TV LICH wird zum Favoritenschreck

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Der TV LICH entwickelt sich in der 2. Liga Pro A immer mehr zum Favoritenschreck.Am Freitagabend konnte die Mannschaft von Head Coach Alexander Biller in der Sporthalle der Dietrich-Bonhoeffer-Schule mit den SOBA Dragons Rhöndorf ein weiteres Top-Team des BBL-Unterhauses bezwingen. Vor 600 Zuschauern gewann der TVL gegen den Tabellendritten mit 89:83 (16:22, 23:21, 22:21, 28:19).

Dabei hatte die Partie aus Sicht der Bierstädter wie schon beim vorletzten Heimspiel gegen das Top-Team aus Nördlingen (2:20-Start) alles andere als optimal begonnen. Trainer Biller hatte vor der Partie die Marschroute ausgegeben, die Konzentration über das ganze Spiel hoch zu halten sowie Dragons-Pointguard Kelvin Parker unter Dauerdruck zu setzen und müde zu spielen, da bei den Gästen mit den Guards Grosse (Fingerbruch) und Kovacev (fiebrige Erkältung) zwei wichtige Leute aus der zweiten Reihe fehlten bzw. angeschlagen ins Spiel gingen.

Die Licher Fünf ließ den pfeilschnellen Parker in der Anfangsphase jedoch zu sehr gewähren. Nach der 4:0-Führung schlichen sich bei den Gastgebern Nachlässigkeiten ein, die von Gästen gnadenlos bestraft wurden. Parker nutzte den wenigen Raum, der ihm gelassen wurde, um elf seiner am Ende 26 Punkte im ersten Viertel zu erzielen, unter anderem verwandelte er alle seine drei Dreierversuche. Nach sechs Minuten lag Rhöndorf mit 20:6 in Führung.

Gary HamiltonÜberhaupt war die Dreiertrefferquote der Gäste vor der Pause (7 von 11) schlicht und einfach beeindruckend. Wobei Lichs Head Coach Alex Biller nach der Partie betonte, dass fast alle Dreier der Gäste, die letztlich den Weg in den Licher Korb fanden, gut verteidigt gewesen seien. Fast schien es so, als ob die Licher diese „Hallo-Wach-Phase“ benötigt hätten, die Hausherren zeigten sich unbeeindruckt und spielten einfach munter ihren Stiefel runter. Am einen Ende wurde hart verteidigt, am anderen Ende waren die Hausherren im Angriff kreativer, hatten erkannt, dass die Gäste sich in der Verteidigung vor allem auf die Licher Amerikaner Michael Wilds und Gary Hamilton konzentrierten. Vor allem Richard Poiger nutzte die Freiräume aus, zur Pause war der österreichische Forward, der seine beste Saisonleistung zeigte, mit zwölf Punkten erfolgreichster Punktesammler seines Teams. Schon am Ende des ersten Viertels hatten sich die Gastgeber wieder auf 16:22 herangekämpft, in der 13. Minute gelang Mathias Perl mit einem Dreier der 24:24-Ausgleich.

Nach dem 31:35 gelangen den “Drachen“ durch Rojik und Krzyminski zwei Dreier innerhalb von vier Sekunden zum 31:41 (16.), den zweiten Dreier hatten die Licher durch einen Abspielfehler bei einem Einwurf an der Grundlinie ermöglicht. Doch auch das schüttelte die Biller-Truppe ab, zur Halbzeitpause war man beim 39:43 wieder dran.

Richtig gut lief es dann aber erst in der zweiten Halbzeit, in der es auf dem Feld zunehmend intensiver und emotionaler zu ging. Gary Hamilton fand nach dem Seitenwechsel ebenso wie sein Landsmann Michael Wilds die richtigen Wege aus der engen Bewachung der Gäste heraus. Und Hamilton war es dann auch, der in der 26. Minute von Viktor Klassen mit einem Fastbreak-Pass bedient wurde und mit einem krachenden Dunking den 55:55-Ausgleich herstellte.

Richard PoigerIn der 32. Minute war die Partie dann plötzlich für Richard Poiger vorzeitig beendet: Der Licher Flügelspieler ging nach einem unabsichtlichen Ellenbogenschlag des Rhöndorfers Matt Dlouhy zu Boden, nach einer kurzen Behandlungspause wurde er mit Verdacht auf eine gebrochene Nase in die Kabine geführt. In der 35. Minute rissen die mit den immer lauter werdenden Fans im Rücken zunehmend aggressiver und härter verteidigenden Gastgeber nach einem Ballgewinn, der von Hamilton im Fastbreak per Dunk abgeschlossen wurde (72:68), die Führung dann endgültig an sich und gaben sie auch nicht mehr aus der Hand.

Zwar blieben die Gäste durch zwei Dreier von Matt Dlouhy bis zum 80:79 aus Licher Sicht im Rennen (70 Sekunden Restspielzeit), doch der anschließend bei einem Dreier gefoulte Rolf Scholz blieb fehlerlos von der Freiwurflinie (83:79/58 Sekunden). Nachdem Brandon Jenkins nach zwei Freiwurftreffern von Parker nur einen seiner zwei Versuche im Korb untergebracht hatte (84:81/40 Sekunden), mussten die Gastgeber nochmal zittern. Die Rhöndorfer blieben im folgenden Angriff bei zwei Dreierversuchen erfolglos. Nachdem Johannes Lischka, der sich den Defensivrebound gesichert hatte, 26 Sekunden vor dem Ende an der Linie zum 86:81 getroffen hatte und die Gäste sich darüber hinaus im Gegenzug noch einen Ballverlust leisteten, war die Entscheidung gefallen.

“Wir haben uns toll in dieses Spiel zurück gekämpft, ich denke, wir haben am Ende clever gespielt und verdient gewonnen. Rolf Scholz hat so Verantwortung übernommen, wie ich mir das wünsche. Ein Wermutstropfen stellt das Ausscheiden von Richard Poiger dar, der heute bis dahin richtig gut in das Spiel hineingefunden hatte“, erklärte Lichs Coach Alexander Biller nach der Partie.

Weiter geht es für den TV LICH am 8. Dezember (20 Uhr, Dietr.-Bonh.-Halle) mit einem Heimspiel gegen die Bremen Roosters.

TV LICH: Wilds (13/1 Dreier), Hamilton (20), Scholz (9), Klassen (5/1), Brauer (n.e.), Perl (3/1), Jenkins (9), Johannes Lischka (16), Poiger (14/2), Schick (0), Benjamin Lischka, Florian Schneider (beide n.e.).
SOBA Dragons Rhöndorf: Krzyminski (12/2), Parker (26/3), Rojik (17/1), Malbeck (10), Dlouhy (11/3), Montag (2), Harbut (5), Kovacev (0), Lange (0).

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