Der heutige Spieltag sollte für die JobStairs GIESSEN 46ers zunächst mit dem Bescheid des durch den Lizenzligaauschuss der easyCredit Basketball Bundesliga durchgewunkenen Lizenzierungsantrags ohne Auflagen beginnen. Doch die wirtschaftliche Vorrausetzung konnte den sportlichen Abstieg am 33. Spieltag nach der 90:99-Auswärtsniederlage bei Brose Bamberg nicht verhindern. Mit einer verletzungsbedingten kurzen Siebener-Rotation kamen die Mittelhessen überhaupt nicht ins Spiel und mussten nach dem ersten Viertel einen 21-Punkte-Rückstand verzeichnen. Danach gab es einen absoluten Abnutzungskampf der Gießener, die sich zwischenzeitlich auf zwei Punkte ran kämpften. Topscorer Diante Garrett (26 Punkte) und John Bryant (22, 13 Rebounds) konnten am Ende gemeinsam mit ihrem Team dann nicht mehr nachlegen. So geht es am kommenden Sonntag gegen die Basketball Löwen Braunschweig zum letzten Mal um easyCredit BBL-Punkte.
Die Starting Five der JobStairs GIESSEN 46ers sollte mit Diante Garrett, Isaac Hamilton, Alen Pjanic, Scottie James JR und John Bryant unverändert bleiben. Während Ferdinand Zylka und Jonathan Stark angeschlagen, wenigstens auf der Bank Platz nehmen konnten, mussten die Mittelhessen weiterhin auf die Dienste von Brandon Thomas und Brandon Bowman verzichten. Bei den Oberfranken waren Devon Hall, Tyler Larson, Dominic Lockhart, Christian Sengfelder und David Kravish gefragt.
Das heimische Quintett fand mit Hall und Sengfelder von jenseits des Perimeters, im Gegensatz zu den Mittelhessen, gut ins Spiel, was einen 9:0-Start bedeutete (2.). Die 46ers brauchten Anlaufzeit, bis Garrett den Zug zum Korb fand und per Layup abschloss (2:9, 3.). Es blieben aber die druckvollen Bamberger am Ball, setzten mit Kravish und Larson entschlossen nach und Scholz bemühte früh im Spiel die erste Auszeit (4:14, 4.). Den zweistelligen Rückstand galt es aufzuholen, doch die Oberfranken wirkten frischer und schraubten mit Lockhart und Larson weiter am Ergebnis (19:5, 5.). Bryant war es, der neben Garrett Zähler auf das Tableau verbuchte, wobei Offensivrebounds der Hausherren, mit unter anderem Kravish als Protagonist, immer wieder die besseren Antworten fanden und somit ein 26:9 (7.) etablierten. Ein desolates erstes 46ers-Viertel, wo lediglich ein Wurf aus dem Dreierbereich sein Ziel traf, endete mit 16:37.
Ins zweite Viertel startete Garrett mit einem Korbleger und legte in Kombination mit Pjanic einen 4:0-Zwischenspurt hin, der Brose Bamberg zur Auszeit veranlasste (20:37, 12.). Die Gießener setzten mit einem durchsetzungsstarken James JR unter dem Brett nach, doch einfache Zähler von Chase Fieler machten die Bemühungen wieder zu Nichte und eröffneten auf der Gegenseite einen 6:0-Lauf (45:24, 13.). Die 46ers wirkten dennoch energischer in ihrem Tun und hatten mit James JR nun einen verlässlichen Scorer in dieser Phase in ihren Reihen (31:47, 15.). Die Dreierwurfquote hübschte der Forward auch in der Folge für seine Farben auf, während sich Garrett den untypischen Job unter dem Korb widmete und so auf 36:49 (16.) stellte. Das Big Men-Duo Bryant und James JR setze weiter Akzente: Während der Center Rebounds sammelte, war der agile Power Forward gemeinsam mit Spielmacher Garrett für das Scoring zuständig (43:50, 18.). Die kleine 46ers-Rotation robbte sich ran und konnte den Rückstand zur Halbzeitpause in den einstelligen Bereich bewegen (48:56).
Direkt aus der Kabine kam zwar Hall mit sehr viel Schwung, doch auch Bryant zeigte sich vom Perimeter treffsicher zum 51:58 (22.). Gießen stemmte sich dagegen, holte sich die Rebounds, fightete um jeden Zentimeter des Parketts und Bryant sowie Garrett scorten munter weiter (56:58, 24.). Die Guards auf Bamberger-Seite verhalfen ihrer Mannschaft zu Zählern, während Bryant und Hamilton die ihren auf das Tableau brachten (62:65, 27.). Die 46ers wandelten auf Smallball um, was Bjarne Kraushaar als Rebounder etablierte und ihn sowie Garrett als Punktesammler auszeichnete (67:69, 28.). Die kämpfenden Gießener ließen bis zum Viertelende alles auf dem Parkett und vermochten mit einem Korbleger von Hamilton auf 69:74 zu verkürzen.
Mit In-and-Out von Bryant begann der finale Abschnitt denkbar schlecht und Kravish setzte einen Alley-Oop drauf, den wiederum Chad Brown mit krachendem Dunking beantwortete (71:76, 31.). Es folgte die Sequenz der Freiwürfe, die Hamilton und Hall für die jeweiligen Seiten mit Bravour meisterten. Nach einem Dreier von Hall war dann die Auszeit bei den 46ers gefragt (81:75, 33.). Nach dem Timeout musste James JR mit seinem fünften Foul weichen und Fieler nutzte die fehlende Unterstützung von Bryant zum 83:75 (35.). Es war ein Kraftakt, den die Mittelhessen lieferten, wobei Garrett und Bryant weiter für Punkte sorgten. Doch freie Dreier der Hausherren, wie der von Larson, erschwerten die Aufgabe ungemein (82:91, 36.). Nach einem Timeout der Gießener sollten die Reserven entfacht werden. Ein Garrett Korbleger schlug in einen 4:0-Lauf der Hausherren um, sodass ein 84:95 (38.) auf der Anzeigetafel leuchtete. Mit dem Mute der Verzweiflung agierten die ausgelauchten Mittelhessen noch mit einem Floater von Hamilton, aber nach der schönen Aktion sollte am Ende die 90:99-Niederlage stehen und somit der sportliche Abstieg besiegelt sein.
Rolf Scholz (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Glückwunsch an Bamberg und Coach Roijakkers für die aus meiner Sicht starke Partie, die zwei Punkte und den Einzug in die Playoffs. Wir haben heute eine starke Leistung gezeigt, sind zwar schwach in die Partie gekommen und lange einem Rückstand hinterhergelaufen. Dann aber Kompliment an meine Jungs, sie haben nie aufgesteckt und sich dann auch verdient ein offenes Spiel erarbeitet.“
Johan Roijakkers (Cheftrainer Brose Bamberg): „Mein Respekt an Gießen und Rolf, die aus wenig Möglichkeiten vor allem in den letzten Wochen viel gemacht haben. Das hat man auch heute gesehen. Sie haben uns das Leben schwer gemacht. Wir hatten aber die richtige Energie, das richtige Mind Set. Es war ein bisschen wie das Bayreuthspiel hier Zuhause. Wir haben gut angefangen, dann rotiert und dadurch ist die Energie abgefallen. Schön war es nicht, aber was zählt ist der Sieg und die Playoffs. Dafür Gratulation an meine Mannschaft und an die gesamte Organisation.“
Brose Bamberg – JobStairs GIESSEN 46ers 99:90 (48:56)
Viertelergebnisse: 16:37, 19:32, 18:21, 25:21
Brose Bamberg: Dominic Lockhart (3 Punkte), Moritz Plescher, Mateo Seric, Chase Fieler (7), Devon Hall (18), Kenneth Ogbe (12), Shevon Thompson (4), Michele Vitali (6), Bennet Hundt (9), Christian Sengfelder (15), David Kravsih (10, 10 Rebounds), Tyler Larson (15)
JobStairs GIESSEN 46ers: Jonathan Stark, Isaac Hamilton (12), Bjarne Kraushaar (2), Tim Köpple, Alen Pjanic (5), Tim Uhlemann, Diante Garrett (26), Ferdinand Zylka, Chad Brown (7), Scottie James JR (16), John Bryant (22, 13 Rebounds)
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Nächstes Spiel: So., 09.05.2021, 15.00 Uhr: JobStairs GIESSEN 46ers – Basketball Löwen Braunschweig