(Foto: Richard Stephan - der Stadtfotograf)

Starke Teamleistung bei Offensivspektakel – GIESSEN 46ers triumphieren beim 107:96-Sieg über medi bayreuth

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Es war das erhoffte angriffsbetonte Match mit dem günstigeren Ausgang für die GIESSEN 46ers. 3.468 Zuschauer in der Sporthalle Gießen-Ost verfolgten ein absolut hochklassigen Duell zweier Teams auf Augenhöhe, bei dem die GIESSEN 46ers einen verdienten 107:96-Erfolg über medi bayreuth einfahren konnten und weiterhin im Geschäft um die Playoff-Plätze verbleiben. Erfolgsgarant der erneut starken Teamleistung war wieder John Bryant (Double-Double mit 24 Punkten und 15 Rebounds), neben dem auch Jamar Abrams (21 Punkte), Austin Hollins (16 Punkte), Dee Davis (14 Punkte), Mahir Agva (13 Punkte) und Jeril Taylor (10 Punkte) zweistellig für die Freyer-Truppe punkteten. Topscorer der Partie war Gästespieler Gabe York (27 Punkte), der neben Assem Marei (17 Punkte, 7 Rebounds) bis zur letzten Minute den Puls der Partie hochhielt.

Nur zwei Tage nach dem siegreichen Hessenderby in Frankfurt standen die 46ers bereits dem nächsten in der Tabelle besser platzierten Gegner gegenüber. Der Champions League-Teilnehmer und BBL-Tabellenfünfte medi bayreuth ging aufgrund einer Niederlagenserie von zwei Spielen und dem Ausfall von Nationalspieler Bastian Doreth mit einer gedämpften Stimmung ins Spiel. Ganz anders waren die Emotionen bei den Verantwortlichen der GIESSEN 46ers. Eine Siegesserie von zwei Spielen im Rücken und den kompletten Kader zur Verfügung stehend, konnte das Team von Ingo Freyer gegen den fränkischen Favoriten mit gesundem Selbstbewusstsein auftreten.

Mit Dee Davis, Max Landis, Jamar Abrams, Mahir Agva sowie John Bryant begann Freyer die Partie gegen Gäste, die sich von Beginn an offensivstark präsentierten und die Anfangsphase mit 5:10 (4.) für sich entschieden. Punkte von Abrams und Agva hielten die 46ers in Schlagdistanz. Captain John Bryant holte erst sein Dreipunktespiel, legte dann mit zwei Freiwürfen zum 10:12 (5.) nach. Beide Teams gingen konzentriert ans Werk, Davis holte per Dreier die zwischenzeitige Führung (13:12), doch auch Bayreuth blieb unter der Leitung von Andreas Seiferth sicher beim Abschluss (15:18, 7.). Austin Hollins und Benjamin Lischka kamen von der Bank und sorgten direkt dafür, dass Gästecoach Raoul Korner in der 8. Minute seine erste Timeout nehmen musste – die 46ers führten mit 20:18. Es entwickelte sich in der Folge eine spannende offensive Phase, in der beide Teams weiter punkteten, die Mittelhessen durch Treffer von Davis, Lischka und Taylor aber die Nase vorn behielten. Ein äußerst attraktives erstes Viertel endete mit 30:24.

Den besseren Start in die zweiten zehn Minuten fanden nun aber die Gäste aus Bayern, die durch starke Aktionen von Shooting Guard Gabe York und Power Forward Assem Marei mit einem 2:8-Run den Vorsprung der 46ers egalisieren konnten. Erst Austin Hollins setzte per Distanzwurf etwas dagegen und unterbrach die kurzzeitige Dominanz der Korner-Truppe (35:32, 13.). Abrams legte von der Freiwurflinie nach, nachdem er unsanft beim Dunking-Versuch abgeräumt wurde (37:32.14.). Die Partie blieb weiterhin auf hohem Niveau und sah nun auch wieder mehr erfolgreiche Abschlüsse der Bayreuther. Doch Mahir Agva, der gerade erst einen 46ers-Vertrag auch für die nächste Spielzeit unterschrieben hatte, ließ seinen Gegenspieler erst per Fakeshot ins Leere springen, schloss dann souverän per Hookshot ab (39:36, 16.). Der Spieler der folgenden Minuten war jetzt Davis: Er assistierte erst für Taylors Dreier und Agvas Layup, versenkte dann selbst seinen Fernschuss zum 47:41 gegen weiterhin aktive Gäste, die sich wehrten und das Spiel jederzeit offen hielten. Agva übernahm ebenfalls immer mehr Verantwortung: Sieben weitere Punkte gingen auf sein Konto, womit er maßgeblichen Anteil am Halbzeitstand von 54:47 hatte.

Die hohe Klasse der ersten Hälfte nahmen beide Teams mit in die zweite. Auf Gießener Seite glänzte vor allem Kapitän Bryant, der sechs Punkte in Folge erzielte (62:58, 24.). Ein weiteres Highlight erzielte Rookie Taylor. Der US-Amerikaner holte erst den Steal, dann den Fastbreak-Dunk zum 64:60 (25.). Das Spiel blieb jedoch auf Messers Schneide. Nate Linhart und immer wieder Gabe York wirbelten durch die Gießener Defensive und wahrten die Chance auf den Auswärtssieg. Taylor und Bryant waren weiterhin die jetzt sichersten Schützen der 46ers (70:64, 27.). Die faire Partie wurde wieder einmal zur John-Bryant-Show. Der 30-jährige Center fuhr bereits im dritten Viertel sein nächstes Double-Double der Saison ein und netzte zum dritten Viertelstand von 76:72 ein.

Die GIESSEN 46ers konnten den Vorsprung auch zu Beginn des letzten Viertels halten. Austin Hollins machte sich dabei nicht nur mit seinem wichtigen Dreier zum 83:77 (32.) verdient. Gleichzeitig wurde aber klar: Dieses Spiel war noch lange nicht entschieden. Lischka untermauerte seine großartige Stärke von der Freiwurflinie und verschaffte wieder ein wenig mehr Luft (85:77, 33.). Abrams, eigentlich für seine Dunk-Qualitäten bekannt, setzte zwei weiteres Ausrufezeichen von der Dreierlinie und per Layup; Körbe die aufgrund der anhaltenden Offensivstärke der Gäste um Assem Marei bis zur letzten Sekunde überlebenswichtig blieben (91:88, 36.). Die Kontrahenten schenkten sich heute nichts. Wieder war es Abrams, der den Dreier für seine 46ers versenkte, wieder konnte der Champions League-Teilnehmer aus Bayern mit einem eigenen Dreier kontern (94:91, 37.) und sogar mit einem weiteren den Ausgleich herstellen (94:94, 37.) – beide Male war Gabe York der Schütze. Abrams brachte die Gießener aus der Nahdistanz wieder in Front. Zwei starke Defensivrebounds und vor allem ein Hollins-Dreier „vom Parkplatz“ bescherten den 46ers dann ganz wichtige Punkte zum heutigen Sieg gegen das Team von medi bayreuth (101:94, 38.). Die GIESSEN 46ers beherrschten genau zum richtigen Moment die Crunchtime und fuhren durch weitere Körbe von Lischka und dem nun überragenden Jamar Abrams verdient den 107:96-Sieg ein, mit dem man die eigene Siegesserie auf drei Spiele ausbaute und sich mit dem 14. Saisonsieg in der Tabelle weiterhin in Playoff-Nähe hält.

Ingo Freyer (Cheftrainer GIESSEN 46ers): „Wir hatten in den letzten Wochen sehr schwierige Heimspiele. Ich bin froh, dass wir endlich auch gegen einen solchen Topgegner zuhause gewinnen konnten. Es ist nicht einfach, gegen solche Mannschaften zu spielen, daher tut es unheimlich gut, solch einen Sieg einzufahren. Und es hilft uns auch für die kommenden Aufgaben.“

Raoul Korner (Cheftrainer medi bayreuth): „Glückwunsch zu einem verdienten Sieg an Ingo und sein Team. Wir haben es heute nicht geschafft, Gießen zu stoppen. 106 kassierte Punkte sind zuviel, 96 eigene sollten eigentlich reichen. In der ersten Halbzeit hatten wir Probleme mit der Transition, in der zweiten dann mit John Bryant. Wir bekommen es momentan einfach nicht hin, den Fokus auf die Bundesliga und die Champions League zu richten.“

GIESSEN 46ers – medi bayreuth 107:96 (54:47)

Viertelergebnisse: 30:26, 24:21, 22:25, 31:24

GIESSEN 46ers: Jeril Taylor (10 Punkte), Mahir Agva (13, 4 Assists), Max Landis, Dee Davis (14, 4 Assists), Benjamin Lischka (9), Austin Hollins (16), Jamar Abrams (21, 6 Rebounds), Mauricio Marin, Anthony Okao, John Bryant (24, 15 Rebounds, 5 Assists)

Medi bayreuth: James Robinson (8), John Cox (4), Nate Linhart (12), Andreas Seiferth (10), Steve Wachalski (11), Robin Amaize (2), De´Mon Brooks (5), Gabe York (27), Marius Adler, Assem Marei (17)

Zuschauer: 3.468

Nächstes Spiel: Samstag, 07.04.2018, 18.00 Uhr: FC Bayern München – GIESSEN 46ers

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