Untergang mit wehenden Fahnen

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Es scheint gerade wie verflixt zu sein: Nach der bitteren Niederlage in Verlängerung am vergangenen Gründonnerstag gegen den Direktkonkurrenten um den Klassenerhalt, Köln 99ers, mussten die Spieler von Headcoach Vladimir Bogojevic auch bei TBB Trier zwei wichtige Punkte lassen und mit einer 77:87 (35:44)-Niederlage im Gepäck die Rückreise nach Gießen antreten.

Spielstatistiken belegen, dass die Gäste aus Mittelhessen das Reboundduell mit 33:31 für sich entschieden, dafür allerdings auch 13 Ballverluste produzierten. Ein weiteres Manko war einmal mehr die geringe Anzahl von Assists; insgesamt 9, während die Hausherren ganze 17 am Ende zu Buche stehen hatten. Ausschlaggebend für diese Niederlage war jedoch vor allem ein ganz anderer Wert: die generell schwache Wurfquote von 43,6 Prozent aus dem Feld. So erklärt es sich auch, dass die Gießener zu keinem Zeitpunkt den Trierer Hausherren ernsthaft gefährlich werden konnten.

Vier Spieltage vor dem Saisonende ist damit der sportliche Klassenerhalt in weitere Ferne gerückt. LTi GIESSEN 46ers hat zwar nur einen Sieg Rückstand auf den Tabellennachbarn Köln 99ers, aber diese haben noch fünf Spiele vor sich, Gießen dagegen nur vier. Die Mittelhessen müssen also nun zwei der letzten vier Spiele gewinnen – vorausgesetzt, Köln verliert allesamt seine restlichen Begegnungen – um sich noch eine Chance auf den Erhalt im Bundesliga-Oberhaus zu wahren. Zugleich bedeutet das aber auch, dass die Mittelhessen nun noch einmal eine dramatische Leistungssteigerung an den Tag legen müssen. Denn bereits für den kommenden Freitag (17. April, 20 Uhr) kommt kein Geringerer als die Brose Baskets aus Bamberg. Und nur zwei Tage später geht es weiter nach Frankfurt zum Hessenderby. Im Anschluss stehen die New Yorker Phantoms Braunschweig und die Giants Düsseldorf auf dem Programm. Auf dem Restprogramm der Köln 99ers stehen die Mannschafen der Giants Nördlingen, New Yorker Phantoms Braunschweig, TBB Trier, Brose Baskets Bamberg und Paderborn Baskets.

Vor rund 3004 Zuschauer in der Arena Trier gerieten die Mittelhessen schnell in Rückstand, lagen nach einem 8:0-Lauf der Gastgeber bereits in der fünften Minute mit 4:10 hinten. Lediglich Jannik Freese, der erneut in der Startformation von Headcoach Bogojevic stand und in seinem 11-minütigen Einsatz auf 3 Punkte und 3 Rebounds kam, und Heiko Schaffartzik, der seinen ersten von vier Dreipunktewürfen im gegnerischen Netz versenkte, konnten in dieser frühen Phase für die Mittelhessen eine höhere Führung verhindern. In der Folge konnten die LTi 46ers das Spiel offener gestalten, den Fünf-Punkte-Rückstand konnten sie jedoch nicht aufholen. Kurz vor Ende der ersten Viertelpause gelang es Jamal Shuler durch einen erfolgreichen Dreipunktewurf die Trier sogar mit 26:18 (10.) nach vorne zu bringen, aber „Mike“ Umeh, mit 22 Punkten zum dritten Mal hintereinander Topscorer der LTi GIESSEN 46ers, verkürzte erneut mit zwei Freiwürfen zum 26:20.

Mit einem Korbleger eröffnete „Mike“ Umeh auch den zweiten Durchgang in der Partie. Unterstützt vom Gießener Ausnahmetalent „Jo“ Lischka, der sich von Spiel zu Spiel kontinuierlich verbessert und neben „Mike“ Umeh und Heiko Schaffartzik mit 20 Punkten zum Leistungsträger bei den 46ers gehörte, gelang den 46ers innerhalb der nächsten zwei Minuten ein 5:0-Run (25:26 / 12.), der durch eine sofortige Auszeit des Trierers Cheftrainers Yves Defraigne beendet wurde. Stattdessen übernahmen nun wieder die Gastgeber in Person von Derek Raivio die Kontrolle, der mit einem Dreipunktewurf eine sichere 29:25-Führung für die Gastgeber herstellte. Im Anschluss konnte noch einmal „Mike“ Umeh mit einem Korbleger die LTi 46ers auf Tuchfühlung (27:29 / 13.) heranbringen – zum letzten Mal in diesem Spiel. Ein weiterer 5:0-Lauf der Trierer Gastgeber, unzählige vergebene Würfe der LTi 46ers und Wurfblocks sorgten schließlich für den 35:44-Halbzeitrückstand.

Auch die zweite Halbzeit verlief ganz und gar nicht im Sinne der Mittelhessen. Erst nach drei korblosen Minuten erlöste Centerriese Robert Maras seine Gießener Mitspieler und verkürzte auf 37:46 (23.). Weitere Punkte per Dreier und Halbdistanzwurf kamen von Heiko Schaffartzik – nun hieß es wieder 44:50 (25.). Doch George Evans vereitelte auch diesen letzten Versuch der Gießener Gäste, das Spiel noch einmal zu ihren Gunsten zu kippen. Eiskalt konterte Trier und zog bis zur 26. Minute auf 46:56 davon. Mit einem 54:67-Rückstand ging es dann ins Schlussviertel, wo den LTi 46ers nur noch Ergebniskosmetik blieb. Endstand: 77:87.

Nach dem Spiel bilanzierte der Headcoach der LTi GIESSEN 46ers: „Meine Mannschaft ist heute sehr schwer in die Gänge gekommen, die Niederlage gegen Köln haben wir noch nicht verdaut. Daher geht der Trierer Sieg vollkommen in Ordnung. Wir können unseren substantiellen Verschleiß nur ausgleichen, wenn es bei allen Leistungsträgern optimal läuft. Das war heute bei weitem nicht der Fall. Ich habe aber auch einige Lichtblicke gesehen, wir haben uns zu keiner Zeit aufgegeben und eine gute Moral gezeigt. Ich glaube, dass in dieser Mannschaft noch Siege stecken“.

Und wieder bleibt den LTi GIESSEN 46ers nicht lange Zeit, um diese Niederlage zu verdauen. Denn bereits am Freitag gastiert der nächste Gegner in der Sporthalle Gießen-Ost. Kein Geringerer als der zweimalige Deutsche Meister, die Brose Baskets Bamberg. Eine Sensation muss da her, deshalb brauchen die Spieler um Vladimir Bogojevic die Unterstützung aller Fans, Basketballfreunde und Menschen in und um Gießen. Zieht euch rot-weiße Kleidung an und strömt in die Sporthalle Gießen-Ost.

„Wir schaffen den Klassenerhalt – und zwar nur mit Eurer Unterstützung.

Punkteverteilung:

LTi GIESSEN 46ers: Umeh (22), Worthy (2), Hickman (1), Lischka (20), Maras (4), Poiger (n.e.), Rouse (3), Freese (3), Schaffartzik (16), Hartenstein (6)

TBB Trier: Shtein (5), Raivio (8), Hoffmann (0), Karamatskos (0), Gillingham (0), Brown (8), Copeland (16), Evans (22), Zirbes (0), Richardson (14), Shuler (11), Riley (3)

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