center-Duell zwischen John Bryant und Scott Eatherton sollte den hohen Erwartungen gerecht werden: Während Eatherton 25 Punkte, 12 Rebounds und sechs Assists für sich verbuchte, war Bryant auf der anderen Seite mit 28 Punkten, neun Rebounds und vier Assists bester Scorer seiner Farben.
Im Spiel des Tabellenneunten gegen den Zwölften standen zunächst folgendes Quintett für die GIESSEN 46ers im Vordergrund: Jared Jordan, Brandon Thomas, Alen Pjanic, Benjamin Lischka und Kapitän John Bryant. Auf der Gegenseite nominierte Coach Steven Clauss Topscorer DeAndre Lansdowne, Joe Rahon, Brayon Blake, Christian Sengfelder und Scott Eatherton in die Startformation.
Die Gießener Starting Five um Youngster Pjanic, der erstmals von Beginn an ran dürfte, erwischte einen verhalten Start in die Partie und lag nach einer Minute mit 4:0 im Rückstand. Erst Bryant löste die kleine anfängliche Blockade mit zwei Korblegern zum 4:4 (2.). Es entwickelte sich in der Frühphase der Begegnung ein Spiel unter dem Korb, den die Mittelhessen mit wiederum Bryant und Lischka zum 8:6 (4.) erfolgreich gestalteten. Nach vier gespielten Minuten war es Braunschweig-Center Eatherton, der von Downtown erfolgsbringend abschloss. Im Gegenzug war der gewohnte Rhythmus der 46ers zu sehen, die geschickt in die Zone eindrangen und mit Lischkas Layup Punkte erzielten (5.). Doch die Hausherren waren über ihren Big Man Eatherton gewinnbringend unterwegs, der mit neun Zählern schon schnell ein heißes Händchen gefunden hatte (13:12, 5.). Diesen Lauf nahm der eingewechselte Thomas Klepeisz auf und versenkte von jenseits des Perimeters. Aber Gießen konterte direkt von der Dreierlinie, an welcher Brandon Thomas seinen 400. Karriere-Dreier markierte (17:18, 7.). Den Offensiv-Rhythmus hatten die Mannschaften schnell gefunden, doch auch in der Defense waren die Mittelhessen präsent. Schnelle Hände und ein Block von Youngster Alen Pjanic führten zum Gießener Ballgewinn mit anschließenden Punkten von Larry Gordon und John Bryant (24:20, 8.). Aber die Hausherren zeigten sich bissig und verwandelten einen Dreier von Dennis Nawrocki zum 23:24-Anschluss (9.). Das enge Viertel endete nicht nur mit zehn Zählern von Bryant, sondern dank einem gutaufgelegten Pjanic mit 30:25 für die 46ers.
Auch das zweite Viertel begannen die Mittelhessen mit Schwung. Nach Anspiel von Gordon zeichnete sich Mahir Agva als Distanzschütze aus. Bell setzte dem sogar zwei Dreier in Folge drauf, sodass ein 9:0-Run der Gießener entstand, den die Braunschweiger mit einer Auszeit beantworteten (39:25, 12.). Doch das mittelhessische Feuer war damit noch nicht erstickt, denn Agva sorgte per Layup für weiteren Output zum 41:25 (13.). Die 46ers wirkten in dieser Phase gedankenschneller und forcierten Fehler, die sie offensiv durch Bell und Agva nutzten (44:29, 24.). Während Lansdowne für die Löwen dreifach punktete, waren auf der Gegenseite Gordon und Bell treffsicher (51:37, 16.). Nachdem die Gießener ein Timeout nahmen, waren die sie nach Assist von Jordan durch Bryant dreifach erfolgreich. Jordan und wiederum Bryant aus der Distanz zogen den Gießener Kreisel weiter auf (59:39, 17.). Lansdowne reagierte auf seine Weise und trug vier weitere Zähler auf das Konto seiner Farben ein, bis Lischka und Jordan mit einem And-One auf 64:45 (19.) stellten, was gleichzeitig das Halbzeitergebnis bedeutete.
Der 46ers-Cheftrainer Ingo Freyer brachte exakt dieselbe Starting Five auf das Parkett wie zu Beginn der Partie. Diese löste ihre Aufgabe in der ersten Angriffssequenz hervorragend – Bryant spielte nach außen zu Pjanic, der seinen Dreier erfolgreich versenkte (67:45, 21.). Blake sorgte für die ersten vier Zähler auf Seiten der Hausherren und startete gemeinsam mit Rahon die Aufholjagd (51:67, 24.). Während die Gießener Offensive Sand im Getriebe hatte, fand Braunschweig den Weg zum Korb, den Eatherton erfolgreich attackierte (53:67, 25.). Erst der unermüdliche Bryant verhalf seinen Farben zu Punkten, die aber Klepeisz und Lansdowne konterten (57:69, 26.). Freyer nahm die fällige Auszeit. Die Löwen waren jedoch weiter im Flow und verkürzten durch Klepeisz Vierpunktespiel auf 61:70 (26.). Während zwei Angriffsintervalle ins Leere liefen, war Bell nach Pass von Jordan mit einem Distanzwurf erfolgreich (73:61, 27.). Intensiv ging es zur Sache und die Gießener mussten ihrer überschrittenen Foulgrenze Tribut zollen. Immer wieder kamen Blake und Co. zu einfachen Punkten von der Linie. Die Mittelhessen verhalfen sich nur gelegentlich durch ihr Passspiel an die Linie, was zu einem knappen 78:73-Viertelausklang führte.
Das Schlussviertel begann kämpferisch und die Teams schlossen die Türen in der Defense. Erst Lansdwone fand den Schlüssel, passte auf Hines, der unter dem Korb einlegte (75:78, 32.). Die Gießener Auszeit ließ nicht lang auf sich warten. Nach diesem Break waren die 46ers wieder zielsicherer unterwegs und fanden über Pjanic, Lischka und Bell wieder den Weg in die Reuse (82:77, 33.). Es blieb weiter eine enge Kiste – Rahon und Eatherton wiederlegten Bryant und Lischkas krachenden Dunking (86:81, 34.). Während Braunschweig mit Lansdownes Korbleger für Punkte sorgte, machte sich Lischka die überschrittene Foulgrenze der Gastgeber zu Nutze (87:83, 35.). In die Crunchtime kamen die Braunschweiger mit vier erfolgreichen Freiwürfen in Folge perfekt hinein (89:90, 36.). Während Lansdowne mit seinen Punkten 20 und 21 den zwischenzeitlichen 91:91-Ausgleich besorgte, war es auch der Spielmacher, der mit seinem vierten Foul Bell an die Freiwurflinie schickte. Der US-Amerikaner behielt die Nerven und löste die Aufgabe zum 93:91 (37.). Es sollte ein Hauen und Stechen in der Schlussphase werden. Immer wieder wechselte die Führung, welche Sengfelder und Eatherton dann auf vier Punkte zum 101:97 (38.) für ihre Farben stellten. Doch die 46ers gaben sich nicht auf, erzielten ihrerseits vier Zähler durch Thomas und Bryant zum 101:101. Die Schlusssekunden sollten jedoch auch an diesem Abend nicht für die Mittelhessen sprechen und so unterlag man mit 101:105.
Am Sonntag, den 14. April geht es für den Traditionsclub mit einem Heimspiel weiter. In der Sporthalle Gießen-Ost empfangen die 46ers um 18.00 Uhr die MHP RIESEN Ludwigsburg. Eintrittskarten gibt es online im Ticketshop oder an allen bekannten Vorverkaufsstellen.
Ingo Freyer (Cheftrainer GIESSEN 46ers): „Wir haben das Spiel verloren, weil wir nicht genug Defense-Rebounds geholt haben. Die Offensivrebounds, die sich Braunschweig geholt hat, haben natürlich dann dazu beigetragen, dass sie so viel Scoren konnten. Auf der anderen Seite haben wir wieder die Freiwürfe in den entscheidenden Phasen liegen gelassen – genau wie in den letzten Spielen. Ich weiß, dass meine Mannschaft nicht athletisch ist und trotzdem bin ich dafür verantwortlich, wie ich die Mannschaft zusammengestellt habe. Ich dachte, im Vergleich zum letzten Jahr wären wir erfahrener geworden, sodass wir auch am Ende genau diese Würfe treffen. Das sind die Situationen, warum wir die letzten Spiele verloren haben. Auch da übernehme ich die volle Verantwortung, denn ich habe das Team zusammengestellt.“
Steven Clauss (Cheftrainer Basketball Löwen Braunschweig): „Wir haben in der ersten Hälfte eine überragende Gießener Mannschaft gesehen. Wenn man die Trefferquote und die Spielweise anschaut, haben sie uns gezeigt, warum sie so gefährlich und so eine gute Mannschaft sind. Wir haben es in der ersten Hälfte nicht geschafft, aggressiv genug zu verteidigen und wir wussten, dass wir das besser können. An der Stelle muss man unserem Athletiktrainer ein großes Kompliment machen, denn in der zweiten Halbzeit haben wir gezeigt, wie fit wir sind und dass wir Gas geben können. Kompliment auch an die Spieler, die in der Halbzeitpause gemeinsam entschieden haben, dass das Spiel noch nicht vorbei ist. Das haben wir dann auf tolle Weise gemacht und ich bin stolz auf die Jungs.“
Basketball Löwen Braunschweig – GIESSEN 46ers 101:105 (45:64)
Viertelergebnisse: 25:30, 20:34, 27:14, 32:23
Basketball Löwen Braunschweig: Dennis Nawrocki (3 Punkte), Brayon Blake (9), Luis Figge, DeAndre Lansdowne (23), Thomas Klepeisz (9), Christian Sengfelder (3) Dejan Kovacevic (4), Shaquille Hines (13) Joe Rahon (14), Moritz Hübner, Scott Eatherton (25, 12 Rebounds), Lars Lagerpusch (2)
GIESSEN 46ers: Siyani Chambers (2), Bjarne Kraushaar, Mahir Agva (12), Alen Pjanic (8, 3 Blocks), Max Landis, Tim Uhlemann, Leon Okpara, Benjamin Lischka (11), Larry Gordon (8, 7 Rebounds), Jared Jordan (5, 7 Assists), David Bell (19), John Bryant (28, 9, 4 Assists)
Zuschauer: 3.011
Nächstes Spiel: So., 14.04.2019, 18:00 Uhr: GIESSEN 46ers – MHP RIESEN Ludwigsburg